(HED) P.E. - Forever
Mehr über (hed) p.e.
- Genre:
- Nu Metal / Crossover
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pavement Music
- Release:
- 22.07.2016
- Live
- Pay Me
- Closer
- Hurt
- It's You
- Waste
- JahKnow
- One Of A Kind
- The Higher Crown
- Shadowridge
- Togather
- Always
- Ganja
Zum zehnten Mal hat sich diese Band neu erfunden!
Irgendwie war [hed] p.e. immer eine Randerscheinung im Nu-Metal-Sektor. Während Bands wie KORN und SLIPKNOT mit bekanntem Strickmuster die Fans im Sturm eroberten, war die eher Hip-Hop-lastige Performance der unterschätzten Kollegen immer wieder experimentell und schwerer zugänglich - und ähnlich wie P.O.D. durfte man den süßen Geruch des Erfolgs nur kurzzeitig beschnuppern, bevor es wieder zurück in die Versenkung ging. Doch auch dort fanden Gregzilla und Co. immer wieder die Inspiration, sich und den Bandsound neu zu erfinden und sich noch weiter von den Grenzen zu lösen, die der einstige Stampfcore ihnen auferlegte. "Forever", das inzwischen bereits zehnte Album, präsentiert schließlich eine Band, die sich in all den Jahren nie aus der Ruhe hat bringen lassen und sich einmal mehr für ihr Durchhaltevermögen belohnt. Und dieses Mal gelingt der Band sogar ein Vorstoß in die vordersten Positionen der neumetallischen Top-Liga.
Allerdings sindd die Grundvoraussetzungen für die neue Scheibe nochmal gänzlich anders, denn "Forever" hat seinen Schwerpunkt vor allem in der zweiten Hälfte nicht auf den harten Gitarren, sondern beschäftigt sich hier vermehrt mit Reggae-Einflüssen, die man auch bis ins letzte Detail auslebt. Bisweilen erinnert der Sound solcher Nummern wie 'Shadowridge', 'Ganja' und 'Always' an die Experimente, die bei den FUGEES auf ihrem gefeierten und bislang einzigen Album angegangen wurden. Und damit ist der Konsens für "Forever" schon kaum mehr einzugrenzen.
Doch schon in der ersten Hälfte ist die Mischung aus Sprechgesang, einprägsamen Melodien und anständigen Grooves stark umgesetzt und zeigt (hed) p.e. von einer Seite, die die Band nicht immer gepflegt hat. Vielleicht ist es auch Masche, das Publikum zunächst einzulullen und dann in die etwas schwerer zugängliche Haltung zu wechseln, aber das soll hier nicht kritisiert werden. Denn Fakt ist, dass diese Herrschaften jenseits der Konventionen und sicherlich auch jenseits manchen Tellerrands wirklich gute Songs komponieren und sie auch entsprechend authentisch rüberbringen. Ob "Forever" deshalb jedem schmecken wird, kann man zwar stark anzweifeln. Dass die Scheibe aber eine Menge Potenzial hat, ist das überraschende Resümee eines durchaus überzeugten Rezensenten!
Anspieltipps: Live, Closer, Waste
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes