Django - Italo-Western-Box
- Regie:
- Domenico Paolella, Giovanni Fago, Romolo Guerrier
- Jahr:
- 1967
- Genre:
- Western
- Land:
- Italien
1 Review(s)
15.10.2005 | 07:08Nach der sehr erfolgreichen Italo-Western-Box mit drei klassischen Western von Sergio Sollima haben sich Koch Media nun dem Thema "Django" angenommen und drei Titel aus der endlosen Reihe mit Filmen um den coolen Western-Star ebenfalls in einer Box neu aufgelegt. Es handelt sich dabei um die beiden Western mit Gianni Garko in der Hauptrolle, "Django - 10.000 Blutige Dollar" und "Django - Der Bastard", die auch beide zur offiziellen, 20-teiligen Serie der 'Original-Filme' dazugezählt werden, sowie den dritten Titel "Django - Die Bibel ist kein Kartenspiel", bei dem John Richardson in die Rolle des Titelhelden geschlüpft ist, seinem Vorgänger aber bei weitem nicht das Wasser reichen konnte.
Auch wenn es sich bei dieser Box nur um einen kleinen Ausschnitt des "Django"-Universums handelt, so bietet das schmucke Digipak doch einen sehr guten Überblick über all das, was diese Western-Klassiker seinerzeit ausgemacht hat.
Inhalt:
1. DJANGO - 20.000 BLUTIGE DOLLAR
Django (Gianni Garko) verdient sich sein Geld als Kopfgeldjäger, setzt sich jedoch erst ab bestimmten Summen für das Gesetz ein; unter 10.000 Dollar ist bei Django halt nichts zu machen. Das muss auch der Vater der hübschen Dolores eines Tages einsehen, als er versucht, Django mit einer stattlichen aber noch nicht ausreichenden Summe für die Wiederbeschaffung seiner entführten Tochter zu entlohnen. Denn auch wenn der Schwerverbrecher Manuel (Claudio Camaso) Django schon länger ein Dorn im Auge ist, weiß der Kopfgeldjägr nur allzu gut, dass er die einzige Person in der Gegend ist, die dem Entführer Einhalt gebieten und ihn schnappen kann. Der alte Mann beugt sich schließlich dem Willen Djangos, und dieser beginnt mit Freuden sein gar nicht mal so leichtes Werk ...
2. DJANGO - DER BASTARD
Django (Gianni Garko) und sein Bruder Clint (Claudio Camaso) hassen sich schon seit frühester Kindheit. Bei einem Streit kommt es zum Eklat, und als der Vater der beiden sich auf den Weg macht, den verjagten Sohn Django wieder zurückzuholen, feuert Clint auf seinen alten Herren und bringt ihn dabei um. Doch Djangos kleiner Bruder ist flink und beschuldigt Django des Mordes. Jahrelang leidet Django unter diesen Vorwürfen und der damit verbundenen Strafe, und als Clint eines Tages wieder auftaucht, schwört er endlich Rache an seinem kleinen Bruder. Doch auf dem Sterbebett seiner Mutter muss er dann versprechen, dass es kein Blutvergießen zwischen ihm und Clint gibt. Trotzdem: Ein Duell der beiden ist unausweichlich ...
3. DJANGO - DIE BIBEL IST KEIN KARTENSPIEL
Zusammen mit seinem besten Kumpel zieht Django (John Richardson) durch die Lande und verdient sich sein Geld als Komiker und Artist. Dabei wird ihm die Ähnlichkeit mit dem gesuchten Schwerverbrecher Coler (ebenfalls John Richardson) zum Verhängnis. Auf Coler ist ein hohes Preisgeld ausgesetzt, und als ein Kopfgeldjäger seinen Quasi-Doppelgänger erwischt, bleibt Django nichts als die Flucht. Auch eine Bande von mexikanischen Banditen verwechselt das Original mit der Fälschung und vermutet hinter Django denjenigen, der vor einiger Zeit ihren Schatz gestohlen hat. Dann fliegt der Schwindel jedoch auf, und gemeinsam begibt man sich auf die Suche nach dem wahren Ganoven ...
Die ersten beiden Filme dieser Box sollte man zusammen betrachten, schließlich ist die Besetzung hier sehr ähnlich, und zudem sind auch beide kurz hintereinander im Jahre 1967 entstanden. Mit Gianni Garko übernahm außerdem jemand die Hauptrolle, der genügend Coolness und Ausstrahlung besaß, um diesen Job auch perfekt auszufüllen. Gerade daran fehlte es seinem direkten Nachfolger John Richardson schließlich. Nicht nur, dass der dritte Film "Django - Die Bibel ist kein Kartenspiel" von der Handlung her nicht ganz so spektakulär ist wie die beiden übrigen Streifen; auch der Hauptdarsteller bleibt in seiner Doppelrolle als Django respektive Coler über weite Strecken glanzlos, weil es ihm eben ganz klar an der nötigen Ausstrahlung mangelt.
Da hat es das Gespan Garko/Camaso schon wesentlich einfacher. Als Kontrastpaar Gut vs. Böse funktioniert diese Liaison wirklich sehr gut, was in erster Linie an der schauspielerischen Leistung der beiden auszumachen ist. Daher haben diese Darsteller auch großen Anteil daran, dass "Django - 20.000 Blutige Dollar" und ganz besonders "Django - Der Bastard" zu den wohl besten Vertretern ihrer Art zu zählen sind. Damit ist jedoch auch verbunden, dass sich so manche übermäßig blutige und die eine oder andere ziemlich brutale Sequenz eingeschlichen hat. Diese wiederum sind jedoch weitestgehend in der ursprünglichen deutschen Fassung herausgestrichen worden und müssen daher in der digitalen Version mit dem italienischen Originalton bzw. deutschen Untertitel Vorlieb nehmen.
Auch der dritte Teil verfügt über diese recht harten Szenen, jedoch lockern diese Action-Szenen den ansonsten verhältnismäßig drögen Plot ein wenig auf.
Aber alles in allem ist diese Box auch trotz der Tatsache, dass der letzte Film ein wenig abfällt, äußerst sehenswert. Koch Media haben ein wichtiges Stück Italo-Western-Kultur ins neue Jahrtausend gerettet und in Sachen Bearbeitung und Aufmachung wie gehabt exzellente Arbeit geleistet. Alleine die schmucke Verpackung (ein Digipak in Kreuzform) mit dem dicken und sehr informativen Booklet - hier wird die gesamte Geschichte der "Django"-Filme aufgerollt - ist schon das Geld wert. Aber auch das Bonusmaterial kann sich in diesem Fall sehen lassen. Neben den jeweiligen Trailern und dem 24-Seiten-Booklet gibt es nämlich noch ein zweiteiliges Featurette namens "Mondo Garko", bei dem der Hauptdarsteller Gianni Garko nebst anderen zu Wort kommt und die Faszination hinter den "Django"-Western erklärt. Außerdem enthält eine vierte CD noch einen Soundtrack zu "Django - 10.000 Blutige Dollar".
Da zuletzt auch noch die Aufarbeitung - Bild und Dolby-Digital-2.0-Ton sind nahezu perfekt - keine Wünsche offen lässt, ist das Fazit klar: Die "Django-Italo-Western-Box" ist ein weiterer wichtiger Grundstein für den Aufbau einer Klassiker-Western-Sammlung und darf aus diesem Grunde auch in keiner solcher fehlen. Bitte mehr davon!
- Redakteur:
- Björn Backes