ÅRABROT - Heart (EP)
Mehr über Årabrot
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 02.12.2022
- Preludium
- Lightning's Girl
- Green Fire
- Children Of The Revolution
- Going Up
Cover-EP mit einem seltsamen Vorspiel.
Das Duo, das sich aus dem Ehepaar Kjetil Nernes and Karin Park zusammensetzt und bereits seit über zwanzig Jahren gemeinsam Musik macht, hat bereits diverse Alben und EPs auf den Markt geworfen. Zuletzt wurde im Frühjahr 2021 das Album "Norwegian Gothic" über Pelagic Records veröffentlicht. Die nun Anfang Dezember vorgestellte EP bewegt sich noch im Fahrwasser dieses Albums. Abgesehen vom glücklicherweise kurzen 'Preludium', bei dem seltsamerweise Keuchen in Verbindung mit einer Orgelmelodie zu vernehmen ist, werden hierauf lediglich Coverversionen präsentiert.
Auf das Hören des T-REX-Covers 'Children Of The Revolution' hätte ich insoweit gern verzichtet. Auch wenn die beteiligten Instrumente versiert eingesetzt werden, erreicht mich der männliche Gesang in den Strophen nicht. Sogar im Refrain höre ich mir dann doch lieber das Original an. 'Green Fire', das Miklos-Rozsa-Cover, ist da schon eher gelungen. Der Hörer wird, nachdem die beginnende Befürchtung von Lounge-Musik verdrängt wurde, in einen beliebigen 60er/70er-Jahre-Film versetzt. Die Sängerin weiß ihre Stimme dazu passend einzusetzen.
Glanzpunkte sind meines Erachtens das Nancy-Sinatra-Cover 'Lightning's Girl' und dem COIL-Cover 'Going Up'. Ersteres wird von Gitarrist und Schlagzeuger mit einer gewissen Heaviness gespielt, die Karin Park mit ihrer Stimme unterstreicht. Nur die in der Mitte platzierten Synthesizerklänge wirken abschreckend. Der zwölfminütige Abschlusstrack, der mehr als die Hälfte der Gesamtspielzeit beansprucht, ist ganz klar mein persönlicher Favorit auf dieser EP.
'Going Up' startet langsam mit tiefen Klaviertönen und begleitenden Synthesizersounds. Noch im Intro fällt das Stück nach einem Weilchen in einen leichten Groove. Angenehm wird der Song Layer für Layer aufgebaut, zum Beispiel mit schön zu lauschenden Streichermelodien. Nach knapp viereinhalb Minuten tritt überraschend Karin Parks Gesang hinzu, während es drumherum wieder ruhiger wird. Der Gesang erinnert an den Bluesstil Billie Holidays und vergleichbaren großen Sängerinnen, erscheint aber etwas gelöster.
Das letzte Drittel des Liedes ist größtenteils instrumental - abgesehen von den gesprochenen "I'm free"-Wiederholungen, die gegen Ende von verhallter, weiblicher Stimme umrahmt werden - und fühlt sich wie ein langes Outro an. Auf dieser EP zeigt Karin Park einmal mehr, dass sie es versteht, ihre Stimme auf komplett verschiedene Weisen einzusetzen. Schon allein dafür lohnt es sich, der EP sein Gehör zu schenken.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt