[IN MUTE] - Gea
Mehr über [In Mute]
- Genre:
- Melodic Death Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Art Gate Records
- Release:
- 24.03.2017
- We Die Together
- Gea's Defence: Disease
- Gea's Defence: Alchemy
- Gea's Defence: As We Are
- Barefoot
- The Eternal Return
- Human Obsolescence
- Dance Of Destruction
- Your Bane
- Damage.Inc
Die Metal-Battle-Gewinner aus Spanien schwächeln auf dem Zweitling.
Der Metal Battle des Wacken Open Air ist inzwischen nicht nur zu einer festen Institution des alljährlichen Festivals geworden, sondern hat sich auch in den letzten Jahren nicht selten als wahre Fundgrube für aufstrebende Talente entwickelt. Immerhin haben einige Kapellen aus den Endrunden der vergangenen Jahre schlussendlich auch den Sprung aus dem Underground heraus geschafft. Auf einen ähnlichen Erfolg hoffen ganz offensichtlich auch die Melo-Deather [IN MUTE], die die spanische Vorrunde zum Contest im Jahr 2014 für sich entscheiden konnten. Als echter Newcomer geht die Truppe aus Valencia dabei eigentlich nicht mehr durch, immerhin ist der Fünfer bereits seit 2003 im Geschäft, legt allerdings mit dem aktuellen Album "Gea" erst seinen zweiten Langspieler vor.
Angesichts der grundsätzlichen musikalischen Ausrichtung und Frontfrau Estefanía García liegen die Vergleiche zu den Genre-Vorreitern ARCH ENEMY natürlich nahe, immerhin überzeugen bei beiden Bands die Damen hinter dem Mikrofon mit mächtigen Growls, die ihren männlichen Kollegen in nichts nachstehen. Stimmlich präsentiert sich Estefanía dabei sogar auf einem Level mit Alissa White-Gluz, die ihre Vorgängerin Angela Gossow bei der Anhängerschaft der Schweden schnell in Vergessenheit geraten ließ. Ganz ehrlich gesagt ist mir bis zum Blick auf das Bandfoto selbst nicht aufgefallen, dass hier eine Frau hinter dem Mikro steht, was wohl ganz klar für die unglaublich voluminöse Stimme der Spanierin sprechen dürfte.
Leider bleibt die fantastische Leistung hinter dem Mikrofon aber auch das Einzige, was die Truppe von der breiten Masse der Vertreter des schwedischen Todesstahls abhebt. Abgesehen davon serviert das Quintett nämlich zumeist eher biederes Songwriting, das zwar immer wieder mit einzelnen interessanten Ideen und Ansätzen aufhorchen lässt, im Großen und Ganzen aber viel zu sehr auf die eigenen musikalischen Vorbilder schielt. Daran kann leider auch die technisch blitzsaubere Performance der gesamten Band nichts ändern, denn selbst die vertracktesten Soli können einem eher eintönigen Track wie 'The Eternal Return' oder 'Dance Of Destuction' nicht den letzten Kick verleihen, den es braucht, um sich auch langfristig im Gedächtnis des Hörers festzusetzen. Selbst der bemühte Ansatz eines Konzepts, an dem sich die Spanier in der Song-Trilogie 'Gea's Defence' versuchen, bringt keine wirklich revolutionären Ideen hervor, sondern wirkt eher mühsam konstruiert.
Alles in allem ist "Gea" damit ein solider Genre-Release, der eine technisch ausgefeilte Truppe präsentiert, die allerdings in Sachen Songwriting wenig Neues beizusteuern hat. Um auf dem Niveau der eigenen Vorbilder ARCH ENEMY mitzuspielen, fehlt es dem Quintett einfach noch an zündenden Ideen, weshalb der Silberling wohl auch eher in der Vielzahl von Melo-Death-Veröffentlichungen untergehen wird. Schade, da wäre mehr drin gewesen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs