ZORZA - Hellven
Mehr über Zorza
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Godz Ov War Productions
- Release:
- 07.06.2024
- Western Forest Rites
- Night Of The Werewolf
- Death II
- Lunacy Of Memories
- The Crown With Silver Thorns
- Zorza II
- Danse Macabre
- Under The Reign Of The Black Moon
- Journey To The End (1184)
Melodischer Black Metal mit tollem Feintuning!
Es gibt sicherlich zwei Sichtweisen zum neuen Album von ZORZA, und beide kann man nach einigen Durchgängen von "Hellven" tatsächlich ganz gut vertreten. Auf der einen Seite bietet die polnischen Black-Metal-Brigade nämlich keinen sonderlich spektakulären Abriss melodischen Finsterstoffes und ist durch die klare Hookline-Affinität schnell damit konfrontiert, sich mit den allseits bekannten Parallelen aus dem skandinavischen Raum beschäftigen zu müssen. Auf der anderen Seite ist das neue Album aber eine durchweg mitreißende Angelegenheit, die auch ohne die großen eigenen Akzente problemlos in der Speerspitze der Bewegung mithalten kann und darüber hinaus auch noch ein halbes Dutzend richtig starker Hymnen produziert, die man künftig nicht mehr missen mag. Diese zweite Sichtweise ist schließlich auch diejenige, die wir an dieser Stelle gerne unterstützen möchten.
Nach einem kurzen sphärischen Intro ('Western Forest Rites') geht es auf "Hellven' nämlich umgehend in die Vollen, soll heißen, temporeicher Melodic Black Metal mit triumphalen Refrains entert die Bühne, bringt in 'Night Of The Werewolf' und 'Death II' gleich mal zwei absolute Highlights zum Vorschein und beendet die erste Hälfte auf gleichhohem Niveau mit dem epischen 'The Crown With The Silver Thorns' und dem gleichfalls sehr melodischen 'Lunacy Of Memories'. Wer hier NECROPHOBOIC, HYPOCRISY oder gar DISSECTION brüllt, trifft auf jeden Fall die richtigen Adressaten, und dies sind beileibe auch nicht die verkehrtesten.
Im zweiten Abschnitt reduziert ZORZA dann die Geschwindigkeit, verlegt sich etwas mehr auf die sphärischen Inhalte, bleibt der Suche nach prägenden Widerhaken aber dennoch treu und hat mit 'Danse Macabre' und dem beeindruckenden 'Under The Reign Of The Black Moon' weitere Höhepunkte auf der Haben-Seite verankert, die den Repeat-Modus spätestens hier sicherstellen. Denn das ist forscher, aggressiver und doch einprägsamer Black Metal, wie man ihn sich eigentlich nur wünschen kann.
Entsprechend schnell verflachen dann auch die möglichen Kritiken zu einer wenig kreativen Vorgehensweise. Das Ergebnis gibt den Polen recht und beschert ihnen mit "Hellven" ihren bisherigen Diskografie-Spitzenreiter - und das mit größerem Abstand. Es ist wie eigentlich immer bei Godz Ov War: keine großen Namen, dafür aber großartige Releases!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes