Ring Spiral
- Regie:
- Jóji Iida
- Jahr:
- 1998
- Genre:
- Horror
- Land:
- Japan
1 Review(s)
04.07.2004 | 13:55"Ring Spiral" ist der endgültig letzte Teil der sagenumwobenen Horror-Saga, deren amerikanisches Remake Anfang letzten Jahres ordentlich Staub aufwirbeln konnte. Selten zuvor ist es einem Regisseur gelungen, auf so einfache Art und Weise zu schocken und doch zu bewegen, wie es eben in dieser Reihe der Fall ist. Da mir der Prolog "Ring 0" und das Sequel "Ring 2" sehr gut gefallen haben, war ich nun sehr gespannt, wie die Geschichte von Sadako, dem Mädchen aus dem bekannten Video, enden würde.
Story:
Mitsuo Ando arbeitet als Pathologe in einer großen Forschungsanstalt und ist dort ein sehr geschätzter Mann. Doch schon seit einiger Zeit wird er von Visionen und Alpträumen geplagt, die sich vor allem um seinen verstorbenen Sohn drehen, den er vor einiger Zeit nicht mehr vor dem Ertrinken retten konnte. Mehrmals versucht Ando sich infolgedessen das Leben zu nehmen, schafft aber den letzten Schritt aus Angst vor dem Tod nie.
Außerdem erscheinen ihm immer wieder Bilder seines ehemaligen Kollegen Ryuji Takayama in seinen Träumen, welcher vor einiger Zeit auf mysteriöse Art und Weise ums Leben gekommen ist. Gerüchte besagen, dass ein tödliches Video für sein Dahinscheiden verantwortlich sei, jedoch halten Ando und seine Kollegen im Institut dies für ein schauriges Horror-Märchen ohne jeglichen Wahrheitsgehalt. Als jedoch plötzlich eine Reihe von Menschen an einem seltsamen Tumor sterben, der in der Regel nicht tödlich enden kann, und der Pathologe erfährt, dass diese Menschen ebenfalls mit dem Video in Kontakt gekommen sind, steigt seine Skepsis. Dies entgeht auch einem Journalisten, der sich seit einiger Zeit mit diesem Fall beschäftigt, nicht, woraufhin er Ando sowohl das Video, als auch die Notizen eines der verstorbenen Opfer, das sich vor dem Tod mit diesem Video auseinandergesetzt hat, besorgt. Ando entschließt sich, das Video auch anzusehen und glaubt von da an auch an die tödlichen Folgen, da er in seinem Umfeld weiterhin Leute sterben sieht, die genau eine Woche zuvor diesen Film gesehen haben.
Mai Takano, eine ehemalige Studentin und enge Befreundete Takayamas nimmt sich Ando's bevorstehendem Schicksal an. Gemeinsam bestreiten sie die letzten Tage des Pathologen, suchen aber gleichzeitig nach Lösungen, um dem Tod doch noch von der Schippe zu springen. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, dessen Ende ungewiss ist.
Wie auch die vorangegangenen Filme verfügt "Ring Spiral" über eine sehr komplexe Storyline, der man sowieso nur dann folgen kann, wenn man die anderen drei Teile bereits gesehen hat. Durch den Virus, der hier für das Sterben dieser Menschen verantwortlich sein soll, fügt man der Geschichte eine völlig neue Nuance zu, die der Sache aber leider diesen mystischen Touch abnimmt.
Doch generell ist die Atmosphäre, besonders in den Momenten, in denen die Handlung im Forschungsinstitut spielt, sehr unterkühlt, da man sich in diesen Passagen manchmal zu weit von der eigentlichen Geschichte wegbewegt. Wirklich packend sind hingegen die Stellen, in denen Ando gegen seine Visionen ankämpft, doch leider erscheinen diese im Laufe des Filmes viel zu selten.
Aber überhaupt ist der letzte Teil der "Ring"-Saga eine recht seltsame Angelegenheit geworden, da man hier einfach zu viele neue und meiner Meinung nach unpassende Elemente in die Story gepackt hat, die mit dem ursprünglichen Film nur noch wenig zu tun haben, teilweise auch ein bisschen zu aufgesetzt erscheinen. Das führt dann soweit, dass man in den letzten 20 Minuten Sadako ein letztes Mal auftauchen lässt, jedoch in einer völlg anderer Form, als man dies vorher erwarten konnte und so die gesamte Geschichte komplett auf den Kopf stellt. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber der ganze Mythos, dieses Übersinnliche und Packende wird hier völlig entblößt, ja sogar lächerlich gemacht, was mir als Anhänger der ersten drei Teile schon richtig weh tut.
Daher bin ich rückblickend auch sehr enttäuscht von diesem abschließenden Film. Nicht nur, weil die Erwartungen sehr hoch gesteckt waren, sondern vor allem, weil hier quasi all das, was man sich in den ersten drei mitreissenden Filmen erarbeitet hat, mit einem Mal zerstört wird. Daher möchte ich eingeschworenen Fans sogar davor abraten, sich "Ring Spiral" anzusehen, da einem hier sämtliche Illusionen geraubt werden und der Mythos mit einem Schlag zerstört wird. Dieser Film wäre besser nicht erschienen!
- Redakteur:
- Björn Backes