1941 - Wo bitte geht's nach Hollywood? Kinofassung (Blu-ray)
- Regie:
- Steven Spielberg
- Jahr:
- 1979
- Genre:
- Komödie
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- 1941
1 Review(s)
21.10.2014 | 10:56Spielbergs Totalschaden auf dem Hollywood Boulevard
"Sechs Tage nach dem Überfall der Japaner auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor löst das Auftauchen eines japanischen U-Boots vor der Küste von Kalifornien, das Hollywood als kriegswichtiges Potential zerstören will, eine Panik aus.
Ein überdrehtes Spektakel mit einer kaum überschaubaren Aneinanderreihung von Filmzitaten, Gags und Klamaukeffekten, das sich der durch die Hollywood-Tradition stilisierten Muster bedient, um die Unsterblichkeit der Filmindustrie und ihrer Mythen zu belegen. Obwohl der enorme Aufwand oft zum Selbstzweck gerät und die satirische Absicht verdeckt, bietet der Film auf weite Strecken amüsante Unterhaltung." (Lexikon des Internationalen Films)
Filminfos
O-Titel: 1941 (USA 1979)
Dt. Vertrieb: Universal
VÖ: 16.10.2014
FSK: ab 12
Länge: ca. 118 Min.
Regisseur: Steven Spielberg
Drehbuch: Robert Zemeckis, Bob Gale, John Milius
Musik: John Williams
Darsteller: Dan Aykroyd (Sgt. Tree), Ned Beatty (Ward Douglas), John Belushi (Wild Bill Kelso), Lorraine Gray (Joan Douglas), Christopher Lee (von Kleinschmidt), Toshirô Mifune (Commander Mitamura), Warren Oates (Maddox), Murray Hamilton (Claude), Mickey Rourke, James Caan u.a.
Handlung
Die Handlung besteht nur aus wenigen dünnen Fäden, die gegen Schluss zusammengeführt werden. Sie sollen daher nur skizziert werden.
Es ist der 13. Dezember 1941, also nur wenige Tag nach dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor. Angst und Schrecken regieren die Herzen der Bewohner Kaliforniens, denn sie ahnen, dass sie als nächste an der Reihe sind, von den Japsen bombardiert zu werden. (Ein realer Angriff fand am 24./25. Februar 1942 ((http://de.wikipedia.org/wiki/AngriffeaufNordamerikaw%C3%A4hrenddesZweitenWeltkriegs#1942 )) auf Santa Barbara statt, aber die Drehbuchautoren nahmen es nicht so genau mit den Daten - und dem ganzen Rest.)
Und tatsächlich: Eine nichts Böses ahnende Badenixe im Evaskostüm wird vom Sehrohr eines auftauchenden U-Boots in kühle Lüfte gehoben - es ist ein japanisches Boot, auch wenn sich der deutsche Offizier von Kleinschmidt (Chr. Lee) an Bord befindet. Der Auftrag des Kapitäns besteht offenbar darin, Hollywood zu beschießen. Aber wo ist dieses Hollywood? Die mitgebrachten Karten verraten es nicht. Denn der berühmte Schriftzug heißt immer noch in voller Länge "HOLLYWOODLAND".
Die bibbernde Badenixe hütet sich, auch nur einen Mucks von sich zu geben und dem Feind zu helfen. Schließlich verfallen die Japse darauf, eine Invasion zu wagen und einen Ortskundigen zu kidnappen. Es ist wie ein Wink des Schicksals, als sich dieser als Hollis Wood (Slim Pickens) herausstellt - sie denken, sie haben Holly-Wood gefunden...
Am folgenden Morgen bringt die Küstenverteidigungskompanie (Dan Aykroyd) in Santa Barbara die erste Kanone in Stellung - direkt vor dem Heim der trauten Familie Douglas, die noch nicht ahnt, welches Vernichtungswerk auf sie zukommt, allerdings von der eigenen Seite. Als das U-Boot schließlich doch entdeckt wird, gibt es kein Halten mehr.
Noch ist es nicht soweit. Vielmehr ist ein munteres Haschmich und Katz-und-Maus-Spiel angesagt: Zwei Männer wollen die heiratsfähige blonde Tochter Doreen Douglas für sich haben. Der eine (Treat Williams) hat den Vorteil, bereits über eine Uniform zu verfügen und damit Einlass in den USO-Tanzpalast, eine Art Offizierskasino, zu erhalten.
Der andere, Wally (Bobby di Cicco), mag zwar ein erstklassiger Steptänzer sein und die Blondine wirklich lieben, aber er hat keine Uniform. Also muss er sich etwas einfallen lassen, um sein Mädchen den Klauen des anderen zu entreißen. Dabei löst er im Kaufhaus Fliegeralarm aus - und kann in der entstehenden Panik mit einem geklauten Anzug entkommen. Das Mädchen, versteht sich, hat in dieser Sache nichts zu melden.
Eine weitere Niete in Uniform ist entschlossen, eine Frau für den Abend abzuschleppen. Nun ist allgemein bekannt, dass Donna Stratton (Nancy Allen), die Sekretärin eines Generals, unglaublich scharf wird, sobald sie neben einem feschen und sehr männlichen Piloten sitzt. Es gelingt Sitarski, unserem Helden der Luftfahrt, das Mädchen an Bord eines Flugzeugs zu manövrieren. Es gibt nur einen Haken: Außer ein paar Stunden auf einer Flugschule verfügt er über keinerlei Flugerfahrung...
Und dann ist da noch Wild Bill Kelso, der Joker, der alle Schauplätze auf seltsamste Weise miteinander verbindet. Wild Bill (John Belushi) fliegt eine amerikanische P-40 "Tomahawk", die aber von den Wachposten eines Vergnügungsparks für eine japanische Zero gehalten und umgehend aufs Korn genommen wird. Wild Bill macht seinem Namen alle Ehre, tankt Cola für zwei und beginnt mit seinem ersten Schuss aus der Bordkanone den Stein ins Rollen zu bringen, der das kalifornische Chaos in ungeahnte Höhen treibt - erst in Santa Barbara, dann aber auch auf dem Hollywood Boulevard in Los Angeles...
Mein Eindruck
Nach seinem Riesenerfolg "Der weiße Hai" (1975), dem ersten "Blockbuster" der Filmgeschichte (das heißt, die Kinobesucher standen UM DEN HÄUSERBLOCK Schlange, um Einlass zu erhalten), und dem Achtungserfolg "Unheimliche Begegnung der dritten Art" (1977) - das gegen "Krieg der Sterne" (1977) den Kürzeren zog, durfte Spielberg so ziemlich alles inszenieren, wonach ihm gerade der Sinn stand.
Nicht lustig
Unglücklicherweise stand ihm der Sinn nach einer lärmenden Komödie, die er als Farce inszenieren wollte. Leider hatte er wie so viele Regisseure (rühmliche Ausnahme: Hal Ashby) nicht die geringste Ahnung, worauf es bei einer Farce ankommt: auf die Lacher, die an der richtigen Stelle vom Zuschauer kommen sollen wie aufs Stichwort. Davon ist das Endprodukt des "1941"-Projekts buchstäblich Lichtjahre entfernt.
Effekte en masse
Der Film besteht aus einer Handvoll dünner Handlungsfäden, die nur durch Zufall eine Kontaktstelle finden. Dafür hat Spielberg aber aus dem Vollen gegriffen, um einen Spezialeffekt auf den anderen zu stapeln. (Zahlreiche Details zu den OSCAR-nominierten Effekten liefert das Making-of zur Kinofassung.) Wie ein wütendes Kind schien er darauf aus zu sein, seinen eigenen Sandkasten in Bruchstücke zu zerlegen. All die wunderbaren Kulissen, die sein Bühnenbildner errichtet hatte, mussten zu Bruch gehen, um die Bauklötze staunenden Zuschauer darüber hinwegzutäuschen, dass es eigentlich um nichts ging.
Rohrkrepierer
Mehrere Schürzenjäüger sind hinter Frauen her, die sie flachlegen wollen - genügend Anlass, um weitere Requisiten zu zerlegen. Unfähige Heimatverteidiger stellen Geschütze auf, die letzten Endes nicht den Feind treffen, sondern das eigene Zuhause. Wie schon in "Duell" ist die letzte Einstellung die spektakulärste: Statt eines Tanklasters aus der Hölle rutscht das Zuhause der Küstenverteidiger über die Klippe und ins Meer. Fehlt eigentlich nur der obligatorische Godzilla-Brüller, den Spielberg bereits bei "Duell" und "Der weiße Hai" einsetzte.
