ÊTRE - I:Human
Mehr über ÊTRE
- Genre:
- (Modern) Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Selbstvertrieb
- Release:
- 25.02.2022
- Perilune
- Fractured
- The Descent
- Into Light
- Sea of Spectrum
Ein durchaus hörenwertes erstes Lebenszeichen.
Bei ÊTRE handelt es sich um eine neue dänische Prog-Metal-Band. Im Endeffekt geht es bei der Gruppe aber um den Geheimtipp SOUTH HARBOUR ergänzt um den Bassisten Axel Ming und die neue Frontfrau Freja Ordell. Somit ein Neuanfang mit dem Wunsch deutlich mehr Aufmerksamkeit zu erzielen, als es bisher der Fall gewesen ist.
Und die Voraussetzung hierfür sind definitiv gegeben: Freja kann ohne Zweifel vernünftig singen, ohne jetzt ein sehr großes Alleinstellungsmerkmal mitzubringen oder die einzelnen Tracks deutlich aufzuwerten. Vielmehr ist sie ein passendes Puzzleteil, welches sich in den Sound der Band wunderbar einfügt. Ihre Stimmfarbe passt nämlich wirklich gut zu den post-rockigen Prog-Metal-Nummern der Debüt-EP "I:Human". Denn auch der Rest der Band bewegt sich auf bekannten Pfaden und fühlt sich in der Schnittmenge von SOEN, RIVERSIDE und Legionen von weiteren Vertretern der Modern Wave Of Progressive Post Metal sichtlich wohl. Dazu kommt mit dem Female-Fronted-Label auch unweigerlich der THE GATHERING- Vergleich.
Aber es bringt nix hier reihenweise Platzhirsche als Vergleich hervorzukramen. Die junge Truppe aus Kopenhagen ist erst am Anfang ihrer Reise und hat durchaus Potential, sich noch weiterzuentwickeln und an Eigenständigkeit und Profil zu gewinnen.
Das soll auch gar nicht bedeuten, dass man im Status Quo nicht auch schon Gefallen an den fünf abwechslungsreichen Nummern finden kann. Die modernen Riffs sitzen, es gibt genug progressive Strukturen und Polyrhythmik-Segmente und auch die melodischen Parts wissen zu überzeugen. Hervorzuheben ist der dezente und angenehme Einsatz von Synth-Effekten. Getreu dem Motto "weniger ist mehr" begibt sich die Band nicht in Gefahr, ihren Sound zuzukleistern. Gute Entscheidung.
Ebenfalls gut gefallen haben mir die etwas aggressivere Herangehensweise bei 'The Decent' (inkl. Screams) und die wirklich tollen Vocal-Harmonien beim überlangen 'Sea Of Spectrum'. Grade bei letztgenannten zeigt die Truppe auch, dass sie durchaus mit 8 Minuten keine Probleme hat und sogar interessanter agiert als auf kürzeren Songs wie 'Perilune' und 'Fractured'.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal