Bedside Stories
- Regie:
- Emilio Martínez Lázaro
- Jahr:
- 2002
- Genre:
- Komödie
- Land:
- Spanien
- Originaltitel:
- Otro lado de la cama, El
1 Review(s)
27.01.2008 | 10:14Daten:
Regisseur: Emilio Martínez Lázaro
Drehbuchautor: David Serrano
Ernesto Alterio als Javier
Paz Vega als Sonia
Guillermo Toledo als Pedro
Natalia Verbeke als Paula
Alberto San Juan als Rafa
María Esteve als Pilar
Ramón Barea als Sagaz
Nathalie Poza als Lucia
Secun de la Rosa als Carlos
Carol Salvador als Victoria
Geli Albaladejo als Professor
Blanca Marsillach als Monica
Leticia Dolera als Jennifer
Cote Soler als Tennis Spieler
Luis Bermejo als Tennis Spieler
Die Handlung:
Die Hauptgeschichte dreht sich um zwei befreundete Paare. Javier (Ernesto Alterio) und Sonja (Paz Vega) sind ein junges, anscheinend glückliches Paar. Sie sind offensichtlich zufrieden mit ihrer Beziehung und wollen sich in naher Zukunft sogar eine eigene Wohnung kaufen. Auf der anderen Seite gibt es da noch Paula (Natalia Verbeke) und Pedro (Guillermo Toledo). Paula hat Pedro gerade gestanden, dass sie Schluss machen möchte und dass sie außerdem schon einen neuen Freund hat.
Was Pedro nicht weiß ist, dass der neue Freund Paulas sein bester Freund Javier ist. Javier hat Paula versprochen, dass er möglichst bald klare Verhältnisse schaffen und deswegen mit seiner Freundin Sonja schnellstmöglich Schluss machen will. Das ist aber nicht so ganz einfach, denn Javier kann sich für keine der beiden Frauen so recht entscheiden, zudem gefällt ihm diese Dreier-Situation zunehmend immer besser.
Als nun aber Pedro einen Privatdetektiv einschaltet um herauszufinden, wer nun Paulas neuer Lover ist und Sonja sich etwas zu intensiv um den deprimierten Pedro kümmert, gerät diese Konstellation zunehmend außer Kontrolle.
Kritik:
Was uns Regisseur Emilio Martínez Lázaro hier vorsetzt, ist schon ein tolles Ding. Klingt die Geschichte noch nach einer normalen Beziehungskomödie mit "Bäumchen wechsele dich"-Inhalt, so ist die tatsächliche Ausarbeitung des Themas schon etwas ganz Besonderes.
Am ehesten kann diese turbulente Komödie mit den typischen deutschen Filmen aus den 50er Jahren verglichen werden, in denen Peter Alexander für viel gute Laune gesorgt hat – aber natürlich viel moderner und mit jeder Menge spanischem Pfeffer. Das heißt, der Film ist hoch erotisch und mit südländischem Schwung inszeniert. Dazu kommen noch viele Musical-ähnliche Song- und Tanzeinlagen – eben in der Art wie es in den Filmen der 50er Jahre häufiger zu sehen war. Als Ergebnis erhält man eine spritzige, erotische Komödie aus Spanien, die schon etwas aus der Masse heraus sticht.
Zum Gelingen eines solchen Films braucht es natürlich auch die richtigen Schauspieler. Auch hier hat Regisseur Emilio Martínez Lázaro keine Fehler gemacht. Top erotische Darsteller (bei den männlichen Hauptdarstellern kann ich das aber natürlich nicht mit Sicherheit sagen, die weiblichen Darstellerinnen sind jedenfalls eine Augenweide), die zusätzlich zu ihrem guten Aussehen auch noch ausgezeichnet in die verkörperten Rollen passen. Klar, dass die Darsteller zudem auch noch gut singen können. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl einen spanischen Bollywoodfilm vor mir zu haben.
Ich fand "Bedside Stories" jedenfalls sehr schön gemacht, mit rasanter und witziger Handlung und schönen Songs. Was will man mehr? Tolle europäische Unterhaltung - mehr gibt es zu diesem schönen Film nicht zu sagen.
Die DVD:
Die Arthaus-DVD (Vertrieb Kinowelt) bringt den Film in guter Qualität auf die DVD, auch wenn die Schärfe nicht unbedingt Spitzenwerte erreicht. Dafür bringen die warmen Farben fast schon so etwas Urlaubsatmosphäre ins heimische Wohnzimmer. Bildfehler sind zwar ab und an vorhanden, sie machen sich aber nicht allzu störend bemerkbar.
Beim Ton (Deutsch und Spanisch in Dolby Digital 5.1) herrscht in etwa das gleiche Qualitätsniveau wie beim Bild. Gut, aber nicht spitze.
Was mich doch ein wenig gestört hat, ist der Lautstärke-Unterschied zwischen den Liedern (O-Ton) und der deutschen Synchronisation. Bei den Liedern musste ich die Lautstärke immer ein wenig zurückregeln. Ansonsten ist der dialoglastige Film naturgemäß eher auf die Frontlautsprecher verteilt.
Die Extras:
- Making of
- Deleted Scenes
- Outtakes
- Fotogalerie
- Reportage "Die Musicals"
- TV-Spot
- Trailer zu weiteren Filmen von Arthaus ("Wilbur Wants To Kill Himself", "Ihre Majestät Mrs. Brown", "Strange Bedfellows", "Irène", "Deep Blue" und "Grüne Tomaten")
Fazit:
Eine schwungvolle Beziehungskomödie im alten Stil, die modernisiert und aufgepeppt heutzutage in dieser Form schon etwas ganz Besonderes darstellt. Mir hat die Darstellungsform als "beinahe-Musical" sehr zugesagt und ich habe mich eineinhalb Stunden köstlich amüsiert.
Die spanische Mentalität und das "Feuer der Südländer" werden von den sehr guten Schauspielern ausgezeichnet ins heimische Wohnzimmer transportiert.
Also, eine Flasche guten spanischen Rotwein aufgemacht und den Film angeguckt – am besten in gemütlicher Runde oder falls vorhanden mit Freundin oder Frau. Ihr werdet es nicht bereuen.
- Redakteur:
- Detlev Ross