20 30 40: Liebe hin - Liebe her
- Regie:
- Sylvia Chang
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Komödie
- Land:
- Hongkong
- Originaltitel:
- 20:30:40
1 Review(s)
21.01.2008 | 21:50Einführung:
"20 30 40 – Liebe hin, Liebe her" ist ein Film, der als chinesischer Beitrag auf der Berlinale gelaufen ist. Der Film von und mit Sylvia Chang war in seiner asiatischen Heimat ein wahrer Publikumsmagnet – Grund genug für mich einmal einen genaueren Blick auf diesen als "Romantik-Komödie" bezeichneten Film zu werfen.
Daten:
Regisseur: Sylvia Chang
Drehbuchautoren: Sylvia Chang (Screenplay), Sylvia Chang (Story)
Musik: Kay Huang
Kamera: Chien Hsiang
Darsteller:
Sylvia Chang als Lily
Rene Liu als Xiang Xiang
Angelica Lee als Xiao Jie
Kate Yeung als Tong Yi
Tony Leung Ka Fai als Shi-Jie "Jerry" Zhang
Anthony Wong Chau-Sang als Shi Ge
Richie Ren als Wang (Tennis Lehrer)
Die Handlung:
Die verschiedenen Storylines drehen sich um drei Frauen in drei unterschiedlichen Altersgruppen.
1. Geschichte:
Xiao Jie (Angelica Lee) ist 20 Jahre alt und möchte in Taiwan als Sängerin groß Karriere machen. Deshalb verlässt sie ihre Heimat Malaysia und zieht nach Taiwan, wo sie auch gleich von einem Produzenten freundlich aufgenommen wird. Er plant ein Pop-Duo groß heraus zu bringen, das aus Xiao Jie und einer weiteren jungen Nachwuchskünstlerin (Kate Yeung) besteht. Die beiden Mädchen ziehen zusammen in eine Wohnung und befinden sich wohl noch in der "sexuellen Experimentierphase".
2. Geschichte:
Xiang Xiang (Rene Liu) ist schon 30 Jahre alt und arbeitet bei einer Fluglinie als Stewardess. Sie hat viele Liebhaber, kann sich aber unter ihnen nicht entscheiden. Sie sucht noch den "richtigen" Mann fürs Leben und trifft anscheinend immer nur die Verkehrten - bis sie umzieht und ihr Klavier verkauft.
3. Geschichte:
Lily Zhao (Sylvia Chang) ist 40 Jahre alt und eine verheiratete Floristin. Als sie eines Tages herausfindet, dass ihr Mann ein Verhältnis mit einer jüngeren Frau hat, lässt sie sich sofort scheiden.
Optimistisch geht sie auf die Suche nach einem neuen Partner und stellt fest, dass es wohl doch nicht mehr ganz so einfach ist eine passende neue Beziehung zu finden, wenn man 40 Jahre alt ist.
Kritik:
Es fiel mir am Anfang etwas schwer der Handlung zu folgen, da der Zuschauer ohne Vorwarnung mit den drei, sich abwechselnden Geschichten konfrontiert wird. Die Handlungsstränge beginnen alle am Flughafen in Taipeh und teilen sich dort, um sich später im Verlauf des Films immer wieder zu begegnen. Also, am Anfang genau aufpassen, sonst kommt man mit den verschiedenen Frauen und deren Freunden schnell mal durcheinander!
Wenn diese erste Hürde erst einmal genommen wurde, wird der Zuschauer ausführlich mit den Beweggründen und den Problemen der unterschiedlichen Frauen informiert. Jede Frau hat ihre altersspezifischen Problemchen in ihrer Beziehung – das ist die Grundaussage des Films und wird auch sehr gut mit viel Augenzwinkern vermittelt! Wer allerdings eine Komödie à la "Notting Hill" erwartet hat, wird sicherlich gründlich enttäuscht. In diesem Film wird das Thema "Mann – Frau" viel subtiler, gründlicher und ernster angegangen, eben eine Aufarbeitung von Beziehungsproblemen in den unterschiedlichen Altersklassen.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler machen dabei eine sehr gute und glaubwürdige Figur. Auch am Schwachpunkt so mancher Filme, der Synchronisation, konnte ich bei "20 30 40 – Liebe hin, Liebe her" wirklich nichts bemängeln. Ich würde mir bei anderen Asia-Produktionen ähnlich gute Sprecher wünschen.
Die Kameraführung und der Score zeigen sich eher unauffällig und fügen sich damit harmonisch in die Geschichte ein, ohne irgendwelche störenden Experimente zu versuchen. Allgemein wird bei diesem Film die in Asia-Filmen übliche Bildersprache auf ein Minimum zurückgefahren, sodass den Schauspielern die alleinige Verantwortung für das Übermitteln der Geschichte zufällt. Ein in seiner ganzen Machart sehr westlich anmutendes Werk.
Was mir an diesem Film aber besonders gut gefallen hat, waren die sich immer wieder begegnenden Handlungsstränge. So gelang es der Regisseurin einen Film zu schaffen, der wie aus einem Guss wirkt.
Das Ergebnis all dieser Zutaten ist ein gut gemachter, ruhiger Film, der nichts Besonderes ist, aber durchaus eines Blickes würdig sein sollte – natürlich nur, wenn man dieser Art von Film aufgeschlossen gegenüber steht.
Die DVD:
Bild und Ton dieser Sony Pictures-Veröffentlichung sind gut gelungen, besitzen aber keinen Referenzcharakter. Dazu fehlt es ein wenig an Schärfe und der Ton in Deutsch und Mandarin ist leicht frontlastig.
Tonformate :Deutsch (Dolby Digital 5.1), Mandarin (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
Als Extra gibt es nur ein "Making Of".
Fazit:
Kein Meisterwerk, aber ein guter, manchmal lustiger Film über das schon so oft strapazierte Thema "Mann – Frau" und die daraus resultierenden Probleme aus den Blickwinkeln der drei Frauen. Neu ist hier nur der Faktor des unterschiedlichen Alters.
Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten und nie gelangweilt. Kann es sein, dass ich jetzt die Frauen ein wenig besser verstehe? Nein, eher nicht...
- Redakteur:
- Detlev Ross