Über das Ende des U-Boots der japanische Angreifer wird wohlweislich der Mantel des Schweigens gebreitet. Wer mit einem Mikroskop hinschauen könnte, würde nämlich Hollis Wood und General von Kleinschmidt in der Menge stehen sehen, die auf der Klippe steht. Und das würde dem Zuschauer doch ziemlich seltsam vorkommen.
Die Langfassung
"In der ursprünglichen Fassung ist '1941' 15 Minuten länger", schreibt Tony Crawley in seiner "Erfolgsstory" über den Regisseur (S. 118). Auf der Blu-ray liegt endlich diese Originalfassung vor. Es ist kein Grund, in Jubel auszubrechen, wenn auf einmal Panzer durch eine Farbenfabrik poltern und sich nassmachen - das ist einfach nur infantil. Wertvoller ist da schon mitzubekommen, wie es überhaupt zur Auslösung des Fliegeralarms kam: Es war Wally, als er im Kaufhaus eine Spielzeugsirene auslöst, um im anschließenden Tumult mit einer geklauten Uniform entkommen zu können.
Selbstverliebt
Spielberg schreckte auch nicht davor zurück, sich selbst zu zitieren. Die Anfangsszene mit der entblätterten Badenixe (wieder gespielt von der gut gebauten Susan Backlinie) entspricht exakt der Anfangsszene von "Der weiße Hai", bis hin zur Musik. John Williams hat die zweifelhafte Ehre, sein eigenes Markenzeichen zu kopieren, die bedrohlichen Stakkato-Töne des Hai-Leitmotivs.
Und als Donna Stratton und Sitarksi in den La-Brea-Teersümpfen von Süd-L.A. notlanden, starren sie auf die Silhouetten von Sauriern. Das war wohl schon ein Vorausverweis auf "Jurassic Park", das eventuell schon in der Planung war und bereits 1993 in die Kinos kommen sollte, nur 14 Jahre später. Zuvor müssen noch ein dicker Außerirdischer und ein Mann in Schlapphut und mit Peitsche ihren Auftritt absolvieren...
Die Blu-ray
Technische Infos
Bildformate: 2,4:1 (anamorph)
Tonformate: D DTS-HD 5.1, Englisch in DTS-HD 5.1 u.a.
Sprachen: D, Englisch u.a. (15 Sprachen)
Untertitel: D, Englisch u.a. (15 Sprachen)
Extras:
1) Making-of "1941" (101:11 min)
2) Outtakes (8:39 min)
3) Produktionsfotos (76:42 min)
4) Originaltrailer Nr. 1 (2:32 min)
5) Originaltrailer Nr. 2 (1:22 min)
6) Originaltrailer Nr. 3 (1:45 min)
Mein Eindruck: die Blu-ray
Der Ton wurde für dieses lärmige Krawallspektakel ordentlich aufgemöbelt. So hat der Zuschauer das zweifelhafte Vergnügen, jeden Cola-Rülpser Will Bill Kelsos in allen Einzelheiten in die Gehörgänge geblasen zu bekommen - von den Abschüssen der Geschütze und Bordkanonen, Maschinengewehre und Torpedos ganz zu schweigen. Wie schön kracht doch das Riesenrad über den Pier ins Meer! Wie schön werden die Lichtreklamen des Hollywood Boulevards zerschossen! Es ist alles nur Show - aber jetzt in DTS-HD 5.1.
Das Bild ist eine Sache für sich. Bekanntlich sind Materialfehler vor allem am Anfang und am Ende von Filmrollen zu finden. Das ist die Folge von Lichteinstrahlung, Oxidation auf Zelluloid usw. So überrascht es nicht, dass am Anfang das Weiß in den Bildern auf die Umgebung überstrahlt. Dieser störende Effekt verliert sich meiner Beobachtung nach im Laufe des Films.
EXTRAS
1) Making-of "1941" (101:11 min)
Dieses fast zwei Stunden lange Feature liegt nur im Bildformat 4:3 vor. Der Zuschauer hat also keinen Knick in der Optik, wenn rechts und links dicke schwarze Balken auf seinem Bildschirm erscheinen.
John Milius und Spielberg erzählen, wie die ganze Sache anfing. Eigentlich wollte Milius ursprünglich was ganz anderes drehen, übergab das Drehbuch "The Night the Japs Attacked" dann Spielberg, der ihm wieder einen anderen Dreh gab. Um auf Nr. sicher zu gehen, ließ er das Projekt sowohl von Universal als auch Columbia finanzieren. Aber immerhin: Der Film spielte mit 90 Mio. $ schon im ersten Jahr seine immensen Produktionskosten von rund 45 Mio. $ wieder ein.
Robert Zemeckis und Robert Gale verarbeiteten in ihrem Drehbuch zwei Themen. Die reale Attacke der Japaner vom Februar 1942 (s.o.), die sechs Stunden Verdunkelung von L.A. und die sogenannten Zoot Suit Riots. Diese Unruhen fanden 1943 (!) zwischen mexikanischen Amerikanern, die in seltsamen Zoot Suits herumliefen, und den Soldaten der in und um L.A. stationierten Streitkräfte.
Gale recherchierte die Geschehnisse genau und weiß viel darüber zu berichten. Auch eine Heim-Flak existierte real - allerdings im Bundesstaat Maine. Es wurden also zahlreiche Details zusammengeschustert, um das eh dünne Handlungsgerüst anzureichern. In Mobile, Alabama, wo Spielberg gerade "Unheimliche Begegnung" drehte, arbeitete er mit den beiden Autoren das ganze Skript noch einmal um. Das Trio berichtet von vielen abgefahrenen Ideen, die es leider nicht in die Endfassung schafften. Den Titel "The Night the Japs Attacked" genehmigte der Studioboss nicht, also musste die Jahreszahl reichen.
Immerhin ist es witzig zu erfahren, was hätte sein können. Das betrifft auch die Wahl der Verkörperung von general Stilwell, der 1941/42 die Truppen in Kalifornien befehligte (und der "Dumbo" wirklich liebte): Zuerst wurde Charlton Heston gefragt, dann John Wayne, aber beide waren entsetzt über die anti-amerikanische Tendenz dieser Komödie. Robert Stack war dann wohl die beste Wahl. Seine Figur ist die einzige, die halbwegs bei Verstand bleibt. Sozusagen der Maßstab für Normalität.
Der heimliche Star des Films ist allerdings John Belushi. Diesem Chaoten und Junkie weint Spielberg tatsächlich mehr als eine Träne nach. Belushi setzt er ein Denkmal, indem er mehrere Drehszenen zeigt, die auf Super-8-Film gedreht wurden. Der Schauspieler, der säter an einer Überdosis starb, brach sich bei einem Stunt beinahe den Hals. Der Sturz ist sogar noch in der Endfassung zu sehen.
Da der Film eine durchgedrehte Huldigung an das alte Hollywood darstellt, verarbeitete Spielberg darin Stunts der Three Stooges, "Dr. Strangelove", "Jaws", "Duell", Screwball Comedies, Bigband Musicals und sogar Santa Claus (ein Outtake mit John Milius). Von Kleinschmidts Kleiderbügeltrick schaffte es leider erst in "Indiana Jones" auf die Leinwand.
Wie auch immer: Die OSCAR-nominierten Spezialeffekte verdienen eine besondere Würdigung. Sie stammen von A.D. Flowers, einem Mann, der für seine Arbeit sogar eine wissenschaftliche Auszeichnung erhielt. Die zwei Effekte, die er erklärt, sind die Rollen fliegenden Flugzeuge über dem Hollywood Boulevard und die Bruchlandung von Kelsos P-40 auf selbigem. Verblüffend war für mich die Erklärung, dass sich nicht die Flugzeuge drehten, sondern das Modell des Boulevards!
Ein Glück, dass es der steuerlose Torpedo nicht in die Endfassung schaffte. Das Modell war riesig, ließ sich daher nur bis zu einem gewissen Grad steuern. Einmal in Fahrt, raste es los - auf den Studioparkplatz, wo es abgestellte Fahrzeuge demolierte (und zum Glück niemanden verletzte).
Zu erwähnen sind auch die ausgezeichneten Miniaturen von Greg Jein. Zu diesen Miniaturen gehören auch das japanische U-Boot. Als einmal ein Schlaukopf das Wasser aus dem Schwimmbecken abließ, hing das fünf Meter lange Modell angekettet am Beckenrand und wurde durch die Schwerkraft übel demoliert. Immerhin konnte es für "Indiana Jones" wiederverwendet werden. Auch das außer Kontrolle geratene Riesenrad geht auf Jeins Konto.
