EMOLECULE - The Architect
Mehr über eMolecule
- Genre:
- Prog Rock / Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Inside Out
- Release:
- 10.02.2023
- eMolecule
- The Architect
- Prison Planet
- Mastermind
- Dosed
- The Turn
- Awaken
- Beyond Belief
- The Universal
- My You
- Moment Of Truth
Für geübte Ohren.
Prog-Rock-Insider werden sich gerne an das Jahr 2013 zurückerinnern, als Dave Kerzner, Simon Collins und Kelly Nordstrom als SOUND OF CONTACT gemeinsame Sache gemacht und mit 'Dimensionaut' ein in Kreisen gefeiertes und sehr ambitioniertes Stück Musik veröffentlicht haben. Was das mit EMOLECULE zu tun hat? Nun, zumindest zwei Drittel, wenn man sich mit dem Sohnemann eines gewissen Phil Collins und jenem Herrn Nordstrom die Besetzung des Duos anschaut, das mit "The Architect" ein gutes, wenngleich auch sehr forderndes Debütalbum veröffentlicht.
Apfel, Stamm und so, weshalb EMOLECULE stilistisch recht nah am Progressive Rock mit überraschenden Industrial-Momenten und vielen elektronischen Klangspielereien angesiedelt ist. Dadurch erzeugt die knapp 70-minütige Spielzeit einen leicht futuristischen, wenngleich auch leicht bedrückenden Eindruck, der mit Collins' dem Papa recht ähnliche Stimme in einem gelungenen Kontrast steht. Gemeinsam mit Simon und Kelly fliegen wir also durch eine detailreiche, einerseits recht spannende, andererseits aber auch etwas unterkühlte Sphäre, die vor lauter Synthies, Effekten und Modernität in manchen Momenten den roten Faden außer Acht lässt, vom aufkommenden Pop-Appeal, den Wendungen und einer fast schon zu perfekten Ausrichtung getragen wird.
Obwohl also 'Awaken' im balladesken Elektro-Himmel schwebt, 'Prison Planet' und 'Beyond Relief' tolle Hooks zu bieten haben, die Bandhymne 'Emolecule' den Vorhang sehr weit und opulent öffnet und mit 'Mastermind' und 'The Universal' auch härtere Klänge zum Tragen kommen, im Großen und Ganzen die beiden Ausnahmemusiker viel Wert auf Abwechslung und Atmosphäre legen, will der Funke nicht in Gänze überspringen. Und Momente wie in der abschließenden Wahrheit hinterlassen ob ihrer dezenten Kopflosigkeit einen leicht faden Beigeschmack, lässt "The Architect" den Hörer dadurch doch etwas ratlos zurück.
Doch trotz des Meckerns auf hohem Niveau, sind die vorliegenden 70 Minuten für Freude nicht nur der Collins' Frühwerke – egal ob Vater oder Sohn – sondern auch des futuristischen, teilweise dick aufgetragenen Progressive Rocks eine mehr als interessante Angelegenheit und ein abendfüllendes Programm, braucht doch auch der geübte Hörer solcher Klänge mehr als einen Anlauf, um durch das durch und durch interessante Labyrinth aus Elektro-Sounds, Industrial-Momenten, futuristischen Klängen und fortschrittlicher Detailversessenheit einen Ausweg zu finden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp