ZOONHAIDER'S CLUB, THE - Galao
Mehr über Zoonhaider's Club, The
- Genre:
- AmbientElektroPsychedelic
- Label:
- Discorporate Records
- Release:
- 03.05.2008
- Say Something
- Seventeen Meditations
- The Amophelin Complex
- Anything But Me
- Not So Tragic
Klänge zum Durchatmen - und das aus Thüringen.
Das feingeistige Weimar birgt Finesse in sich: Eleganz, den Atem deutscher Hochkultur, verräterische Provinzialität streift den Hauch neuer Gedanklichkeiten, die man hier noch ohne zeitliche Mühe aus-denken kann. Es bleibt demnach auch nicht aus, dass sich ansässige Atmer der Kunstform Musik widmen, um dem eigenen Ausdruck aus dem Bürgerhaus-Verlies zu verhelfen.
Eng mit der dortigen Galeristenszene verbunden, scheint THE ZOONHAIDERS CLUB einigen Geheimtipp-Status zu genießen. Da ist die allgegenwärtige Lust und Sehnsucht nach Ambiente und Sphäre, nach unaufgepeitschtem Umfeld, nach Augenblicken und Minuten, die man nur sich oder bisher unbedachten Sichtweisen auf diese Welt widmet. Das Instrument Piano weiß da ganze Generationsgeschichten zu erzählen. Hier nimmt es sich weitere Schicksale vor und birgt schon in seiner bloßen Präsenz eigene Geschichten.
Deutlich ton- und nicht vokalorientiert kann das Kleinod hier einfesseln, mitnehmen, seelestreicheln. Die zart geatmeten Eintupfer der Bassistin Maria Schwerdtner wirken durch die gleichzeitige Zurückhaltung attraktiv und zerbrechend zugleich. An sich sind die Gesangslinien sehr effektiv effektvoll eingesetzt. Der Reiz liegt im Weglassen, im Mitatmen. Von großem Donner und überbordender Ideenzwangsversteigerung wird Abstand genommen. Die fünf Fragmente zu bloßer Hintergrundbemalung zu degradieren, kann fatale Folgen haben. So nämlich nähert man sich dem Atem Weimars nie an.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben