Cabin Fever - 2 DVD Special Edition
- Regie:
- Eli Roth
- Jahr:
- 2002
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
1 Review(s)
19.05.2005 | 08:13Party, Tod und Poppen! Na ja, der Beginn des Promotextes auf dem Backcover der "Cabin Fever"-Specialedition beschreibt den ganzen Film gar vortrefflich.
Urlaub!!! Die fünf Kumpels Jeff (Joey Kern), Marcy (Cerina Vincent), Paul (Rider Strong), Karen (Jordan Ladd) und Bert (James DeBello) wollen gemeinsam ein paar Tage auf einer einsamen Berghütte Spaß haben.
Doch kaum angekommen, erkrankt eine von ihnen an einem unbekannten Virus.
Auf Karens Haut blubbern plötzlich blutige Blasen. Darunter scheint sich etwas zu bewegen, das ihre Haut schön langsam zu zersetzen scheint. Völlig paralysiert und voller Ansteckungsangst, wird Karen unter Quarantäne gesetzt und in den nächsten Schuppen gesperrt, in dem sie ihre Zeit fortan mit genüsslichem Echtzeit- und Extremerotten verbringt. Schon bald wird den Freunden klar, dass sich bereits jeder von ihnen infiziert haben könnte. Dies entfacht ein Kampf an allen Fronten: der Freunde gegeneinander, gegen den Virus und gegen ein paar Hinterwäldler, deren kranken Kumpel die College-Freunde aus Angst vor Ansteckung ins Nirwana geknüppelt haben. Jeder ist bereit zu töten, um das eigene Leben zu retten. Und einen Ausweg von diesem verwunschenen Örtchen zu finden, wäre auch nicht das Schlechteste ...
Filminfos:
O-Titel: CABIN FEVER
Genre: Horror
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Label: Sunfilm
Ländercode: 2
Länge: 88:14 Minuten
Darsteller: Rider Strong, Jordan Ladd, Joey Kern, Cerina Vincent, James DeBello, Arie Verveen, David Kaufbird, Rock, Matthiw Helms, Hal Courtney, Richard Fullerton, Guiseppe Andrews, Sam Froelich
Musik: Nathan Barr
Regie: Eli Roth
Erhältlich bei: DTM
Mein Eindruck:
Der Hauptfilm ist so etwas wie eine Gradwanderung zwischen "Tanz der Teufel", "Rabid" und "Night Of The Living Dead", was als grobe Orientierung reichen sollte. Beginnt "Cabin Fever" recht witzig, steigert er sich im Verlauf zu einer schier nervenzerfetzenden Achterbahnfahrt auf der Klaviatur der Emotionen. Der infernalische Wahnsinn bricht mit der Ansteckung Karens in die heile Welt der behüteten Studenten ein und lässt sie bis zum desillusionierenden Finale auf dem Scheiterhaufen nicht mehr los. Den Anstoß gibt besagter Jäger, auf den der Virus durch seinen Hund überspringt, der wie eine Bärenfalle, nur etwas suddeliger, vor seinen Augen aufklappt und bei dem die Organe gar nicht mehr da sitzen, wo sie eigentlich sitzen sollten. Der Jäger flieht zur blutjungen Teeniegruppe, wird aber zunächst fast von Bert abgeknallt und umgedroschen und am selben Abend von ihnen unsanft in die Flucht geschlagen, bis er als menschliche Fackel im Trinkwasserspeicher der Blockhütte endet. So viel zum Thema shit happens, denn ab jetzt feiern die Bakterien im Tümpel eine Party und alles geht ganz schnell. Karen ist die Erste, die es erwischt. Doch es sollen noch einige folgen ...
Wer unter chronischen Magenbeschwerden leidet, sollte spätestens jetzt die Stoptaste drücken und den Film aus dem Schacht werfen, und zwar so weit es irgendwie geht. Denn der anfangs etwas nebensächliche Ekelfaktor springt einem ab jetzt förmlich ins Gesicht. Bis zum Ende hin dreht der Film von Minute zu Minute mehr auf und steigert sich in ein Matschfestival der Sonderklasse. Freunde ekelhafter Effekte sollten einige Luftsprünge machen.
Der Plot des Filmes ist nicht wirklich innovativ, baut sich aber vorteilhafter Weise langsam auf. Director Roth schafft so eine unglaublich intensive und bedrohliche Atmosphäre, in der sich sogar die gerade vom Tanz gekommenen Teufel Sam Raimis wohlfühlen würden.
"Cabin Fever" lief im Jahr 2003 mit beachtlichem Erfolg auf dem "Fantasy Film Fest" und machte bereits bei seiner ersten Sichtung keinen Geringeren als "Lord Of The Rings"-Schöpfer Peter Jackson zu seinem größten Fan. Der wiederum ließ "Cabin Fever" im Vorprogramm von "Die Rückkehr Des Königs" zeigen. Die Promotion hatte sichtlich Erfolg, konnte und kann sichdoch der junge Eli Roth lukrativer Angebote großer Studios kaum noch erwehren.
Das Bild:
Das 2,35:1 anamorphe PAL-Bild ist stechend scharf und plastisch. "Cabin Fever" ist somit ein Paradebeispiel für eine klasse Bildumsetzung, die sowohl in der Totalen als auch in den Details einwandfrei ist. Keine Verzerrungen, kein Rauschen, keine sonstigen Fehler, "Cabin Fever" überzeugt auf ganzer Linie.
Der Ton: (Dolby Digital 5.1, DTS)
Noch besser als das Bild ist der Ton! Die Subs sprechen ständig an und im dunklen Zimmer wabert der bedrohliche Klang des Films bitterböse unter den Nervenenden. Der Ton ist direkt und dynamisch und lässt die massive, klangliche Kleinstarbeit der Tontechniker wunderbar hervortreten. Es wehen Blätter, knistern Äste, der Wald scheint förmlich zu leben. Zartbesaitete dürften sich auch mit geschlossen Augen das Höschen perforieren. Die Dialoge sind sauber übersetzt und passend synchronisiert, so dass einem guten Klangerlebnis nichts im Wege steht.
Extras:
Disc One:
Untertitel: Deutsch
Vorstellung des Films durch Director Eli Roth (Sunfilm exclusive)
Audiokommentar 1 - Eli Roth
Audiokommentar 2 - Eli Roth mit Hauptdarsteller Rider Strong
Audiokommentar 3 - Eli Roth mit der Crew
Audiokommentar 4 - Eli Roth, James de Bello und Joey Kern
Audiokommentar 5 - Eli Roth, Cerina Vincent und Jordan Ladd
Vorschau 2005: "Devils Reject", "Immortal", "Kontroll", "Code 46"
+ weitere Trailer aus dem Sunfilm Programm
"Cabin Fever" Bonus Disc:
Trailer (Deutsch, Englisch)
"The Rotten Fruit" (Animationsfilme von Eli Roth): Episode 1 (05:25 Min.), Episode 2 (03:40 Min.), Episode 3 (03:16 Min.)
"Family Friendly Version" von "Cabin Fever" (01:11 Min.)
Dokumentationen:
1) "Beneath the Skin"; the making of "Cabin Fever" (28:57 Min.)
2) "Cabin Fever"; chatting with Eli Roth (13:05 Min.)
3) "Pancakes" Music Video (01:46 Min.)
4) Matthew Helms Swordfighter (02:11 Min.)
Fotogalerie (animiert)
Naked News: männliche Version (02:27 Min.); weibliche Version (02:27 Min.)
Wie man sehen kann, sind beide Scheiben neben dem Hauptfilm prall gestopft mit sehenswertem Bonusmaterial, das einige gute Lacher und Wissenswertes rund um den Film, die Crew, die Dreharbeiten und die Effekte bereithält.
Summa Summarum:
"Cabin Fever" ist ein astreiner Low-Budget-Movie für die Hartgesottenen unter euch. Ein wenig Grund zum maulen hab ich aber doch: Die Schauspieler sind leider amerikanische no-names, denen man schon noch Holperigkeit anmerken kann. Desweiteren ist etwas ärgerlich, dass im kompletten Film nicht geklärt wird, warum das alles gerade passiert, wo dieses Virus herkommt und was es überhaupt ist. Andererseits waren solche Plotauflösungen seit jeher überflüssig, zumindest in Splatterfilmen. Und einer der besseren Sorte liegt mit "Cabin Fever" vor. Erwartet also kein Monsterfinale. Es sind Bakterien, nix weiter. Scheißt auf Logik und tolle Handlungsstränge. Hier rulen Körpersäfte und eitrig gelbe Blasenbildungen. Also abschalten, anschnallen und genießen ...
- Redakteur:
- Alex Straka