ÁRSTíðIR LíFSINS - Aldrlok
Mehr über Árstíðir Lífsins
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Ván Records
- Release:
- 31.05.2024
- Hvítir Hjorvar Heimdalls Aldraðra Fjallgylða
- Stormr, Hvítundit Grand Grundar Gjálfrs
- Er Faðir Kulda Ok Myrkrs Hopar Fyrir Endalausum Vegi Ránar
- Eftir Bjartlogar Hróts Hreggs Kveikja Ógnarstríðan Úlf Storðar Í Grasinu
- Nú Er Lengstu Miskunndir Dalreyðar Ná Hátindi
- Nauð Greyprs Élreka
- Ek Sneri Aftr Til Golfholkvis Fleygra Sárelda Heiftar
- Fyrsta Fonnin Fellr Úr Hátunnu Regns
- Ofsaveðrsgnýr Ber Auma Bústaði
Mal eben so ein Meisterwerk veröffentlicht...
Das ist einfach kaum zu fassen. Bereits Ende des letzten Jahres lieferte dieses isländische Trio mit "Hermalausaz" einen gewaltigen EP-Release ab, dessen immense Detailfülle für extreme Begeisterung sorgte, auf dem man aber auch kaum für möglich halten wollte, wie viele hymnische Elemente eine Band in nur zwei Songs packen kann - und das bei einer Spieldauer von einer Dreiviertelstunde. Zu diesem Zeitpunkt konnte sich die Band jedoch schon entspannt zurücklehnen, denn bereits ein Jahr zuvor hatte man das Material von "Aldrlok" eingespielt und einen weiteren Trumpf in der Hinterhand, den ÁRSTíðIR LíFSINS nun ein knappes halbes Jahr später souverän auszuspielen weiß. Und wer glaubte, die Herren aus dem europäischen Nordwesten hätten ihr Pulver im Dezember 2023 schon weitestgehend verschossen, sieht sich nun eines besseren belehrt. Mit diesem erneuten Meisterstück greift man nun endgültig nach dem Thron in der internationalen Pagan-Szene.
Über Spielzeiten muss man bei ÁRSTíðIR LíFSINS dann sicherlich auch gar nicht mehr reden. Bereits die ersten drei Stücke von "Aldrlok" überschreiten die 10-Minuten-Grenze bei weitem und knüpfen umgehend wieder dort an, wo "Hermalausaz" das Publikum seinerzeit zurückgelassen hat. Es gibt herausragende, ausladend epische Melodien, grandiose akustische Passagen, dazwischen ständig wiederkehrende Raserei, enorme Tempoverschärfungen und eine Gesangsdarbietung, die sowohl in den extremen als auch in den melodischen Parts ihresgleichen sucht. Bei aller majestätischen Ausstrahlung ergibt sich dennoch ein gewisser Sinn fürs Ungewisse, denn wenn man glaubt, ÁRSTíðIR LíFSINS endlich verstanden zu haben, hat die Band längst wieder frische Inhalte am Start und verzaubert mit melancholischen Harmonien und einem atmosphärischen Spiel der unterschiedlichen finsteren Stimmungen, dass einem vor Gänsehaut ganz anders werden mag.
Es gibt eigentlich keine Herausforderung, der sich die Isländer nicht stellen wollen, geschweige denn können, da von brachialem Black bis hin zu epischen Viking-Stoff alle Nuancen enthalten sind, die man sich für einen Release aus diesem Sektor nur vorstellen kann. Selbst einige experimentelle Phasen werden eingestreut, um diese schiere Unberechenbarkeit beizubehalten, ohne dabei aber auch nur im Promillebereich vom eigentlichen Kurs abweichen zu müssen. Schwer, schwer beeindruckend was hier geschieht und zu welchen Glanztaten diese Herren imstande sind.
Dabei ist die Band noch lange nicht am Ende der Reise angekommen, auch das vermittelt "Alrdlok" mit seiner gesamten Vielfalt. Wenn nach 83 Minuten die letzte Note verklingt, ist das berauschende Gefühl, hier etwas ganz, ganz Besonderes gehört zu haben, längst verinnerlicht. ÁRSTíðIR LíFSINS ist die Pagan-Band der Stunde - und sie tönt so gewaltig, als hätte es nie eine bessere gegeben!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Björn Backes