ØL - Between The Lines
Mehr über Øl
- Genre:
- Melodic Alternative Rock
- Label:
- ADP / Radar
- Release:
- 12.07.2007
- Hope
- No Need To Cry
- You Are Here
- Doing Yours
- One Hey, One Ho
- Wherever
- Stay
- Train To Nowhere
- Away From Home
- Let's Talk
Ja, wie wird der ominöse Band-Name der Frankfurter Combo denn nun wirklich geschrieben? ÖL? Oder vielleicht OEL? Nein, die Herrschaften nennen sich ganz exquisit ØL, also mit dem lustigen O, das man zum Beispiel aus dem Norwegischen kennt. Mit Skandinavien haben die Jungs allerdings recht wenig zu tun, präsentieren sie doch Alternative Rock mit einem Hang zu melodischen Klängen.
Die Odenwälder sind absolut keine Grünschnäbel, sondern können auf eine ganze Anzahl auf Veröffentlichungen zurückblicken, die man nicht einmal mehr an drei Händen abzählen kann (für die, die es ganz genau wissen wollen: es sind 18!). Dass man trotzdem irgendwie noch nie auf diese Band aufmerksam geworden ist, spricht eigentlich nicht für sie. So schlimm wird "Between The Lines" dann aber doch nicht, der Opener 'Hope' erweist sich sogar als erstaunlich gut produziert. Außerdem bekommt der Hörer hier auch sofort mit, was er in den insgesamt zehn Liedern in seinen Gehörgang bekommt: eingängige Melodien mit eingängigen Gitarrenriffs und eingängigem Gesang. Leider fahren die Stücke alle auf dieser sicheren Linie, so dass es zu schnell einfach nur langweilig wird, und man versucht ist, die Skip-Taste zu betätigen bis es eben nicht mehr geht. Hier und da finden sich einige gute Ansätze, so ist 'One Hey, One Ho' zum Beispiel ein wirklich erfrischender Rock-Song und 'Wherever' entpuppt sich als eine richtig schöne Ballade, aber im Grunde gibt es keine Überraschungen, die einen wirklich aufhorchen lassen. "Between The Lines" plätschert vor sich hin, mal poppig mal Alternative-mäßig, immer ohne große Spuren zu hinterlassen.
Ob die anderen achtzehn Veröffentlichungen ähnlich klingen wie das jetzige Album kann ich leider nicht sagen, aber falls dies der Fall ist, so brauch man sich nicht zu wundern, dass ØL bisher wie Öl an einem vorbeigeglitscht sind. Trotz des durchaus soliden Songwritings, gibt es nichts Bemerkenswertes; man nimmt den alten Spruch "Better safe than sorry" viel zu genau. Ein neues Motto sollte lauten "Weniger safe -> weniger sorry", denn würden die Jungs hinter ihrem Schutzwall hervor kriechen, so könnte man gegebenenfalls richtig gute Musik erwarten.
Anspieltipps: One Hey One Ho, Hope, Wherever
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel