ÆðRA - The Evening Red
Mehr über Æðra
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Naturmacht Productions
- Mist On The Surface
- That Which Never Dims
- Twilight's Last Breath
- The Sparrow Hawk
- Veins Of Life
- Horizon
- Isdagen
- The Evening Red
Schwarz gefärbte Lagerfeueratmosphäre mit großer Wirkung
ÆDRA respektive das neue Album des amerikanischen Solokünstlers Erik Lagerlöf ist auf jeden Fall ein Tipp für all diejenigen, die sich gewünscht hätten, OPETH hätten ihre Entwicklung wieder zu ihren Anfangstagen zurückgetrieben und sich dabei in erster Linie auch ihren geringfügig präsenten, schwarzmetallischen Tendenzen geöffnet. Das Ein-Mann-Projekt aus Illinois widmet sich zwar in erster Linie den akustischen Klängen und steigert diese in den neuen Stücken zu unabhänggig heroischen Hymnen, zeigt hierbei jedoch einen starken Hang zur progressiven Metal-Lehre, die schließlich mit Inhalten aus dem Pagan-Bereich ausgemalt werden.
Entsprechend den unterschiedlichen Einflüssen geschieht auf "The Evening Red" eine ganze Menge, vor allem was die Atmosphäre des Albums betrifft. Nummern wie 'Mist On The Surface' oder das ruhigere 'The Sparrow Hawk' entwickeln sich nach einem längeren Intro zu melodisch-bezaubernden Longtracks, denen eine düstere Romantik ebenso innewohnt wie die Eleganz, sich mit wesentlichen Mitteln eine maximale Wirkung zu erkämpfen - denn unterm Strich ist das, was Mastermind Lagerlöf hier produziert, bei weitem nicht so spektakulär wie viele gleichgeartete Projekte. Der Unterschied besteht lediglich im klaren Fokus für die Ausdrucksstärke von Melodik, Epik und finsteren Versatzstücken. Und in diesem Bereich ist ÆDRA definitiv eines der interessantesten Projekte, die der schwarz gefärbte Musiksektor derzeit anbieten kann.
Einzig störend mag zum Ende hin sein, dass sich der vielseitige Ideengeber zu sehr auf ein bestimmtes Muster beschränkt hat: meist akustische Einleitung, anständige Dramaturgie in den folgenden Breaks, erhabene Harmonien in der Mitte des Songs und mitreißendes Finale auf der Ziellinie. Bei Nummern wie 'Horizon' und 'The Evening Red' funktioniert das wahrlich prächtig; bei 'Isdagen' und 'Twilight's Last Breath' hingegen mangelt es diesbezüglich ein Stück weit an Variation.
Davon jedoch abgesehen ist "The Evening Red" ganz klar empfehlenswert. Die Mischung aus angedeutetem Black Metal, akustischer Begeisterungsfähigkeit und bewegender Melodik ist auf dem offiziellen ÆDRA-Debüt größtenteils packend und euphorisierend inszeniert.
Anspieltipps: Mist On The Surface, Horizon, The Evening Red
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes