Die Oktonauten (6) ... und der hungrige Pilotfisch (DVD)
- Regie:
- O'Connell, Darragh
- Jahr:
- 2010
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Kanada / Deutschland
1 Review(s)
21.07.2013 | 18:43Zur Serie
Die "Oktonauten" sind ein Team, bestehend aus verschiedenen Tieren, das in ihrer "Oktopod"-Station auf dem Meeresgrund lebt und arbeitet. Neben den Hauptfiguren Kommandant Barnius (Eisbär), Erster Offizier und Ex-Pirat Kwasi (Kater), Sanitäter Peso (Pinguin), Bordingenieurin Trixie (Häsin), Forscherin Dana (Hündin), Forscher Sebastian (Seeotter), und dem leitenden Wissenschaftler Professor Tintling (Oktopus) gibt es auch noch eine Gruppe seltsamer Gemüse-Wesen - "Rüblis" genannt - an Bord. Zusammen sind sie eine Art Task-Force wann immer es etwas zu erforschen gibt oder Meeresbewohner in Not sind. Ihr Wahlspruch lautet daher: "Entdecken, Retten, Beschützen!"
Episodenführer
- Folge 1 "... und der hungrige Pilotfisch":
Die Guppys sind total verdreckt und während die GUP-A draußen Probleme mit einem Weißspitzen-Riff-Hai hat, soll Kwasi die Bürste an den anderen schwingen, spielt aber lieber mit den im Oktopod verbleibenen Oktonauten Tischtennis, statt sich dieser Aufgabe zu widmen. Das Glück belohnt zuweilen auch mal die Faulen und nicht die Tüchtigen: Ein Pilotfisch, der sich in den Schleusenraum verirrt hat, macht sozusagen die Drecksarbeit - und er macht sie gern.
- Folge 2 "... und die Belugawale":
Dana und Sebastian sind auf Außenexpedition oben auf dem polaren Packeis. Dort entdecken sie eine eingeschlossene Walschule aus Belugas, die sich dicht an ein Loch in der Eisdecke scharen. Sie halten es unermüdlich frei, denn es ist ihre einzige Möglichkeit an Atemluft zu gelangen. Der Weg unter das Eis hinweg ins offene Meer ist zu weit - Die scheuen und sturen Meeressäuger würden auf dem Weg dorthin ertinken. Die Oktonauten müssen handeln, denn das Loch wird stetig kleiner.
- Folge 3 "... und der Vampirtintenfisch":
Peso hat im Rahmen einer Prüfung eine Solo-Mission bekommen, die ihn in die berüchtigte Dunkelzone der Tiefsee führt. Kwasi hat ihn mit seinem Seemannsgarn vom schrecklichen Vampirtintenfisch, der dort unten hausen soll. so wuschelig gemacht, dass er sich kaum traut. Als er den fraglichen Tiefseebewohner dort unten tatsächlich antrifft, entpuppt sich dieser als das ziemlicher Schisser. Der Vampirtintenfisch ist überdies verletzt, was Pesos eigene Angst schwinden und seine typische Hilfsbereitschaft wachsen lässt. Dem misstrauischen Patienten zu helfen, gestaltet sich aber sehr schwierig.
- Folge 4 "... und die Seepferdchen":
Die Oktonauten lernen auf einer ihrer Patrouillen das Seepferdchen-Paar Benny und Julia kennen und sind entzückt von deren farbenfrohen Liebestanz umeinander. Auf dem Weg zurück ins Oktopod, drängt Dana die GUP-A zur Eile, denn eine heftige Schlechtwetterfront ist im Anmarsch. Die Meeresbewohner bringen sich fast alle rechtzeitig in tiefere Gewässer in Sicherheit - nur Julia und Benny werden von der einsetzenden Strömung fortgerissen. Julia kann von den Oktonauten nahe des Oktopod gerettet werden. Eine fieberhafte Suche nach dem verschollenen Seepferdmännchen entbrennt, denn Benny und Julia erwarten ihren Nachwuchs.
- Folge 5 "... und die Kammqualle":
Die Oktonauten treffen auf eine höchst seltene Kammqualle. Die benötigt dringend Pesos ärztlicher Versorgung, denn eine ihrer Kammrippen ist verletzt. Eher durch Spieltrieb, denn durch Hunger verschluckt die Qualle "Billy" zunächst Pesos Arztkoffer und schließlich den Sani-Pinguin selbst. Als seine Kameraden noch rätseln, wie man Peso aus seinem transparenten Gefängnis herausbekommt ohne einem der beiden zu schaden, taucht zu allem Überfluss ein hungriger Hai auf und macht die Situation prekärer. Ab jetzt geht die wilde Hatz los, denn der hochelastische Billy ist auf seiner flucht buchstäblich springlebendig, wie ein großer Flummi nämlich.
Eindrücke
Auf der sechsten Veröffentlichung sind wieder fünf reine Abenteuergeschichten der Oktonauten versammelt, die natürlich wie gewohnt sowohl moralisch einwandfreie Signale (Teamwork, Hilfsbereitschaft etc.) an die Zielgruppe senden, als auch Wissen über das Leben in den Ozeanen veranschaulichen. Zwar geschieht Letzteres oft stark simplifiziert, also sehr kindgerecht, im Kern jedoch faktisch richtig und wissenschaftlich fundiert. Selbst als Erwachsener erfährt man noch Staunenswertes und bekommt - speziell bei der Seepferdchen-Story - im Familienkreis später vielleicht sogar noch einen nachgelagerten Erklärungsnotstand. Je nach Vorbelastung und Alter, stellt der aufmerksame Nachwuchs eventuell die Frage nach der Herkunft von Babys, immerhin trägt das Männchen ja die Kleinen bis zu ihrer Geburt aus, was in der Folge auch entsprechend gewürdigt und thematisiert wird. Man sollte also gewappnet sein, dass nach dem Genuss der Oktonauten auch eventuell unbequeme Fragen gestellt werden.
Kinder lieben ja bekanntlich Wiederholungen. Sei es der obligatorische "Okto-Alarm" oder gewisse Standardphrasen der Figuren, man hat seitens der Macher also eine Menge Gelegenheiten eingebaut, an denen sich das junge Publikum bei jeder Episode festhalten kann. Das mag für Erwachsene vielleicht etwas nervig sein, doch die meisten dürften heute bei ihrer Erziehung ohnehin das "Drei-R-System" kennen und (hoffentlich) befolgen: Regeln, Ruhe und Rituale. Vor allem die beiden Punkte "Ruhe" und "Rituale" werden bei den Oktonauten besonders gepflegt. Bei aller Action (wobei dieser Begriff bei den auf niedlich getrimmten Tiefseeforschern schon übertrieben anmutet) der oft flotten Search-and-Rescue- und Forschungseinsätze, sind jedoch schnelle Bildwechsel ebenso tabu wie übermäßige Hektik - das überfordert insbesondere ganz junge Zuschauer mental nicht. Die Altersangabe des Herstellers ist jedoch nach eigener Erfahrung und Meinung des Rezensenten sowieso eher marketingtechnisch bedingt. Ein(e) Dreijährige(r) hat vor dem TV schlicht und ergreifend noch nichts zu suchen.
DVD und Bonusmaterial
Die 5 Einzelfolgen mit insgesamt rund 60 Minuten Spielzeit passen auf eine schlichte Typ-5 DVD. Die muss auch bis auf Trailer weiterer Titel aus dem EUROPA-Jugendprogramm auf Bonusmaterial verzichten. Über die Sinnhaftigkeit der eingelegten "Sammelkarte" muss die Zielgruppe entscheiden. Die 11-Minuten-Episoden lassen sich wahlweise einzeln oder als Ganzes abspielen, was praktisch ist und auch eine gute Dosierbarkeit für den TV-Konsum der kleinen Zuschauer gewährleistet. Bild- und Tonqualität sind angemessen bzw. vollkommen zweckmäßig.
Die Produktion
Produktion: Vampire Squid Productions, 2013
Land: Kanada / D
In Zusammenarbeit mit TOGGOlino und RTL Plus
Basierend auf "The Octonauts" von Vicky Wong und Michael C. Murphy / MEOMI
Regie: Darragh O'Connell
Musik: Darren Hendley
Sprecher und Figuren u.a.: Jaron Löwenberg (Käpt'n Barnius), Bernhard Völger (Kwasi), Dirk Stollberg (Peso), Tanya Kahana (Trixie), Felix Spieß (Sebastian), Isabelle Schmidt (Dana), Matthias Klages (Professor Tintling), Anja Rybiczka (Tuni), Julia Stoepel (Seepferdchen Julia) Marcel Mann (Kammqualle Billy), Karlo Hackenberger (Pilotfisch), Georg Tryphon (Vampirtintenfisch)
Fazit
Die sechste DVD/BR-Veröffentlichung greift wieder fünf spannende, gut dosierbare, maritime Abenteuer auf und präsentiert diese (weiterhin ohne jegliches Bonusmaterial) wie üblich wissenschaftlich grundsätzlich fundiert, dem vorzugsweise mindestens fünf Jahre alten Publikum. Schwerpunkte sind auch diesmal wieder einmal SAR- und Forschungseinsätze der knuddeligen, relativ kitschfreien Oktonauten-Crew. Eltern - vor allem mit Kindern im angepeilten Zielgruppenalter - sind da eh toleranter und bestimmt, was die derzeit angebotenen Unterhaltungsformen ihrer Sprösslinge angeht, auch Schlimm(er)es gewohnt. Da heben sich die tierischen Tiefseeretter doch angenehm hervor. Der klatschnasse Rezensentendaumen zeigt in Richtung Wasseroberfläche.
1 DVD, Typ 5
Gesamtlaufzeit: 60 Minuten
FSK OA - vom Hersteller empfohlen ab 3 Jahre
Bildformat: 16:9, Ton: DD 2.0
Vertrieb: EUROPA Mini / Sony Music, 2013
EAN: 88765442029
- Redakteur:
- Jürgen Pern