13 Geister
- Regie:
- Steve Beck
- Jahr:
- 2001
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- 13 Ghosts
1 Review(s)
16.01.2005 | 08:58In den späten Fünfzigern und frühen Sechzigern gab es einen einfallsreichen Regisseur und Produzenten namens William Castle. Er drehte 1960 das Original, auf dem dieses Remake basiert. Allerdings war er wesentlich subtiler und ideenreicher als die Macher dieses Teenhorrormovies. Zu den Machern zählt aber immerhin "Matrix"-Produzent Joel Silver.
Filminfos
Remake eines Films von William Castle aus dem Jahre 1960
Regie: Steve Beck
Produzent: u. a. Joel Silver ("The Matrix")
FSK: ab 16 Jahren
Darsteller: Tony Shalhoub ("Men in Black 2"), Shannon Elizabeth ("American Pie 1+2"), Embeth Davidtz ("The Hole"), F. Murray Abrahams ("Der Name der Rose", "Amadeus"), Rah Diggah (Maggie), Alec Roberts ("Traffic") u. a.
Handlung
Die Familie Kriticos wird schwer vom Schicksal gebeutelt: Bei einem verheerenden Brand geht der gesamte Besitz in Flammen auf. Obendrein kommt Mutter Jean im Feuer um. Der Familienvater Arthur (Shalhoub) ist zu Recht etwas gebrochen.
Da kommt die Nachricht von einer Erbschaft gerade recht: Ein entfernter Onkel Arthurs ist kürzlich unter mysteriösen Umständen gestorben und hinterlässt ihm ein prunkvolles Haus. Voll Begeisterung zieht Arthur mit seinen Sprösslingen Kathy (Sh. Elizabeth) und Bobby (Roberts) mitsamt dessen Kindermädchen in das neue Heim.
Doch die Freude währt nur kurz. Die Wände verschieben sich und sind von mystischen Schriftzeichen bedeckt. Wer weiß, was das für Beschwörungen sein mögen. Im Innersten des Heims, das sich nun als Todesfalle erweist, steht ein sonderbarer Mechanismus, der Ähnlichkeit mit einer astronomischen Vorrichtung hat und rasch ein Eigenleben entwickelt.
Im Unterschied zu anderen Geisterhaus-Filmen stellt sich dieses Heim als Todesmaschine heraus, die sich ständig innerlich verändert - und so für etliche - meist unangenehme - Überraschungen sorgt. Als säße man in einem Spiegelkabinett voller Geister von Clive Barker. Ihr wisst schon: die Zönobiten aus "Hellraiser".
Schnell kommt die arme Familie mitsamt ihrem Makler hinter das grausige Geheimnis des Anwesens. Onkel Cyril hatte nicht nur mehr als eine Leiche im Keller, sondern auch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Einer nach dem anderen tauchen 13 Geister auf, die einem von Cyrils Büchern entstammen. Und sie haben nichts Gutes im Sinn.
Die DVD
Technische Infos
Bildformat: 1,85:1 anamorph
Tonformate: Englisch und Deutsch DD 2.0, DD 5.1
Sprachen: Englisch, Deutsch
Untertitel: Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte
Extras:
- Making-of (ca. 19 Minuten): Story, Production Design, Make-up (sehr wichtig!), Visual FX und CGI, Kommentare von Joel Silver (Produzent)
- Cast & Crew (nur Texttafeln für Bio- & Filmografien)
- durchgehender Regisseurkommentar
- Trailer (13 Geister, Spider-Man, Hollow Man)
- Textporträt von William Castle, dem Regisseur und Produzenten der 3D-Version von 1960
Mein Eindruck
Dem Regisseur Steve Beck gelang einerseits ein spannungsgeladenes und effektreiches Remake des Castle-Horrorklassikers "Thirteen Ghosts" von 1960 - dazu bietet die DVD ein Feature.
Allerdings handelt es sich bei dem Film auch um plattes Effektekino, das subtilere Momente nicht zulässt. Hier folgt der Horror Schlag auf Schlag, so dass dem Zuschauer keine Atempause bleibt. Schon bald ergibt man sich betäubt der Materialschlacht auf dem Bildschirm und ist froh, wenn's vorbei ist und 99 Prozent der Figuren tot sind.
Was sich zu einem kognitiven Rätsel à la "Alien" hätte entwickeln können, wurde den Interessen des Teen-Horror-Movies vom Schlage "Scream" geopfert. Nur dass hier noch mehr Typen herumlaufen, die aussehen wie Freddy Krueger nach einer Auseinandersetzung mit der "Königin der Verdammten".
Unterm Strich
Der Effekte-Overkill bereitet der gar nicht so dummen Grundidee schon bald den Garaus. Dies dürfte auch dazu dienen, die mangelnde Logik der Handlung zu überdecken. Schon bald gehen einem die kreischenden Teens und blutrünstigen "Geister" à la Clive Barker auf den Wecker. Onkel Cyril tritt als Reinkarnation des fabelhaften Vincent Price auf und enttäuscht auf ganzer Linie.
Die DVD bietet lediglich Mittelmaß: eine knappes Making-of, Regisseurkommentar und Backgroundinfos zum Original des Remakes. Das ist etwas dürftig, könnte aber für Actionfans und Horrorfreaks ausreichend sein.
- Redakteur:
- Michael Matzer