BUDD - Jawa
Mehr über budd
- Genre:
- Rock/ Stoner/ Fuzz/ Postrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- www.craigwestwood.de
- Release:
- 15.09.2010
- 351
- 2daykills2morrow
- Pull Me Down
- Jawa
- Shell
- Methanol
Wundervolle Dröhnung aus Australien mit Groove im Huf und gehörig Feingeist hinterm Nebelfeld.
Hiermit gilt es, sehr schnell und geradewegs auf eine Perle der zeitgenössischen Undergroundfuzzmusik hinzuweisen, und sich freudig genüßlich durch dieses gleiche hindurchzuarbeiten. Anstrengungen oder Mühen bereitet das nicht. Vor exakt einem Jahr auf diesen Rohrubin BUDD aus Melbourne aufmerksam geworden, beantwortete mir meine Anfrage jener ferne Craig Westwood soeben mit dem Veröffentlichungshinweis per E-Mail. Und ich sach nur: Jess!
Eben jener Craig Westwood ist mit seinem auffällig offensiv mitagierenden Dröhne-Bass sehr präsent auf "Jawa". Wie er sich auch sonst in mehreren Neben -und Soloprojekten zu verwirklichen scheint. Hier sind die Dinge zusammengefasst, die er mit angefasst hat.
Hier direkt ist auch das siebenstückige Album, über das hier zu sprechen ist, zum Einkauf hinterlegt. Schöne lange, verkehrszonenberuhigende und stilvolle Fuzzfrickeleien, durch dicke Wolken anschwebende Wundertüten mit ganz enorm viel Siebzigerjahrenaufschwällungen dabei, verspielte, herandrängende Spät-Entwickler auf knarzigen Bassbetten, laute, bisher unentdeckte Ausrastereien, immer mit dem Blick und dem Fuß auf die dutzenden Pedalen gerichtet.
Eine fast jungenhafte Stimme, die die Zurückhaltung gebührlich einsetzt, Doppelgesänge der beiden Gitarristen, die sich gut ergänzen, ein Titelstück, das sich wie FU MANCHU nach einer Frischbluteinspritzung durch die Wüste würzt, 'Shell' wie auch '2daykills2morrow', welche sich bluesig-cremig wabernd zu aufbrausenden Krachparts hinaufsteigern. Aber immer mit dem Hintersinn, nicht das kleine feine Melodiechen, die kleine bedeutende Nuance im ganzen Breitwandsound zu vergessen.
Ob und wann das bewährte Trio Jeremy Finlayson/ Tom Jackman/ Craig Westwood auch auf europäischen Bühnen ihre entspannten Gewitter abladen, kann mal im nächsten Sommer vermutet werden, denn dort gehört das Geschoss klischeegeführt wohl hin - am besten gemeinsam mit den ebenfalls noch sträflich unentdeckten Bruderfuzzys von den HOTEL WRECKING CITY TRADERS.
Über die muß mann und frau auch mal reden. Schleunigst. Hier aber zunächst diese euphorische Empfehlung: Nehmt BUDD!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben