Charlie Valentine (DVD/Blu-ray)
- Regie:
- Johnson, Jesse V.
- Jahr:
- 2009
- Genre:
- Kriminalfilm
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Charlie Valentine
2 Review(s)
24.05.2011 | 10:35Auf dem Weg zum Gangster-Epos
Charlie Valentine (Raymond J. Barry) ist ein Gangster der alten Schule: Charmant, stilvoll, mit Sinn für gutes Essen, teuren Wein und schöne Frauen. Er will seinen letzten großen Coup landen. Doch der "perfekte Plan" geht schief - sein Team stirbt im Kugelhagel. Aus Angst vor der Rache von Unterwelt-Schwergewicht Rocco (James Russo) flüchtet sich Charlie zu seinem Sohn Danny (Navy CIS Star Michael Weatherly), zu dem er nie viel Kontakt hatte. Danny ist fasziniert von der kriminellen Welt seines Vaters und will in dessen Fußstapfen treten. Charlie bringt ihm das Handwerk eines Gangsters bei und zusammen planen sie einen neuen Überfall. Doch Rocco und und seine Schergen sind ihnen dicht auf den Fersen ... (Verleihinfo)
Handlung
Der alt gewordene Gangster Charlie Valentine (Barry) ist auf Bewährung draußen, doch er hat noch einen letzten Coup vor, der ihm den Lebensabend finanzieren soll. Also ruft er seine alten Freunde an der Ostküste zusammen und bespricht den Plan mit ihnen: Er will seinen alten Freund Rocco berauben. Dabei geht es um eine Beute von 4 Millionen Dollar. Sein Bewährungshelfer Becker (Berenger) warnt Rocco vor einem letzten Coup Charlies.
Deshalb begegnen Charlies Leute einem Empfangskomitee, als sie in Roccos Casino eindringen wollen, und werden alle niedergemacht. Nur einer überlebt, und der verrät Charlie. Als auch Charlies ältester Freund Sal erschossen wird, kann Charlie nur mit knapper Not entkommen. Aber er weiß, wo Rocco seinen Oldtimer-Sportwagen, eine "Cobra" unterstellt, und reißt sich diesen unter den Nagel. Dann braust er an die Westküste. Rococ schickt seinen Leutnant Dom und weitere Leute los, um Charlie zu finden.
Dieser kreuzt bei seinem Sohn Danny (Michael Weatherly) auf. Danny war wegen seiner Kokainsucht im Knast und ist ebenfalls auf Bewährung. Seine Freundin jenny weiß das, aber nicht, ob Charlies Ankunft so eine gute Sache ist. Denn Danny begeistert sich für seinen Vater und will ihm nacheifern. Na so was! Danny jedoch will nicht ewig nur der Türsteher und Schuldeneintreiber von Ferucci bleiben, einem Kredithai und Besitzer eines Striplokals. Und nachdem Charlie ihn ausgebildet hat und sie die Vergangenheit bewältigt haben - Dannys Mom Maria ist tot - hecken sie ein gemeinsames Ding aus.
Doch als sie den Schutzgeldkassierer ausrauben, nachdem dieser Ferucci abkassiert hat, legen sie sich mit einem mächtigen Mafioso an: Santini. Der spannt Ferucci ein und hilft Rocco, der einen gewissen Valentine sucht - und einen Oldtimer, eine Cobra. Als ein Spitzel den Wagen entdeckt, wissen sie, dass Charlie sich in L. A. aufhalten muss. Das Netz zieht sich enger zusammen.
Da lässt Ferucci Danny zu einem Termin mit einem Abgesandten Santinis rufen. Das Treffen erweist sich als Falle, doch Charlie schafft es, Danny aus der Patsche zu helfen. Er hinterlässt einen Toten. Das nächste Treffen Dannys mit Ferucci, seinem Boss, verläuft wesentlich unangenehmer. Denn diesmal tauchen auch Roccos Leute auf, um Danny nach Charlie Valentine zu befragen. Auf die harte Tour ...
Mein Eindruck
Der Film untersucht die Frage, wie es Charlie gelingen konnte, so alt zu werden. Was ist das Geheimnis seines Erfolges, dass sogar junge Frauen wie Red in sein Bett steigen? Charlie ist zwar ein Gangster, aber auch ein Gentleman, der die Frauen wirklich mag (genau wie der Hauptdarsteller, der mich an Hugh Hefner erinnerte). Allerdings gibt es ein dunkles Geheimnis in seiner Vergangenheit, und das ist der Verlust seiner Frau Maria und das Verschwinden seines Sohnes Danny. Etwas unterscheidet Charlie von andern Gangstern.
Der Überlebenskünstler
Bei seiner ersten Flucht tut Charlie genau das, was er immer tut: abhauen, ohne zurückzublicken. Er lässt Emotionen wie Reue oder Wut nicht an sich heran. Das macht ihn zu einem Überlebenskünstler. Aber diese Strategie hat einen Preis. Als Ferucci und Rocco den beiden Valentines das Leben schwermachen, will Charlie ein zweites Mal abhauen. Doch dann tritt er auf die Bremse? Kann er wirklich seinen einzigen Sohn den Wölfen zum Fraß überlassen? Diesmal nicht. Und so beginnt Charlies blutiger letzter Kampf ...
Ich will Regisseur Johnson nicht unterstellen, dass sein Vater wie Charlie Valentine war. Aber es ist erstaunlich, wie gut er sich in diese Figur und in Danny einfühlen kann. Er wagt es sogar, Charlie am Grab seiner Frau zu zeigen - eine Szene, die man allenfalls in einem PATEN-Film erwarten würde. Aber sie deutet an, dass es mal eine Valentine-Familie gab, die intakt war. Doch sie zerbrach, weil, wie Charlie reuevoll sagt, er alles, was er anfasste, zerstörte". Auch diesmal bringt er seinem Sohn nur Unglück. Jenny ahnt dies und setzt sich rechtzeitig ab. Kluges Mädchen. Und dass Rocco, sein ehemaliger Freund, Charlie für seinen Verrat nur noch den Tod wünscht, dürfte verständlich sein.
Die Gewalt
Dieser Film ist nicht ohne Grund erst ab 18 Jahren freigegeben. Entsprechend gepolte Zuschauer werden wahrscheinlich auf die Gewaltszenen warten. Sie finden sich auch am Anfang und im Finale in epischem Ausmaß und mit einem hohen Blutgehalt inszeniert. Zum Glück lässt das ganze Drumherum, das ich beschrieben habe, diese Szenen nicht als Selbstzweck erscheinen, sondern als notwendiges Ergebnis einer Entwicklung. Allerdings habe ich schon intelligenter und schnitttechnisch besser dargestellte Actionszenen gesehen.
Die Musik
Ein prägendes Element des Films ist die Musik. Sie besteht nicht nur aus dem belanglosen Score von Wagner Fulco & Marcello De Francisci, sondern besonders aus Zitaten. Diese dienen der Charakterisierung der Figuren. So ist Charlie beispielsweise ein Fan von Opern: "Le nozze di Figaro" erklingt ebenso wie "Rigoletto". Er mag es offenbar dramatisch. Die auf der Gitarre gespielte "Romanze" ist allerdings mittlerweile ebenso Klischee wie Beethovens "Mondscheinsonate". Sein Geschmack für Instrumentals ist also Durchschnitt.
Was aber wirklich verstört, sind Sequenzen aus Verdis "Requiem", die das Finale überlagern, sowie eine Trompeten-Serenade, die Charlies erste Flucht begleitet. Eingerahmt wird der Film von romantischen Schlagern der vierziger Jahre, als Charlie wohl noch ein junger Schwengel war.
Der Titelvorspann mit einem grauen Vorhang ist laut Regisseur absichtlich im Stil der vierziger Jahre gehalten, aber zu hören ist ein japanisches oder chinesisches Liebeslied. Im Abspann erklingt ein amerikanischer Schmachtfetzen über das Wünschen, ebenfalls im Stil der Vierziger. (Man denke an den Schluss von "L.A. Confidential".) Alle diese Versatzstücke machen den Film nicht zu einem US-Streifen, sondern zu einem europäisch-kosmopolitischen Streifen. Das steht im Widerspruch zum Inhalt, der nur an der Ost- und der Westküste der USA spielt.
Mein Eindruck: Die Blu-ray
Das Bild, das die Kamera von DP Jonathan Hall eingefangen hat, zeigt seine Qualitäten nicht draußen, sondern drinnen, wo es in den Räumen eng wird. So mussten etwa die Deckenplatten entfernt werden, um die Strahler unterzubringen, damit das Licht für die Actionszenen stimmte. Aber es gibt auch sehr stimmungsvolle Szenen, so etwa der Anfang, mit Charlies Geliebter Red auf Satinbettwäsche, im Stripklub oder in einer Bar. Hier spielt das Licht eine dramaturgische Rolle.
Fehler im HD-Bild konnte ich nie entdecken. Allerdings gibt es eine Rückblende im Heimvideostil: Dort sind Fehler im S/W-Bild gewollt. Auch eine Rückblende auf Dannys Tage im Knast weist gewollte Verfremdung auf.
Der Ton wirkt stimmig. Es muss in den Actionszenen eine mühevolle Pfriemelei gewesen sein, all die Schüsse, Schreie und Stürze im Schnitt zu koordinieren und nachzubearbeiten. Allerdings sind mir keine Unstimmigkeiten aufgefallen.
EXTRAS
1) Originaltrailer
In anderthalb Minuten zeigt der Trailer die Highlights der Handlung. Dabei bleibt verborgen, wie blutig der Streifen ist.
2) Making-of: "On the Set with Charlie Valentine" (15:30 min, OmU)
Regisseur Jesse V. Johnson erzählt, dieser Film beruhe auf einigen sehr persönlichen und privaten Erfahrungen und Ansichten. Näher geht er aber nicht darauf ein. Die Darsteller von Valentine, Becker und Danny sowie Jenny erklären ihre Rollen und wie sehr sie den Film schätzen. Das Übliche also. Barry lobt vor allem die Frauen und dass sie eine so große Rolle in dem Film spielen. Sie lassen Charlie Valentine nicht wie einen Schurken, sondern wie einen von den Guten aussehen. Tatsächlich gibt Johnson zur Protokoll, dass alle seine Figuren nicht gut oder böse seien - seine Figuren sind alle "grau", also beides.
3) Audiokommentar von Regisseur Jesse V. Johnson, der Produzentin Kelli Kaye und Kameramann Jonathan Hall
Ich habe nur den Anfang gesehen: Eine zähe Sache.
4) Trailershow
Zu sehen sind Trailer zu folgenden Blu-rays:
- "Buffalo Soldiers 44 - Das Wunder von Santa Anna" (von Spike Lee)
- "Mulan - Die Legende einer Kriegerin"
- "Tage des Ruhms" (Kriegsfilm ü. d. Invasion 1944 in Südfrankreich)
- "Three Burials - Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada" (von u. mit Tommy Lee Jones)
- "A Little Trip to Heaven" (Thriller mit Forrest Whitaker und Julia Stiles)
- "Ambush 1941 - Spähtrupp in die Hölle" (Kriegsfilm)
Unterm Strich
Der Film erzählt die Geschichte eines alten Gangsters, der es als Überlebenskünstler durch Davonlaufen und Verrat geschafft hat, so alt zu werden. Sein letzter Zufluchtsort ist bei seinem Sohn, der voller Eifer seinem Daddy nacheifern will. Jetzt entpuppt sich der Gentleman als knallharter Gangster. Doch er reitet mit einem neuen Coup den Sohnemann erneut in den Dreck. Wird er erneut davonlaufen? Nein, er kann seinen Sohn nicht im Stich lassen, selbst wenn es ihn diesmal das Leben kostet.
Diese Story mag ein bisschen an den PATEN erinnern, weil es um zwei alte Gangster geht sowie um die Nachfolge durch den Sohn. Aber der Schein trügt. Dies ist kein Epos, sondern nur der Vorwand, einen Abgesang auf die alten Gentleman-Gauner darzustellen - die europäische Musik liefert dazu den klischeereichen Soundtrack.
Die Inszenierung der Actionszenen ist äußerst blutig, allerdings auch handwerklich nicht ganz perfekt. Wenn sich der Regisseur hiermit das Ticket fürs Actionfach lösen wollte, so hat er mich nicht zu überzeugen gewusst. Die Anschlüsse stimmen nicht immer, und die Kameraarbeit (J. Hall) hält den Zuschauer eher auf Distanz, statt ihn ins Geschehen hineinzuziehen.
Die Blu-ray
Sowohl die deutsche als auch die englische Tonspur liegen im DTS HD Master Audio vor, also in optimaler Audio-Qualität. Wessen Anlage DTS nicht unterstützt, bekommt die deutsche DD 5.1 Tonspur geboten. Löblich finde ich, dass sowohl englische als auch deutsche Untertitel angeboten werden. Deshalb habe ich mir das englische Original angeschaut, in dem Raymond Barrys eigene Stimme viel authentischer, weil tiefer klingt.
Mit Audiokommentar und Making-of dürfte der Actionfan zufrieden sein, der Cineast jedoch nicht. Regisseur Johnson hält hinterm Berg, was er mit dieser "persönlichen und privaten Geschichte" eigentlich ausdrücken wollte. Ich habe meine eigene Interpretation oben erarbeitet.
Die Blu-ray bietet einen Gangsterfilm, der weder Action- noch PATE-Fans vollständig zufriedenstellen kann. Vielleicht braucht Johnson ein größeres Budget, um solch ein Epos überzeugend stemmen zu können. Er ist auf dem Weg dorthin.
Filminfos
O-Titel: Charlie Valentine (USA 2009)
Dt. Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment
VÖ: 15.03.2011
EAN: 4048317457953
FSK: ab 18
Länge: ca. 96 Min.
Regisseur/ Drehbuch: Jesse V. Johnson ("Pit Fighter", "The Butcher", "The Last Sentinel")
Musik: Wagner Fulco & Marcello De Francisci
Kamera: Jonathan Hall ("The Last Sentinel")
Darsteller: Raymond J. Barry (Titelrolle), Michael Weatherly (Danny, aus "Navy CIS"), James Russo (Rocco), Tom Berenger (Becker), Keith David (Sal), Steven Bauer (Ferucci) , Dominique Vandenberg (Dom) u. a.
Technische Infos zur Blu-ray
Bildformate: 2,35:1
Tonformate: Deutsch und Englisch in DTS-HD MA
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras:
- "Making Of"
- Audiokommentar von Regisseur Jesse V. Johnson, der Produzentin Kelli Kaye und Kameramann Jonathan Hall
- Originaltrailer
- Trailershow
- Redakteur:
- Michael Matzer
Charlie Valentine (Raymond J. Barry) lebt ein Leben, wie es die alten Gangsterfilme aus Hollywood romantisiert haben: Gutes Essen, auf den Leib geschneiderte Anzüge, Beziehungen mit Frauen, die seine Töchter sein könnten. Doch ein Mann, der so sehr nach den traditionellen Gangsterwerten lebt, wie es Charlie tut, ist zu alt für das Geschäft. Das weiß er auch selber. Doch einen letzten Coup, bevor er endgültig aussteigt, will er noch durchziehen. Doch der minutiös geplante Überfall auf seinen Rivalen Rocco (James Russo) endet in einem Desaster, nur Charlie gelingt die Flucht, während seine Partner sterben.
Mit seinen Feinden im Nacken, flieht Charlie nach Los Angeles wo er seinen Sohn Danny (Michael Weatherly) aufsucht. Zu sagen, dass beide jemals so etwas wie eine Vater/Sohn-Beziehung gehabt hätten wäre vollkommen überzogen. Doch die beiden kommen sich schnell näher, bis Charlie seinen Sohn sogar in die Gangsterwelt einführt und ihn die Regeln, die er selbst schätzt, beibringt. Gemeinsam versuchen beide bald sich noch etwas von großen Kuchen der Unterwelt abzuholen...
Schon der nostalgische Vorspann zu „Charlie Valentine“ macht deutlich, das Regisseur Jesse V. Johnson („The Butcher“) mit seinem Low-Budget Streifen den alten Hollywood Gangsterflicks der 1930er und 1940er Jahre eine Huldigung aussprechen will. Und auch der titelgebende Protagonist verkörpert alles, was auch die großen Legenden des Gangsterkinos wie James Cagney („Die wilden Zwanziger“, „Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern“) und Paul Muni („Scarface“, „In blinder Wut“) mit ihren Rollen verkörperten: einen auf Werte bestimmten Gangster, der das schöne Leben genießt und stets nach seinem Kodex handelt, der nichtsdestotrotz aber auch eine menschliche Seite besitzt.
Die Besinnung auf die alten Werte des Genres hätte durchaus gut gehen können, der fatale Fehler, der „Charlie Valentine“ aber in die schiere Belanglosigkeit befördert, ist das Johnons Anlehnungen an die großen Klassiker umhüllt von einem antriebslosen B-Actioner sind, der so öde daher kommt, dass man das Gefühl nicht los wird, jede Minute einzuschlafen.
Der Plot des Ganzen mutet dabei im Kern gar nicht mal so schlecht an, allerdings wird der Generationenkonflikt, die Vater/Sohn-Geschichte, sowie der eigentliche Gangsteranteil der Handlung ohne jegliche erkennbare Motivation seitens Johnson inszeniert, was zur Folge hat, dass 80 Prozent des Filmes vor sich dahin dümpeln. Die verbleibenden 20 Prozent kann man als Actionszenen betiteln, welche technisch nie das B-Niveau verlassen, aber trotzdem einen ganz guten Eindruck machen - wäre da nicht die auch hier aufkommende, lahmarschige Inszenierung.
Zwar wird die Mottenkiste des Actionkinos munter von Zeitlupeneinsatz, Kopfschüssen und rauen Schlägereien entschlankt, doch so etwas wie Thrill kommt hier beim besten Willen nicht auf. Das liegt auch daran, dass man anscheinend keine Ahnung davon gehabt hat, wie man Actionsequenzen überhaupt richtig schneidet, denn einen durch sein Alter nicht mehr ganz so schnellen Darsteller wie Raymond J. Barry („Geboren am 4. Juli“, „K2 – Das letzte Abenteuer“) in Schlägereien zu versetzten und dann nicht schnittig zu schneiden, sieht dann plötzlich aus wie eine Krankengymnastik im Altersheim.
Doch sowieso können die Darsteller aufgrund einer eindimensionalen Charakterzeichnung hier nie wirklich etwas reißen. Die beiden von Raymond J. Barry und Michael Weatherly („Navy CIS“, „Dark Angel“) dargestellten Figuren bekommen nie die Chance glaubwürdig die Entwicklung ihrer Charaktere darzustellen, noch halbwegs sympathisch rüberzukommen. James Russo („Extremities“, „Donnie Brasco“) als Charlies Gegenspieler kommt derweil so wenig bösartig rüber, wie B-Movie Ikone Tom Berenger („Sniper“, „Platoon“) und der aus „Scarface“ bekannte Steven Bauer sich als vollkommene Etatverschwendung heraus stellen.
Von einer Empfehlung für „Charlie Valentine“ kann demnach keine wirkliche Rede sein. Keine Frage: man hätte etwas aus dem Stoff machen können, zumal man einen durchaus stimmigen B-Movie Cast zusammengeführt hat. Doch mangelt es dem Regisseur und Drehbuchautor Jesse V. Johnson an dem nötigen Talent für den feinen Schliff um einen Spielfilm auf die Beine zu stellen, der mehr sein will, als ein unterdurchschnittlicher Actioner mit Garantie zur gähnenden Langeweile.
Daten zum Film
Originaltitel: Charlie Valentine (USA, 2009)
Laufzeit: ca. 96 Minuten
FSK: Freigegeben ab 18 Jahren
Regie: Jesse V. Johnson
Darsteller: Raymond J. Barry (Charlie Valentine), Michael Weatherly (Danny Valentine), James Russo (Rocco), Tom Berenger (Becker), Steven Bauer (Ferucci), Maxine Bahns (Jenny), Valerie Dillman (Blondie)...
2/10
Anmerkung zur DVD
Die von Ascot Elite Home Entertainment vertriebene DVD hinterlässt einen weitaus besseren Eindruch, als der Film selbst. Technisch ist sie einwandfrei, so liegt die deutsche Tonspur sowohl in Dolby Digital 5.1 (die englische ebenfalls) als auch in DTS 5.1 vor. Die Untertitel sind ebenfalls in Deutsch und Englisch verfügbar. Das Bildseitenformat beträgt 16:9 – 1.77:1. Bild- und Tonqualität weisen keinerlei Mängel auf. Auch die Extras lassen sich sehen. So gibt es neben einer Trailershow mit Titeln aus dem Hause Ascot auch einen Audiokommentar vom Regisseur und seinem Kameramann Jonathan Hall und ein sehenswertes Making Of.
- Redakteur:
- Adrian Trachte