Der Schluss
Zahlreiche verrückte Ideen machten das Rennen nicht und so kann Spielberg nur drei Versionen zeigen. A) Doreen und Wally; b) Kelso und Birkhead; c) wurde schließlich verwendet: das über die Klippe stürzende Haus der Fam. Douglas, eine Spezialkonstruktion von A.D. Flowers, die sich auf Rollen bewegte.
2) Outtakes (8:39 min)
a) In der USO-Kantine
b) Hollis Woods Gefangennahme (ohne Tonspur)
c) "Wohin nach Pomona?", fragt Kelson Lt. Mad Maddox
d) auf dem Hollywood Boulevard
e) auf dem Riesenrad
f) Kelso (John Belushi) im Wasser und auf dem U-Boot. Im "Boot" wird er ständig durchnässt, bevor er eine einzige Zeile aufsagen darf.
g) Slim Pickens und Christopher Lee: an Land!
3) Produktionsfotos (76:42 min)
Dies ist eine selbstablaufende Diaschau mit Bildunterschriften, die alle Fotos in chronologischer Reihenfolge zeigt. Ich habe mir aus Zeitmangel nur die ersten paar Fotos angeschaut. Sie liegen in bestmöglicher Qualität vor, das heißt: nicht in HD.
4) Originaltrailer Nr. 1 (2:32 min)
Diese Disc weist 3 verschiedene O-Trailer auf, einer schräger als der andere. Trailer Nr. 1 zeigt nur John Belushi als Wild Bill Kelso!
5) Originaltrailer Nr. 2 (1:22 min)
Trailer Nr. 2 zeigt den Schriftzug "1941", der sich als Monolith aus der kalifornischen Erde erhebt, nur um dann zu explodieren. Dann folgt der Abspann zahlreicher bekannter Namen.
6) Originaltrailer Nr. 3 (1:45 min)
Trailer Nr. 3 ist eine Kombination aus Trailer Nr. 2 mit Filmausschnitten. Das sieht schon eher wie ein heutiger Trailer aus.
Unterm Strich
Tja, das war wohl ein Griff ins Klo, Herr Spielberg. Selbst das Who's Who der alten und der neuen Hollywood, selbst der exzessive Einsatz einer Krankamera und von Unmengen Spezialeffekte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Streifen eigentlich keine Komödie ist. Und erst recht keine Farce.
Schon nach der ersten halben Stunde kippt die Stimmung ins Alberne und wird im letzten Drittel vollends zu einer hirntoten Ballerorgie. "Civitas sine prudentia" sollte das Motto des Films laut Bob zemeckis lauten - eine Gesellschaft ohne Klugheit bzw. Verantwortungsbewusstsein. Das war natürlich für aufrechte Amerikaner wie John Wayne und Charlton Heston völlig inakzeptabel.
Interessanterweise waren die einzigen Zuschauer, die den Film x-mal anschauten, Leute, die wie besessen Videospiele nutzten. Sie fanden es auch toll, dass der Film so irre laut ist. Diesen Aficionados kann ich mich leider nicht anschließen.
Crawley abschließend: "...eine einzige Apokalypse, reich an Charakteren, aber insgesamt charakterlos. [Spielbergs] unverzeihlicher Fehler bestand darin, dass er den Humor entpersonalisierte, die Komödie enthumorisierte."
Die Blu-ray
Der Ton wurde im Vergleich zur Fernsehfassung deutlich aufgemöbelt und liegt nun in DTS-HD vor. Das Bild ist in der ersten halben Stunde erwartungsgemäß nur mau, denn das Weiß überstrahlt in die unmittelbare Umgebung.Das Bonusmaterial zu "1941"nur auf dieser Disc für die Kinofassung zu finden. Es ist fast drei Stunden lang und damit in jeder Hinsicht erschöpfend. Gewöhnungsbedürftig ist vielleicht das antiquierte 4:3-Bildformat, das vor ein paar Jahren von 16:9 abgelöst wurde.
Michael Matzer (c) 2014ff
- Redakteur:
- Michael Matzer