Clubland
- Regie:
- Mary Lambert
- Jahr:
- 2000
- Genre:
- Thriller
- Land:
- USA
1 Review(s)
28.10.2005 | 08:09DVD-Info
FSK: 16
Laufzeit: 90 Min.
Sprache: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch (ausblenderbar)
Audio: Deutsch Dolby Digital 5.1 & 2.0; Englisch Dolby Digital 2.0
Bildformat: 1:85,1
Ländercode: PAL (2)
Specials: Original-Kino-Trailer, Trailer 2.0 & 5.1, L.A.-Spielfilm-Führer, Original Artworks, animiertes Hauptmenü, EPIX-Trailer-Show
VERLEIH-Veröffentlichungs-Datum: 10.3.2005
VERKAUF-Veröffentlichungs-Datum: 24.4.2005
EAN-Code: 4009750220115 / 4009750220122
Story
King (Brad Hunt), sein Bruder Kennedy (Jimmy Tucket) und dessen Band sind aus einer Kleinstadt nach Los Angeles gekommen, um dort endlich den Durchbruch zu schaffen. Um sich bis dahin finanziell über Wasser zu halten, gehen leider nicht alle den Weg ehrlicher Arbeit als Kellner wie etwa Kennedy, und so steckt die Gruppe bald richtig in der Klemme: Drummer Mondo, der sein Geld über Drogenhandel verdient, hat der obdachlos gewordenen Gruppe eine Villa als vorübergehenden Unterschlupf aufgetan. Deren vorheriger Bewohner schuldete aber dem Manager der exzentrischen Sängerin India ("Tankgirl" Lori Petty) einen größeren Geldbetrag. Nachdem eben jener Manager in seiner Freizeit auch als Drogenhändler mit Ostblock-Leibgarde auftritt, findet er Mittel und Wege, der Gruppe klarzumachen, dass er erwartet, dass diese für die Schulden aufkommt. Gerade in dieser Zeit wird der Musikproduzent Toby auf Kennedy aufmerksam und bietet ihm einen Vertrag an - aber nicht der Band.
Beurteilung
Glen Ballard, der unter anderem als Produzent für ALANIS MORISETTE und AEROSMITH tätig war, schrieb das Buch, auf dem dieser Film basiert und welches von Regisseurin Mary Lambert ("Friedhof der Kuscheltiere") filmisch umgesetzt wurde.
Die musikalische Rahmenhandlung erzwingt geradezu einen Vergleich mit "Rock Star", der Sumpf aus Alkohol, Drogen und Gewalt, überhaupt der gesamte "Insider-Charme" des Films schielen in Richtung des Porno-Dramas "Boogie Nights". Fairerweise sei gesagt, dass "Clubland" mit weitaus weniger Budget ausgekommen ist und deshalb die audiovisuellen Anforderungen von HiFi- und High-Tech-Filmfanatikern nicht erfüllen kann.
"Clubland" ist eine Independent-Produktion, mit geringem Budget und ohne großes Staraufgebot. Das muss aber nicht unbedingt zum Nachteil gereichen, wie der aufgeschlossene Zuschauer durchaus feststellen wird. Das Fehlen großer Namen, opulenter Technik oder greller Effekte lässt nämlich einem Element Raum, dem die meisten Hollywood-Produktionen eben jenen gerne verweigern: der Story. Die Geschichte von den naiven Jungs aus der Vorstadt, die ausziehen, um ihr Glück in der Glitzerstadt L.A. versuchen, ist zwar nicht unbedingt innovativ, hier aber gar nicht mal uninteressant und vor allem durchaus charmant umgesetzt.
Ganz überzeugen kann "Clubland" mich leider nicht. Irgendwie wirkt die Story bisweilen etwas überladen und zu abgedreht. Dazu kommen die einen oder anderen logischen Schnitzer, die allerdings ehrlicherweise auch den Fluss nicht weiter behindern. Auch die schauspielerische Leistung der gesamten Besetzung ist zwar durchweg adäquat, aber auch nicht unbedingt brilliant.
Als kleine Randnotiz für Rockfans: AEROSMITH-Fronter Steven Tyler hat einen kurzen Gastauftritt.
DVD
Der Film ist optisch und akustisch absolut zufrieden stellend. Einzig das DVD-Menü ist ungeschickt gelöst worden. Der jeweils gerade ausgewählte Menüpunkt wird lediglich etwas fetter aber in der gleichen Schriftfarbe und -größe dargestellt. Dadurch wird es schwer zu erkennen, welcher Menüpunkt tatsächlich ausgewählt ist. Gerade wenn man nicht direkt vor dem Fernseher sitzt, sondern etwas Abstand hat, wird dies zu einer echten Herausforderung.
Extras
Der Film enthält neben den Trailern zum Film auch weitere Trailer zu DVDs aus dem Hause EPIX. Darüberhinaus gibt es einige alternative Covermotive zu sehen. Der wirkliche Knüller unter den Extras dieser DVD und eine der interessantesten Zugaben, die ich persönlich je auf einer DVD gesehen habe, ist aber der "L.A.-Spielfilm-Führer". Neben einer Einführung in Form mehrerer Texttafeln rund um die Filmstadt Los Angeles lassen sich hier ganz gezielt auf einer Übersichtskarte die Stadtviertel L.A.s auswählen, was wiederum zu weiteren Texttafeln führt, auf denen die Filme kurz vorgestellt werden, in denen es um das jeweilige Stadtviertel geht. Macht Spaß, ist unterhaltsam und in gewisser Weise sogar lehrreich.
Fazit
"Clubland" ist unterhaltsames Indie-Kino. Wer sich durch die langjährige Tätigkeit Ballards im Musikgeschäft einen skandalösen Einblick hinter die Kulissen der Stars und Sternchen erhofft hatte, der wird sicherlich bitter enttäuscht werden. Wer dagegen einen nicht ganz einfachen Thriller aus der Lichterstadt Los Angeles erwartet, der eine interessante Geschichte auf unterhaltsame Art und Weise erzählt, der dürfte hier fündig geworden sein.
- Redakteur:
- Sebastian Hirschmann