ZONDER/WEHRKAMP - If It's Real
Mehr über Zonder/Wehrkamp
- Genre:
- Atmospheric Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Alpha Omega Records
- Release:
- 24.05.2019
- I Can't Believe
- If It's Real
- I'd Do Anything
- Last Place
- Two Years
- Where Are The Children Going
- Too Late
- The Next Big Thing
- It's Not The End
- Goodnight
Liebe weg, Erde kaputt, gehen wir schlafen.
Was für ne Schlaftablette! Das war mein erster Gedanke nach den ersten Durchlauf. Und ist es auch nach dem Zweiten. Also reiß ich mich zusammen. Es ist ja schließlich Musik von Mark Zonder, den ich aktuell bei FATES WARNING schmerzlich vermisse und Gary Wehrkamp, dem SHADOW GALLERY-Mastermind. Also mal konzentriert untern Kopfhörer damit, dazu noch die Texte lesen.
Da geht es in 'I Can't Believe' um eine nicht für möglich gehaltene Trennung. Mix mehr "Sushi at Mt. Fuji". Schade auch, vielleicht war sie's ja auch nicht wert? Scheint wohl nicht so, denn in 'I'd Do Anything' geht es um dieselbe Dame (hoffe ich jetzt mal), denn er würde alles tun, wieder mit ihr zu sein. Klingt nach "Lindenstraße", nur langweiliger. Echt ej! Das döselt vor sich hin, als würde man damit Omas Hund einschläfern wollen!
"Erwachsenen" melancholischen Art-Pop kann man deutlich interessanter gestalten, ich verweise hier nur auf die ersten beiden BLACKFIELD-Alben oder diverse STEVEN WILSON-Produkte. 'If It's Real', na also, geht doch! Zumindest bekommt man jetzt mal eine Ahnung davon, dass es dem Typen in der Story nicht so dolle geht. Der Titeltrack hat etwas von früheren PORCUPINE TREE und das Video dazu ist ziemlich bedrückend. Eine allzu mitreißende Stimme hat Gary Wehrkamp allerdings trotzdem nicht. Es muß ja nicht so ein Hallodri wie John Arch sein, aber einen Kollegen, der den Emodrama-Texten ein wenig Fülle gibt, hätte man schon engagieren können. Jaja, es gibt so einige emotionale Momente und mit der Zeit gefällt mir die Musik dann tatsächlich auch etwas besser. Ich mag zum Beispiel auch 'Too Late' mit seinem DEF LEPPARD-Gedächtnis-Refrain oder 'The Next Big Thing', vor allem den Akustik-Gitarren-Anfang. Aber mei, das ist dann auch schon Song Acht und er singt immer noch über sein verlorenes Glück! Aber ein Selbstmord bringt es doch auch nicht zurück!
Und nun? Insgesamt tue ich mich nach wie vor ziemlich schwer mit der Scheibe. Zonder und Wehrkamp sind fraglos respektable Musiker und unterm Kopfhörer nimmt man diese Versiertheit auch wahr. Ein bisschen. Manchmal. Sagen wir mal so, viel CO2 verbrauchen sie nicht, hehe. Und die Texte? Wer liest schon Texte? Sorry, aber mir liegt da ständig ein "heul doch" auf den Lippen. Und aufgeben, weil die Welt so schlecht ist ('Where Are The Children Going')? Come on, Mark und Gary, geht's noch?
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Thomas Becker