Falling For A Dancer
- Regie:
- Richard Standeven
- Jahr:
- 1998
- Genre:
- Drama
- Land:
- Großbritannien
1 Review(s)
27.07.2005 | 08:02Eine beinahe 200-minütige, dramatische Lovestory, da dreht sich manchem Action-Liebhaber ja schon mal schnell der Magen um. Selber schuld, denn wer sich "Falling For A Dancer", eine der ersten Produktionen des aufstrebenden Hollywood-Stars Colin Farrell, noch nicht angesehen hat, der hat einen wahrhaft prächtigen, bewegenden und zu Recht preisgekrönten Film verpasst. Frei nach dem Roman "Nur ein kleiner Traum" von Deirdre Purcell hat Regisseur Richard Standeven hier ein farbenfrohes Melodrama erschaffen, das nicht nur vom schauspielerischen Talent der Hauptdarsteller lebt, sondern vor allem von der wunderschönen Umgebung - Standeven drehte den Film inmitten der Küstenlandschaft Irlands - zehren kann.
Story:
Schon beim ersten Wortwechsel mit dem Wanderschauspieler George wird Elizabeth klar, dass dieser Mann ihr Schicksal für immer verändern wird. Doch schnell stellt sich heraus, dass dieser Mann nicht der richtige ist, um sie ein Leben lang zu begleiten. Die einmalige Verführung endet für Elizabeth schließlich im zeitweiligen Disaster - George hat sie geschwängert, infolgedessen jedoch verlassen und alleine gelassen.
Elizabeth's Misere setzt sich fort, als ihre Eltern sie mit dem Farmer Neely vermählen, mit dem sie fortan im ländlichen Gebiet Irlands auf einer Farm leben soll. Doch die Ehe steht von Anfang anh unter keinem guten Stern. Neely schlägt seine Frau und droht ihr aus ständiger Eifersucht. Als sie eines Abends beim Tanz mit dem erst 19-jährigen Danny McCarthy anbandelt, brennen Neely schließlich alle Sicherungen durch, und erneut misshandelt er seine Frau. Kurze Zeit später wird Neely tot aufgefunden und Danny des Mordes beschuldigt.
Die verwitwete Elizabeth glaubt zwar nicht daran, dass Danny schuldig ist, kann ihm jedoch auch nicht aus der Misere helfen. Hinzu kommt, dass Danny sich Hals über Kopf in Elizabeth verliebt hat und somit auch ein Tatmotiv hätte. Lediglich Neely's Cousin Mossie kennt die Wahrheit, weil er in der Nacht von Neely's Tod die Geschehnisse beobachtet hat. Er gesteht Elizabeth ebenfalls seine Liebe und verspricht, Danny aus der Patsche zu helfen, falls sie Mossie heiratet. Elizabeth lässt sich darauf jedoch nicht ein und Danny scheint der Tod zu bleiben.
Wider Erwarten sagt Mossie dennoch für Danny aus, er wird freigesprochen und verführt Elizabeth's 15-jährige Stieftochter - die wiederum dieselben Fehler wie einst Elizabeth macht. Das Drama beginnt von Neuem, nur ist diesmal das Ende ungewiss.
Bewertung:
"Falling For A Dancer" ist Darama pur - Protagonistin Elizabeth alias Elizabeth Dermot-Walsh rutscht von einer Misere in die nächste und scheint aus ihrer stets aussichtslosen Situation nicht mehr herauszukommen. Da wäre zunächst die ungewollte Schwangerschaft, dann die unglückliche Ehe, die von ihr nicht erwiderte Liebe zu Danny (Colin Farrell) und später Mossie (Liam Cunningham), der Tod ihres Mannes Neely, das Drama um ihre Stieftochter Katie und schließlich das harte Leben auf dem irischen Land. Was wie eine Aneinanderreihung von bloßen Fakten klingt, ist tatsächlich die Geschichte einer tapferen, manchmal aber auch lebensmüden Frau, einer Dame, die lernt, sich gegen die ihr entgegengebrachten Widrigkeiten durchzusetzen, und schließlich einer Mutter, die in ihrer Rolle einerseits versagt, dann aber doch wieder auf ganzer Linie ihr Geschick zeigt.
Gleichzeitig erzählt "Falling For A Dancer" die Geschichte des bescheidenen, rührseligen Mossie, der an der Liebe zu Elizabeth zu zerbrechen droht, bei seinen Werbungsversuchen trotzdem nie übers Ziel hinausschießt und durch seine sympathische Natürlichkeit das Herz des Zuschauers gewinnt. Parallel laufen die Storys der beiden Hauptdarsteller zusammen, aber auch aneinander vorbei; beide erleben sie harte Schicksalsschläge, und beide sind füreinander da, können aber aufgrund von Elizabeths voreiliger Abneigung nicht zusammenfinden.
Es sind diese beiden Schicksale, die einen berühren und an den Bildschirm fesseln, dass man ganz die Zeit vergisst. Der Film dauert über drei Stunden, und das hört sich fast schon nach einer übertriebenen Spielzeit an - das ist aber schließlich nicht der Fall, auch wenn das Ganze kurz vor Ende noch ein wenig hinausgezögert wird. Aber dies verzeiht man den Machern sofort wieder, denn schlussendlich hat man die Gewissheit, eine tolle, teils romantische, teils dramatische Story gesehen und erlebt zu haben und bleibt zudem mit den tollen Eindrücken der irischen Landschaft im Hinterkopf zurück.
Fazit:
"Falling For A Dancer" ist mehr als nur eine Herz-Schmerz-Geschichte. Stattdessen ist es Standeven gelungen, ein herrliches und farbenprächtiges Epos aufzubauen, das zu keiner Sekunde langweilig wird und ganz im Gegenteil dazu sogar zu Tränen rührt. Sehr gut!
- Redakteur:
- Björn Backes