ØRESUND SPACE COLLECTIVE - Orgone Unicorn
Mehr über Øresund Space Collective
- Genre:
- Jam-Rock / Jazz / Prog
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Laser's Edge (Alive)
- Release:
- 26.07.2024
- Skin Walker
- Eno's Donut
- Orgone Unicorn
- Red Panda In Rhodes
- David Graham's Wormhole Ride
- Kraut Toe Trip
- Omnia Magnifico
Hyper-dekantierter Cuvée.
Progressive Rock, Space Rock, Jam Rock - es gibt unzählige weitere Begriffe, die einem bei der Recherche zum ØRESUND SPACE COLLECTIVE begegnen. Die Chronistenpflicht könnte hier leicht zum tiefen Kaninchenbau werden, daher nur das Nötigste: 2006 gründet Scott Heller, a.k.a. Dr. Space, das Kollektiv, das aus Kopenhagen in die Weiten Skandinaviens und darüber hinaus wirkt und Mitglieder aus zahlreichen Rock- und Prog-Bands für sich gewinnt. Seit Bestehen bringt es die Supergroup auf sagenhafte 32 Studioalben (inklusive diesem vorliegenden) und zwölf Live-Scheiben.
Der Charakter der Musik lässt sich als Mischung aus Prog, Jazz und Space Rock charakterisieren. Rein instrumental gehalten, dehnen sich die "Songs" auf bis zu 34 Minuten Spieldauer aus. Zwei CDs liefern so insgesamt zweieinhalb Stunden Musik, die man ganz sicher nicht in einer Sitzung verarbeiten kann. Durch den Jam-Session-artigen Klang bekommt jedes Instrument viel Freiraum, der sich logischerweise klassischen Songstrukturen widersetzt und stattdessen eher meditative Züge zeigt. Ein gutes Beispiel ist hier die Arbeit der Rhythmusgruppe im eröffnenden 'Skin Walker', die sich ähnlich ausdauernd als Leinwand der Klangtupfer versprühenden Solisten in Stellung bringt wie es 1992 Dave Holland, Lenny White und ihre Kollegen beim 'Pharao's Dance' (vom MILES DAVIS-Klassiker "Bitches Brew") getan haben.
Obwohl die Musik aufgrund ihrer Ausdehnung und vermeintlichen Spontanität nicht gerade als eingängig zu bezeichnen ist, kann man sich schnell in ihr fallenlassen. Das Hörerlebnis wendet sich vom aktiven Zuhören schnell zum tranceartigen "in der Musik sein". Das muss man mögen, denn nicht einmal die mit knapp vier Minuten kürzeste Nummer 'Red Panda In Rhodes' geht leicht ins Ohr. Von den klangmalerischen Landschaftsgemälden des 'Kraut Toe Trip' oder den Space-Tribal-Flickendecken aus 'Omnia Magnifico' einmal ganz zu schweigen.
Es wird eine sehr kleine Nische für dieses Album geben, in die ich zugegeben nur von außen hineinsehen kann. Würde ich das ØRESUND SPACE COLLECTIVE gerne einmal in einer lauen Kopenhagener Sommernacht live erleben? Definitiv! Werde ich dieses Album öfter hören? Vermutlich eher nicht.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Nils Macher