Alarmstufe: Rot
- Regie:
- Andrew Davis
- Jahr:
- 1992
- Genre:
- Action
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Under Siege
1 Review(s)
05.01.2005 | 10:06Ein abtrünniger CIA-Agent und ein Marineoffizier mit Minderwertigkeitskomplex tun sich zusammen, um die Marschflugkörper des auszumusternden Schlachtschiffes USS Missouri zu verhökern. Das überfallene Schiff wird von einem Mann im Alleingang befreit. Natürlich vom Koch ...
Filminfos
O-Titel: Under Siege (USA, 1992), DVD: 21. Februar 2002
FSK: unzensiert, daher erst ab 16 (TV-Fassung: ab 12!); deutsche Fassung allerdings immer noch gekürzt
Länge: 98 Minuten
Regie: Andrew Davis
Musik: Gary Chang
Darsteller: Stephen Seagal (Ryback), Tommy Lee Jones (Strannix), Erika Eleniak ('Miss Juli 1989' Jordan Tate), Gary Busey (Krill), Colm Meaney (Daumer) u.a.
ASIN: B00004RYU4
Handlung
Diesen Film hat wahrscheinlich jeder Leser schon einmal gesehen, daher reicht wohl eine Kurzzusammenfassung des Inhalts.
Der abtrünnige CIA-Agent Billy Strannix (Jones) und Commander Krill (Busey), ein Marineoffizier mit Minderwertigkeitskomplex, tun sich zusammen, um die Tomahawk-Marschflugkörper des auszumusternden Schlachtschiffes USS Missouri zu verhökern. Das überfallene Schiff befindet sich binnen kürzester Zeit in der Hand der Terroristen, die sofort damit beginnen, ein System zu bauen, um die Tomahawks auf ein nordkoreanisches U-Boot umzuladen.
Leider haben die Terroristen einen Mann, der im Kühlraum der Kombüse eingesperrt worden war, vergessen: den Koch Casey Ryback (Seagal). Doch Ryback ist kein gewöhnlicher Koch: Er hatte zu der Spezialtruppe der Navy SEALS gehört, wurde aber geschasst. Kaum ist Ryback aus seinem Gefängnis entkommen, macht er sich daran, den gekaperten Pott vom Gesindel zu säubern.
Dabei bedient er sich zunächst der Hilfe einer hübschen Besucherin, die als Geburtstagsüberraschung des Käptns gedacht war: der gut gebauten 'Miss Juli 1989' Jordan Tate. Sie schleppt die Knarren, er bringt die Leute um - feine Arbeitsteilung.
Nach mehreren Umwegen und Rückschlägen triumphiert die SEALS-Power in einem stilechten Messerkampf und einer auf Honolulu zurasenden Cruise Missile, die zu sprengen wäre, hätte man nur die Codes.
Die DVD
Technische Infos
Bildformate: 1.85:1
Tonformate: Dolby Digital 5.1, Surround Sound
Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch
Untertitel: Englisch, Deutsch, Spanisch, Niederländisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Portugiesisch, Französisch, Italienisch, Hebräisch, Türkisch, Polnisch, Griechisch, Tschechisch, Ungarisch, Isländisch, Kroatisch
Extras:
keine
Mein Eindruck
"Alarmstufe: Rot" ist reines Popcorn-Action-Kino für große Jungs, und deshalb macht denen dieser Film so viel Spaß. Da wäre zunächst einmal ein riesiges Spielzeug, das man Schlachtschiff nennt. Man kann alles Mögliche damit anstellen, so etwa Raketen abfeuern oder die riesigen Geschütztürme. Letztere sind besonders dann von buchstäblich umwerfender Wirkung, wenn jemand (in diesem Fall Strannix) direkt neben der Mündung steht, wenn gefeuert wird.
Desweiteren gibt es noch diverse Kampfjets, Hubschrauber und U-Boote sowie Flak und Raketen. Pyrotechnisch gesehen geben sie einiges an Feuerzauber her. Merkwürdig ist jedoch, dass man mit Leuchtgranaten U-Boote versenken kann.
Doch große Boys brauchen auch große Girls: in diesem Fall das 'Playmate des Monats'. Sie wird stante pede vom Koch rekrutiert. Und sieht dann auch sofort ein, dass der "sicherste Platz auf dem ganzen Schiff direkt hinter ihm" ist. Klarer Fall, dass sie ihm das Leben retten und dafür einen dicken Schmatz erhalten darf. Dafür steckt man sie am Schluss ehrenhalber in Matrosenkluft.
Die DVD
Das Einzige, das neben der mageren Ausstattung der Silberscheibe einer Erwähnung wert ist, besteht in dem Sound und der Musik. Digital Dolby 5.1 liefert ein dreidimensionales Klangerlebnis vom Feinsten: Da fliegen die Kugeln links und rechts durch die Korridore, die Tablas der Musik erklingen wirklich irgendwo in höheren Sphären, und zum ersten Mal hört man auch das Kielwasser des Schlachtschiffs rauschen.
Die Musik ist ebenfalls bemerkenswert. Nicht nur, dass sie offenbar neu aufpoliert (sprich: digitalisiert) wurde. Auch die Songs selbst passen zur Stimmung des Streifens. Einmal läuft "Voodoo Chile (Slight Return)" vom guten alten Jimi, ein andermal Gary Moore's "It's a cold day in hell". Das hat Klasse! Dazu passt auch, dass der Ex-CIA-Agent Billy Strannix (Jones) ein Faible für Cartoons à la Bugs Bunny und Schweinchen Dick hat. Dies zeigt nicht nur, in welchem Geisteszustand er sich gerade befindet, es macht ihn auch menschlich: noch so ein böser verlorener Junge auf Abwegen.
Etwas verblüffend sind die Untertitel zur deutschen Fassung. Sie unterscheiden sich an zahlreichen Stellen radikal von der deutschen Synchronisation. Entgegen der ersten Erwartung ist dies jedoch eher von Nachteil. Die Untertitel klammern sich an die englische Vorlage und hauen dem Zuschauer sämtlichen Abkürzungen um die Ohren, die der US-Marinejargon hergibt: Tomahawks, ASUS, AWACS usw.. Da lobt man sich doch die deutsche Synchronisation, die jede dieser Abkürzungen durch erklärende Formulierung ersetzt: So werden 'Tomahawks' zu 'Marschflugkörpern'. Und jeder weiß, was gemeint ist.
Unterm Strich
"Alarmstufe: Rot" ist trotz der begrenzten Schauspielkunst Stephen Seagals und der mageren Ausstattung der DVD ein nettes Actionspektakel, das durch trockenen Humor und etliche Ironie, gute Musik und den gewissen Schuss Erotik den letzten Schliff erhält. Der Surround-Sound auf der DVD ist vom Feinsten, und die deutsche Synchronisation ist ausnahmsweise einmal hilfsreicher als die Untertitel oder das Original.
Kleinen und großen Jungs macht dieser Streifen Spaß, und man muss dafür nicht einmal die (fast) unzensierte FSK16-Fassung gesehen haben.
- Redakteur:
- Michael Matzer