Battleship (Blu-Ray)
- Regie:
- Peter Berg
- Jahr:
- 2012
- Genre:
- Action
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Battleship
1 Review(s)
28.08.2012 | 10:22Mit Krawumm: Schiffe versenken deluxe
Kaum ein Offizier hat je in der US-Navy derart schnell Karriere gemacht wie Alex Hopper (Taylor Kitsch). Aber dann begeht er einen Fehler, der ihn die Laufbahn kosten könnte: Er verliebt sich ausgerechnet in Sam (Brooklyn Decker), die Tochter seines Admirals (Liam Neeson). Ein Problem, bei dem ihm auch sein älterer Bruder Stone (Alexander Skarsgård), Kommandeur der USS Samson, nicht helfen kann. Alex bleibt allerdings wenig Zeit, über sein Schicksal nachzugrübeln, denn bei einem internationalen Seemanöver im Pazifik gerät seine Einheit in eine Situation, auf die sie auch die beste Militärschule nicht vorbereiten konnte: Mitten auf dem Ozean wird die Flotte von den gigantischen Kampfmaschinen einer außerirdischen Macht angegriffen... (Cinefacts.de)
Filminfos
O-Titel: Battleship (USA 2012)
Dt. Vertrieb: Universal
EAN-Nummer: 5050582887327
VÖ: 23.8.2012
Inklusive Digital Copy.
FSK: ab 12
Länge: ca. 131 Min.
Regisseur: Peter Berg
Drehbuch: Jon Hoeber, Erich Hoeber
Musik: Steve Jablonsky
Darsteller: Liam Neeson, Rihanna, Taylor Kitsch, Alexander Skarsgard, Rihanna, Brooklyn Decker, Tadanobu Asano, Hamish Linklater u.a.
Handlung
Das astronomische Beacon-Projekt zeitigt einen unerwarteten Erfolg. Der auf Hawaais Hauptinsel Oahu stehende Sender funkt per Landsat-Satelliten ein Funksignal zu einem erdähnlichen Planeten im Sonnensystem Glies - und es wird beantwortet. Allerdings auf andere Weise als erwartet: Die Aliens schicken einen Kriegsverband zur Erde. Die Erdlinge beobachten, wie eines der fünf Schiffe mit einem anderen Satelliten kollidiert und aus der Bahn geworfen wird. Es stürzt auf Hongkong und tötet dort 25.000 Menschen. Alarmstufe Rot wird ausgelöst. Aber wo sind die anderen vier Schiffe? Irgendwo im Pazifischen Ozean...
Nach einer harten Ausbildung bei der US-Marine hat sich Alex Hopper von einem schwachköpfigen Zivilisten in einen halbwegs tauglichen Marineoffizier entwickelt. Denkt er. Und heute hofft er, die Hand seiner angebeteten Samantha, der Tochter von Flottenchef Admiral Shane, erbitten zu dürfen. Doch dann läuft alles schief, weil er die Nerven verliert und sich mit einem japanischen Verbündeten, Captain Nagata, prügelt. Shane (Liam Neeson) macht ihn zur Schnecke, und für seine Karriere sieht es finster aus. Sein Bruder Stone (Skarsgard) teilt ihm wenig später mit, dass JAG, die Navy-Kripo, für Alex' Entlassung sorgen wird, sobald er an Land zurückkehrt.
Aber zuerst muss Alex sich beim Flottenmanöver RIMPAC 2012 bewähren. Er darf auf dem Zerstörer "John Paul Jones", der nach dem Gründer der US Navy benannt ist, die Waffenoffiziere befehligen, allen voran die Schützin Raikes (Rihanna). Auf dem Zerstörer USS Sampson hat sein Bruder Stone den Befehl, auf der "Myoko" Cpt. Nagata. Als ein ungewöhnliches Objekt gesichtet wird, schickt Admiral Shane diese drei Zerstörer zur Erkundung an die 150 km entfernte Stelle.
Unterdessen begibt sich die Physiotherapeutin Samantha Shane (Brooklyn Decker) zusammen mit dem beinamputierten Ex-Soldaten und -Boxer Mike Canalis, der auf künstlichen Stelzen gehen lernen soll, auf eine Tour zum Sender auf dem Saddle Ridge. Von dort wurde das Signal zu den Aliens geschickt. Schon bald machen sie dort merkwürdige Beobachtungen. Sie ahnen nicht, dass es sich um die Vorbereitungen für eine Alien-Invasion handelt. Sie wollen Verstärkung herbeirufen.
Denn kaum hat Alex eines der halb aufgetauchten Alien-Raumschiffe berührt, als wäre ein kleiner Bub, tauchen drei Kriegsschiffe aus der Tiefe auf. Das Mutterschiff erzeugt ein Energiefeld, das nicht nur die restliche Flotte fernhält, sondern auch ganz Hawaii umschließt und dort den Funk ebenso lahmlegt wie das Internet. Dann sausen Kampfroboter nach Honolulu, um die Insel anzugreifen.
Stone Hopper, der den Befehl über den Zerstörerverband innehat, befiehlt den Angriff, doch sein Schiff wird alsbald von Sprenggranaten versenkt. Auch der "Myoko" Nagatas ist keine lange Lebensdauer beschieden. Vor die Wahl gestellt, entweder seinen Bruder zu rächen oder die japanischen Seeleute zu retten, wählt Alex endlich die vernünftige Option: Er lässt abdrehen und die Seeleute auffischen. Die Aliens sehen keinen Grund, sein Schiff anzugreifen.
Noch nicht.
Denn Cpt. Nagata hat eine geniale Methode, trotz ausgefallenem Radar den Feind zu orten, selbst wenn es stockfinstere Nacht wäre: Mit Hilfe der Tsunami-Bojen, die rings um die Inselgruppe postiert sind und jede größere Welle melden. Die NOAA-Daten anzuzapfen, die diese Bojen funken, ist ein Kinderspiel. Sie werden in eine Karte eingespeist, die die Inseln zeigt. Nun kann das muntere "Schiffe versenken" beginnen. Solange sie nicht selbst entdeckt werden...
Mein Eindruck
Es folgt eine Seeschlacht der etwas ungewöhnlicheren Art, doch es handelt sich lediglich um eine dramatisierte Umsetzung des gleichnamigen Spiels des Herstellers Hasbro. Da die US Navy offensichtlich heftig beteiligt ist - nicht alle Vehikel kommen aus dem Rechner -, spielt das titelgebende Schlachtschiff eine zentrale Rolle im letzten Viertel des Films. Das erinnert sehr an "Alarmstufe: Rot", Steven Seagals bestem Film. Dort hat die "Missouri" eine zentrale Rolle als Schauplatz inne.
"Mighty MO"
Im Duell der Giganten "Schlachtschiff vs. Alien-Mutterschiff" scheint die USS Missouri - nach der Abkürzung für ihren Staat die "Mighty MO" genannt - die denkbar schlechtesten Voraussetzungen mitzubringen. Der Kahn ist über 60 Jahre alt, sämtliche Technik ist noch analog (bis auf die Feuerleitzentrale, wie es scheint), der Sprit reicht gerade mal für eine Wartungsfahrt. Und überhaupt: Wie kriegt man das "Boot" zum Fahren?
Ein Glück, dass es zu diesem Dinosaurier der Meere auch die passenden Veteranen gibt. Das ist ungefähr so, als würden Scotty, Kirk und Spock noch einmal die "Enterprise" bemannen, um in unbekannte Tiefen des Weltraums vorzudringen. Und die Alten sagen den Jungs, die sie alle "Söhnchen" nennen, wo es langgeht. Doch Alex weiß auch, wie man die "Kunst des Krieges" anwendet, ein chinesisches Strategiebuch von General Sun Tzu. Und so nimmt das Duell der Schlachtschiffe einen unerwarteten Verlauf.
Alte Ideologie
Wer sich für solches Kriegsspielzeug erwärmen kann, wird seine helle Freude am munteren Schiffe-Versenken haben. Es dürften potentielle Navy-Rekruten sein. Den passenden Soundtrack dazu liefert die australische Rockband AC/DC mit "Thunder" und ähnlichen alten Schoten. Überhaupt scheint die Ideologie selbst mindestens 30 Jahre alt zu sein und alten Träumen von Seeherrschaft nach zu hängen, wie sie Ronald Reagans und George Bushs Regierungen hegten. Deshalb überrascht es, in einer der vielen TV-Einblendungen Barack Obama zu sehen. Er kündigt mal wieder die geeigneten "Maßnahmen" an, was auch immer dies sein mag. Sein Verteidigungsminister jedenfalls sieht richtig alt aus.
Die Schauspieler
Ebenso übrigens wie Taylor Kitsch, der Darsteller des Alex Hopper, der die meiste zeit nur Unsinn von sich gibt, außer wenn er den Befehl an einen Japaner abtritt. Liam Neeson als Admiral Shane ist am besten darin, Ansprachen zu halten und Idioten wie Alex zu Schnecke zu machen. Kein Wunder, dass er in "Kampf der Titanen" den Zeus spielen durfte. Rihanna spielt Raikes, die Schützin, die den Feuerbefehl ausführt. Eine Frau am Abzug ist ein geniales Alibi für die Anwesenheit von Frauen - auch in der Navy. Die Veteranen, die früher nie Frauen an Bord geduldet hätten, wirken nicht ganz aufrichtig, als sie sie willkommen heißen.
Alex' Freundin Sam spielt die gut gebaute Brooklyn Decker, die nicht von ungefähr an das blonde Playmate Erika Eleniak erinnert, das wir in "Alarmstufe: Rot" bewundern durften - sogar oben ohne. Diese Zeiten der Entblößung sind allerdings vorbei. Sam ist auf starke Männer angewiesen - was denen wiederum Gelegenheit bietet, sich zu profilieren. Leider hat auch der Mike-Darsteller nur einen Gesichtsausdruck parat: Pokerface.
Die Blu-ray
Technische Infos
Bildformate: 2,35:1 (Widescreen)
Tonformate: DTS HD 5.1 in Deutsch, DTS HD 5.1 in Französisch, DTS HD 5.1 in Japanisch, DTS HD 5.1 in Italienisch, DTS HD 5.1 in Spanisch, DTS HD Master Audio 5.1 in Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Japanisch, Dänisch, Schwedisch, Finnisch, Norwegisch, Isländisch, Italienisch, Portugiesisch, Mandarin, Koreanisch
Extras:
1. Alternatives Ende - Prä-Visualisierung
2. USS Missouri VIP Tour
3. Vorbereitung auf das Gefecht
4. Alle Mann an Deck: Die Besatzung
5. Im Gefecht
6. Kommandant Pete
7. Die visuellen Effekte von BATTLESHIP
8. Trailer "BATTLESHIP-Das Videospiel"
Mein Eindruck: die Blu-ray
Die Qualität von Bild und Ton entsprechen dem hohen Standard von DTS HD Master Audio 5.1. Das Bild ist stets gestochen scharf, was besonders bei den zahlreichen visuellen Effekten, die alle aus dem Computer stammen, wichtig ist. Es wäre ja blöd, wenn die Aliens nur als vage Silhouetten zu sehen wären. Solche Darstellungen könnte keiner ernst nehmen.
Kritisch wird es deshalb bei der zentralen Szene mit dem Schiffeversenken selbst. Obwohl die Optik sehr simpel ist, darf sie nicht doof aussehen, sondern muss alle möglichen Details zeigen. Hier ist die High-Definition-Technik deutlich unterfordert. Deshalb wird diese Darstellung immer wieder durch CGI-Darstellungen der Alien-Schiffe unterbrochen.
Der Sound ist für eine solchen Actionkracher optimal ausgelegt. Wenn es mal rummst, dann aber richtig. Mit einer leistungsfähigen Heimkinoanlage kann man durchaus die Statik der heimischen Wohnhöhle testen. Die sehr tiefen Frequenzen, die den Subwoofer kitzeln, stellt der Film immer wieder bereit.
Extras
Auf der Presse-Blu-ray befindet sich als Bonus lediglich der Trailer zu "BATTLESHIP - Das Videospiel". Er ist nicht mal eine Minute lang und zeigt lediglich die grundlegenden Features des Spiels.
Außerdem gibt es eine vorgeschaltete Trailershow zu folgenden Filmen:
a) Der Lorax
b) ParaNorman
c) Snowwhite and the Huntsman
d) The Bourne Legacy (Jason Bourne #4)
Zu gerne würde ich die anderen Extras würdigen, doch Universal hat sie nicht auf mein Presseexemplar drauf gepackt.
Unterm Strich
Am Schluss des Films erklingt während des Abspanns "Fortunate Son" von Creedence Clearwater Revival. Es ist der gleiche Song, der zum Abspann von "Stirb langsam 4.0" ertönt. Diese Koinzidenz sagt nicht nur etwas über den Einfallsreichtum der Macher aus, sondern auch über die Ideologie der beiden Streifen: Wir Veteranen gehören noch längst nicht zum alten Eisen, seien wir nun aus Fleisch und Blut oder aus Stahl wie die USS Missouri.
Solche Loblieder erklingen immer dann, wenn die Veteranen verzichtbar geworden sind, aber ihre Tradition noch einmal beschworen werden soll. In Umkehrung der Szenen von Pearl Harbor, die Michael Bay, so bildgewaltig beschworen hat, kämpfen nun Amis und Japaner - zusammen mit einigen verschleierten Frauen an Bord! - Seite an Seite gegen den neuen Feind. Wer immer es auch diesmal sei. Botschaft: Wir haben Verbündete, mit denen wir Teamarbeit lernen.
Dass Jungspund Alex Hopper das genaue Gegenteil verkündet, stellt ihn als Idioten hin. Dass er die Missouri als Dinosaurier tituliert, ebenfalls. Die ironische Lektion des Films: Die jungen Deppen müssen noch viel über das lernen, was wirklich wichtig ist. Und das ist Teamarbeit, Verantwortung und kreatives Denken - auch beim "Schiffe versenken". Erst sobald er seine Lektion gelernt hat, darf er sich der Junge Hoffnungen machen, das Mädchen zu kriegen, nämlich die Admiralstochter. Aber erst, so Shane, wird verhandelt. Typisch Machos.
Die Blu-ray
Sound und Bild sind bestens, was von einer Blu-ray auch zu erwarten ist. Es gibt nicht nur sechs Sprachen, sondern auch eine Unmenge von Sprachen für die Untertitel. Alle diese Datenmengen passen locker auf das Medium - nun muss sie der Player nur noch flott einlesen. Wie lange dies dauert, ist von Gerät zu Gerät unterschiedlich. Um zum Hauptmenü zu gelangen, musste ich leider erst durch die vorgeschalteten sechs oder sieben Trailer zappen. Hoffentlich ist dies auf der Kaufversion anders.
Michael Matzer (c) 2012ff
- Redakteur:
- Michael Matzer