ZYKLON - Aeon
Mehr über Zyklon
- Genre:
- Black/Death Metal
- Label:
- Candlelight
- Release:
- 15.09.2003
- Psyklon Aeon
- Core Solution
- Subtle Manipulation
- Two Thousand Years
- No Name Above The Names
- The Prophetic Method
- Specimen Eruption
- Electric Current
- An Eclectic Manner
Die Serie der richtig guten Alben anno 2003 reißt nicht ab: Kaum hat man als Fan der extremeren Variante metallischer Musik die neue DIMMU BORGIR-Platte einigermaßen verdaut, kommt mit den inoffiziellen EMPEROR-Nachfolgern ZYKLON und ihrem Zweitwerk "Aeon" ein gewaltiger Wirbelsturm aus schwarzmetallisch angehauchtem Death Metal um die Ecke, der alles wegbläst, was sich ihm in den Weg stellt.
Dabei hat sich einiges getan bei den Norwegern, was die Hoffnung auf dieses Album doch ein kleines bisschen schmälerte: Die extreme Highspeed-Raserei, die "World Ov Worms" zu einem Klassiker und einer der wuchtigsten und brutalsten Platten aller Zeiten machte, wurde ad acta gelegt, der geniale LIMBONIC ART-Vokalist Daemon wurde durch Secthdamon, der eigentlich Schlagzeuger von MYRKSKOG ist, ersetzt und offenherzig wurde die Hinwendung zu einer nicht mehr rein schwarzemetallischen Lehre verkündet. Doch keine Angst: Auch ohne den ehemaligen Frontkreischer und mit eher schnell als ultraschnell walzenden Riffs bleiben ZYKLON eine unumstößliche Macht in ihrem Genre, sind für den Death bzw. Black Metal, den sie auf "Aeon" gekonnt vermischen wie kaum jemand anders, im neuen Millennium ähnlich wichtig wie es vor einigen Jährchen MORBID ANGEL waren.
Gleich der siebenminütige und noch recht schnelle Opener 'Psyklon Aeon' hat alles, was einen extrem starken Song ausmacht: Extrem geile Soli, bretternde Riff-Salven, Breaks und Rhythmuswechsel und einen hohen Wiedererkennungswert. Ähnlich auch das durch innovativen Einsatz der sechs Saiten glänzende und langsamere 'Core Solution'. "Aeon" glänzt überhaupt durch spielerische Vielfalt und extrem präzise Gitarrenarbeit im oberen musikalisch-technischen Format.
'Subtle Manipulation' ist zunächst der eindeutigste Black-Metal-Track der Platte, beinhaltet aber auch ein fließendes, langsames Solo von Gitarrist und Songwriter Samoth und leitet in den Mittelteil des Albums ein, in dem die Songs ein ganz klein wenig homogener und doch nicht weniger interessant werden. Hier stechen mit dem ultraschnellen 'No Name Above The Names' und dem nachfolgenden 'The Prophetic Method' mehr als nur ein Track positiv heraus, und man kommt langsam aber sicher zum einzigen Schluss, den dieses Album eigentlich zulässt: Das hier ist eigentlich mehr als nur gut.
Wenn gegen Ende das mit Industrial-Riffs und Elektronik-Elementen verzierte 'Electric Current' und der definitve Headbanger 'An Eclectic Manner' mit einigen progressiveren Einschüben aus den Boxen dröhnen, ist man spätestens davon überzeugt, dass Samoth, Trym und der wiederum für die apokalyptischen Lyrics zuständige Bard 'Faust' Eithun es tatsächlich schaffen, das Vermächtnis ihrer Ex-Band auf gleich hohem Niveau fortzuführen.
Die ganz engstirnigen Scharzwurzel-Puristen werden natürlich auch nach "Aeon" weiterhin EMPEROR nachweinen und vergeblich nach einer Band suchen, die selbigen das Wasser reichen kann, für alle anderen gilt diesesmal endgültig: Goodbye EMPEROR, welcome ZYKLON.
Essenzielles Black- und Death-Metal-Album. Sollte man kennen.
Anspieltipps: Psyklon Aeon, Core Solution, Electric Current
- Redakteur:
- Sebastian Baumer