... AND OCEANS - Cypher
Mehr über ... And Oceans
- Genre:
- Black Metal/Electro
- Label:
- Century Media
- Release:
- 17.06.2002
- Fragile: Pictures Of Silence: Melting The Skies
- Picturesque: Cataclysm Savour: And The Little Things That Make Us Smil
- Angelina: Chthonian Earth: Her Face Forms Worms
- Halcyon: The Heavy Silence: In Silent Rain
- Aphelion: Light Evanescence: Into Extinction
- Opaque: The Morning I Woke Up Dead: Today Is The Day
- Aphid: Devil Flower: Fruits Of Lunacy
- Voyage: Lost Between Horizons: Eaten By The Distance
- Catharsis: End Of Organisms: Absolute Purification Of Sins
- Shilouette: In White Rooms: Vacant Bodies
- Comatose: The World Amnesia: Planet Dead
- Debris: The Magenta Harvest: Liquid Flesh
- Nail: An Odyssey In Flesh: Celebrate The New Skin
Die spinnenden Finnen sind wieder da! Anno 2001 verzückte uns der nordische Sechser bereits mit "Allotropic/Metamorphic - Genesis Of Dimorphism", einem extremen Metal-Album welches wohl kaum vielschichtiger hätte ausfallen können.
Lautete die Devise damals noch, ein starkes und deftiges schwarzmetallisches Grundgerüst durch elektronische Spielereien und ähnliche - eher genrefremde - Einsprengsel aufzulockern, so steht auf dem neuen Werk "Cypher" die Elektronik deutlich im Vordergrund. Bevor Fans der Combo nun erschreckt die Hände aus dem Kaufregal zurückziehen, doch eine entwarnende Einschränkung: ...AND OCEANS sind ihrer ureigenen Linie treu geblieben, kredenzen dem aufmerksamen Hörer einen wunderbar schmackhaften Cocktail aus ca. hundert verschiedenen Zutaten und haben sich ganz nebenbei musikalisch enorm weiterentwickelt. Im Übrigen gilt es noch zu bemerken, dass bisher keine ...AND OCEANS-Platte wie die nächste klang - von daher dürfte "Cypher" prinzipiell keine allzu große Überraschung darstellen. Gewöhnungsbedürftig sind kleine Dancfloor-Einlagen oder gar Breakbeats dann schon, aber spätestens, wenn darüber fette Gitarrenwände braten, sollte auch jeder noch so konservative Metallkopf in rhythmische Zuckungen verfallen.
Hier und da erinnern die Finnen ein wenig an die Cyber-Metaller von THE KOVENANT, gepaart mit der Kälte von SAMAEL sowie diversen Anklängen aus der ebenfalls sehr unterkühlt wirkenden norwegischen Black Metal-Schule.
Die Stücke sind allesamt - ganz im Gegensatz zu den ellenlangen Songtiteln - kurz und prägnant gehalten, und dank der etwas massenkompatibleren musikalischen Ausrichtung auch äußerst eingängig. Gerade der flotte Opener "Fragile: Pictures Of Silence: Melting The Skies" oder der absolute Ohrwurm auf der Scheibe, "Angelina: Chthonian Earth: Her Face Forms Worms" könnten ohne Probleme in jedem modernen Tanztempel für Furore sorgen.
Zwar läßt Sänger Kenny zumeist noch seine schwarzen Wurzeln durchscheinen, aber ansonsten gibt's vom ziemlich bösen Keifen über wirr-abgedrehten und verzerrten Gesang bis hin zu sehr schönen Clean Vocals alles, was man sich vom Mikro-Akrobat wünschen kann.
Im Gegensatz zu vielen (ehemaligen) Black Metal-Acts gefällt mir die Weiterentwicklung von ...AND OCEANS sehr gut, da die Band nicht nur glaubwürdig und gehörig kraftvoll durch die Speaker rauscht, sondern vor allem die verwendeten Stilmittel äußerst wirkungsvoll und schlüssig einsetzt.
Kurzum, "Cypher" ist der ideale Soundtrack zu einem imaginären SciFi-Trip.
Ist zwar ein bisschen schade, dass der räudige Black Metal-Charme im Vergleich zum Vorgänger fast gar nicht mehr vorhanden ist - hätte mir persönlich noch besser gefallen -, aber ...AND OCEANS können sich weiterhin mit Stolz das Prädikat eine der innovativsten Bands in dieser Zeit zu sein an die Brust nageln.
Der Rest beehrt schnellstmöglichst den Plattenladen seines Vertrauens und pfeift sich gefälligst "Cypher" in voller Lautstärke rein - es darf auch getanzt werden.
Anspieltipps: Fragile: Pictures Of Silence: Melting The Skies, Angelina: Chthonian Earth: Her Face Forms Worms, Aphelion: Light Evanescence: Into Extinction
- Redakteur:
- Rouven Dorn