Extralarge - Die Rache des Gonzales
- Regie:
- Alessandro Capone
- Jahr:
- 1993
- Genre:
- Action
- Land:
- Italien
- Originaltitel:
- Gonzales' Revenge
1 Review(s)
17.07.2004 | 14:15Knallharte Action, politische Intrigen und Korruption - all das erwartet einen beim achten Teil der Extralarge-Serie. Wenn ich mal zurückdenke, dann fällt mir eigentlich kein Bud Spencer-Film ein, bei dem der gut gebaute Hauptdarsteller dermaßen oft in eine Schießerei gerät bzw. in dem vergleichsweise viele fast schon hollywoodreife Action-Szenen eingebaut wurden. Das ist zum einen erst mal richtig ungewöhnlich, sorgt aber andererseits dafür, dass die Handlung stets spannend bleibt.
Story:
Sénor Gonzales ist vor einigen Jahren von Jack Costello eingebuchtet worden, hat aber selbst hinter schwedischen Gardinen niemals die Kontakte zur Unterwelt verloren. Schon seit einiger Zeit sucht er nach einem Weg, um an Costello Rache zu nehmen und gerade jetzt, wo eine gute Freundin des Privatdetektivs bei der Wahl zur Gouverneurin antritt, sieht Gonzales eine Chance, dem schwergewichtigen Schnüffler alles heimzuzahlen. So engagiert er einen Doppelgänger, der den Gegenkandidaten von Costello's Freundin bei einem Anschlag schwer verletzt, so dass Costello schließlich unter Mordverdacht gerät, obwohl er mit dieser Attacke nichts zu tun hat.
Kurze Zeit später herrscht dann verkehrte Welt: Gonzales bricht aus dem Knast aus und Costello wird mit schweren Vorwürfen belastet ins Gefängnis gesperrt. Nun gilt es für seinen Kollegen Dumas herauszufinden, wer tatsächlich hinter dieser Intrige steckt. Als Costello schließlich für 24 Stunden auf Bewährung freigelassen wird, machen die beiden Jagd auf Gonzales und seine Truppe.
Die Geschichte an sich ist erneut sehr spannend aufgebaut, auch wenn es keine überraschenden Ereignisse zu sehen gibt, die das Ganze schließlich noch interessanter gestalten würden. Anders als bei diversen anderen Streifen aus dieser Serie ahnt der Zuschauer immer im Voraus, was als nächstes passieren wird. Dies ist jedoch im Endeffekt nicht so tragisch, denn wie gesagt: Die Geschichte ist gut.
Was aber an diesem Teil so besonders ist, sind die verbalen Ergüsse von Bud Spencer, die hier zum ersten Mal seit langer Zeit wieder das überaus witzige Normalniveau erreichen. Auch die vollkommen gelassene Gestik und Mimik des Hauptdarstellers sind wieder richtig sehenswert. Hinzu kommt, dass man auch einige Querverweise auf ältere Streifen gibt, so zum Beispiel, als Costello in den Knast eingeliefert wird und dort bei den übrigen Insassen auf Ablehnung stößt. Fast dieselbe Szene gab es vor ca. 20 Jahren auch schon bei "Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen".
Natürlich strahlt "Die Rache des Gonzals" nicht wieder diesen ureigenen Charme der alten Bud Spencer-Klassiker aus, doch nimmt man alle Filme, die er nach 1985 gedreht hat als Maßstab, dann ist der hier vorliegende wohl einer derjenigen, die diesem Charme noch am nächsten kommen. Nicht nur deswegen, sondern auch wegen der starken Action und der wohldurchdachten Handlung bietet "Die Rache des Gonzales" beste Unterhaltung, die durch den ein oder anderen (endlich mal) coolen Spruch extrem aufgewertet wird.
- Redakteur:
- Björn Backes