ZOO ARMY - 507
Mehr über Zoo Army
- Genre:
- Alternative Rock
- Label:
- Rockin' Nation Music / SPV
- Release:
- 10.03.2006
- Tell Me Something
- Change
- Selfish Box
- I'm Alive
- Where I Belong
- Broken
- Feel
- Take Me Away
- Never
- Like I Do
- Fading
- Down
- Left Or Right
Wenn sich deutsche Bands komplett an gewissen US-Sounds orientieren, kann es sehr schnell peinlich werden. Im Alternative-Rock-Bereich ist der Blick über den großen Teich aber generell absolut in Ordnung, da es zwar auch dort Fettnäpfchen gibt, die man besser auslässt, jedoch insgesamt weniger Gefahren lauern. ZOO ARMY aus München umschiffen souverän jede Untiefe und lassen mit "507" eine überwiegend amtlich rockende Platte von der Leine, die mit ordentlich fetten Arschtreter-Riffs ausgestattet ist, die auch SEVENDUST nicht besser hingekriegt hätten.
Einer der Songs, der derartig loslegt, nennt sich 'Change': Ein veritabler Hit, der mit 'ner coolen Hookline versehen wurde und nach dem schnellen, ebenfalls wunderbar in die Gehörgänge flutschenden Opener 'Tell Me Something' nachhaltig unterstreicht, dass die Band genau weiß, wie's geht. Keineswegs schlechter sind das feine 'Where I Belong' sowie die mächtig kickenden 'Tell Me Something' und 'Never' (mit kurzer Doublebass-Attacke gegen Ende). Die ruhige, an Bands wie LIFEHOUSE erinnernde Seite des ZOO ARMY-Sounds wird schließlich durch balladesken Stoff wie 'Feel' und 'Fading' nach außen gekehrt. In diesen Momenten ist die souveräne Stimme von Sänger Gil Ofarim verbunden mit Akustikgitarren und dezenter Percussion-Begleitung Trumpf.
Zusätzlich bringen die Jungs ein paar nette Details in ihrem Songmaterial unter. So gibt es hier mal schöne Gitarren-Licks und -Soli, da mal eine Slap-Bass-Einlage, und auch vor kurzen Reggae- und Psychedelic-Parts schreckt man nicht zurück. An erster Stelle steht dabei aber jederzeit der Rock, weshalb man mit Weichspüler-Combos wie 3 DOORS DOWN rein gar nichts am Hut hat. Ein Abrutschen in ganz flache Radio-Rock-Regionen wird außerdem von der erdigen Produktion verhindert, die Gitarren noch wie Gitarren klingen lässt und die Heavy-Riffs angemessen in Szene setzt.
Um den Begriff "erwachsen" zu vermeiden, der für mich ein Schimpfwort ist, sage ich, dass "507" durchdacht und ausgereift daherkommt. LIVE-Jünger, die auch ein dickeres Klampfenbrett verkraften, können mit diesem Debüt kaum was falsch machen. Trust me!
Anspieltipps: Tell Me Something, Change, Take Me Away
- Redakteur:
- Oliver Schneider