ZREC - Žertva
Mehr über Zrec
- Genre:
- Folk Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Murderous productions
- Vitej, Novy Dne
- Zertva
- Kamenny Kult
- Lystoczku Czerwenyj
- Krev Predku
- Novy Vek Pohansky
- Nebeske Stribro Perunovo
- Raras Rakasa
Die Kraft der Ursprünglichkeit!
Vor dem ersten Hördruchgang des nach wie vor aktuellen ZREC-Albums "Zertva" galt es erst einmal ausführliche Recherche zu betreiben. Die Folk-Black-Metal-Truppe aus der ehemaligen Tschecheslowakei haaben sich nämlich mit der Hinzunahme eines NOKTURNAL MORTUM-Covers selber ins Abseits gedrängt und somit auf die Liste der potenzielle Schwarzheimer von Rechtsaußen. Die Band ist also - und da darf man auch ruhig mal ein Vorurteil haben - mit Vorsicht zu genießen!
Nachdem hierzu jedoch keine weiteren Statements in die unangenehme Richtung gefunden wurden, ging es also an die acht Songs von "Zertva", deren Ursprünglichkeit sofort einer der Beweggründe für die durchgängige Begeisterung ist. ZREC kombinieren mit Geigen verstärkten Folk und finsteren Heavy Metal zu einem ungewöhnlichen Pagan-Metal-Konglomerat, beziehen ihren Einfluss dabei vor allem aus der slawischen Folklore und lassen die Inspiration von ihrer Heimat immer weiter gen Osten reichen, was sich besonders in der zweiten Hälfte des Albums bemerkbar maacht. Hier wartet das sakrale 'Novy Vek Pohansky' und das folkige 'Raras Rakasa' mit feinen Melodien, aber auch mit der nötigen Inbrunst bei der Performance. Insofern ist es wirklich schade, dass die Gitarren in der Produktion ein bisschen untergegangen sind, denn auch wenn der Underground-Faktor erst zu jener Ursprünglichkeit führt, wäre ab und an doch ein bisschen mehr Druck wünschenswert gewesen.
Ansonsten schlagen sich ZREC nicht nur wacker, sondern vor allem auch vielschichtig. Mal überwiegt die traditionelle Seite, dann schlagen wieder die harschen Elemente zu, so wie etwa im relativ verrohten 'Kamenny Kult', dem man lediglich vorwerfen muss, die Verbindung zwischen Black Metal und Folklore in den Breaks ein wenig bruchstückhaft herzustellen. Hieran haben ZREC im Übrigen öfter zu knabbern: Die Übergänge fließen nicht immer souverän, obschon die einzelnen Passagen für sich betrachtet absolut überzeugend arrangiert sind. Die fehlende Reife wird zwar ab und an durch wohlige Melodiebögen kompensiert, aber man spürt ganz deutlich, dass bei ZREC noch einiges an Arbeit ansteht, will man den Ambitionen auch noch größere Taten folgen lassen. Der Anfang ist gemacht, und er ist gut - jetzt sollte nach der Pflicht aber bald auch die Kür folgen. Immerhin hat "Zertva" bereits zwei Jahre auf dem Buckel!
Anspieltipps: Zertva, Lystoczku Czerwenyj
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes