ZOAX - Zoax
Mehr über Zoax
- Genre:
- Alternative Rock / Crossover
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 13.05.2016
- The Bad Blood
- Devil Dance
- Roses All The Way
- Fly High
- ZuperHeroez
- The Wave
- Good Times
- Mirrors
- KSYCHIA
- King And Queens
- Alive In Sound
- Slàn
Eigenwilliger Stilmix, der nicht so recht zündet.
Mutige Entscheidung des Labels, das selbstbetitelte Debüt der Londoner ZOAX im Promotext als wohl bestes britisches Rock-Debüt dieses Jahres auszurufen. Klar haben sich die Jungs seit ihrer Gründung im Jahr 2013 mit den bisherigen beiden EPs "Lonely Souls" und "Is Everybody Listening?" einen gewissen Ruf erspielt, der sie sogar bereits zweimal aufs Billing des Download Festivals in Donignton gebracht hat, doch haben auch andere britische Newcomer wie TAX THE HEAT im laufenden Jahr bereits mit bärenstarken Alben ordentlich vorgelegt. Es bleibt also zu beweisen, dass "Zoax" die Vorschusslorbeeren auch wirklich verdient hat.
Zumindest der Einstieg gelingt mit dem rockigen 'The Bad Blood' schon einmal sehr gut, denn der Opener überzeugt mit seinen Wechseln zwischen atmosphärischen Passagen und feinen Hard-Rock-Riffs auf ganzer Linie. Musikalisch ist das Quintett dabei unheimlich schwer einzuordnen und wird sich auch im weiteren Verlauf der Platte nur ganz schwer auf ein Genre festnageln lassen. Stattdessen bedienen sich die Londoner munter in allen Töpfen und decken dabei alles zwischen typisch britischen Alternative-Sounds, Crossover-Einlagen im Stile von INCUBUS und wirklich heftigen Screamo-Passagen ab, weshalb eine engültige Kategorisierung der Truppe schlussendlich ein Ding der Unmöglichkeit bleibt.
Einerseits ist dieser Umstand eine große Stärke der Scheibe, denn so schafft es das Quintett bis hin zum letzten Song 'Slàn', den Hörer immer wieder mit neuen Sounds und Facetten zu überraschen. Andererseits bleibt das Gesamtbild der Platte dadurch aber auch ein wenig zerrissen und bis zuletzt kristallisiert sich kein typischer ZOAX-Sound heraus, was den Wiedererkennungswert der Jungs deutlich schmälert. Erschwerend hinzu kommt, dass auch nicht jedes Experiment innerhalb der insgesamt zwölf Tracks so richtig zünden will. So gibt es mit dem bereits erwähnten 'Slàn', dem mit schicken Hooklines glänzenden 'Good Times' oder dem Rocker 'Devil Dance' zwar einige Highlights zu bestaunen, dem gegenüber stehen aber auch eher durchschnittliche Tracks wie 'The Wave' oder das recht einfallslose 'ZuperHeroez', bei denen die Briten ihre durchaus vorhandenen Stärken nicht ausspielen können.
Die vollmundigen Versprechungen kann "Zoax" so insgesamt nicht erfüllen, denn das bisherige Musikjahr hat schon deutlich eindrucksvollere, von den britischen Inseln stammende Rock-Debüts gesehen. Wenn die Truppe aus London allerdings ihren aktuell noch etwas wirren Stilmix zukünftig in einen wirklich eigenständigen Sound umwandeln kann, dann steht dem Quintett mit Sicherheit eine große Zukunft bevor. Aktuell reicht es jedoch nur zu einem soliden Debüt, das nur für sehr experimentierfreudige Rock-Anhänger ohne Genre-Scheuklappen geeignet ist.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs