Feuer - Gefangen im Inferno
- Regie:
- Allan A. Goldstein
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Action
- Land:
- Kanada / Rumänien / GB
- Originaltitel:
- Nature Unleashed: Fire
1 Review(s)
20.08.2005 | 08:56Bei "Feuer - Gefangen im Inferno" handelt es sich um einen weiteren Teil der "Naturgewalten"-Serie von e-m-s, und nachdem ich mich durch diesen vierten Teil der fünfteiligen Reihe gequält habe, bin ich mir auch sicher, dass es der mit Abstand schlechteste ist, selbst wenn die übrigen Filme auch schon nicht das Gelbe vom Ei sind. Warum das so ist, erfährt man nach der kurzen Zusammenfassung des Inhalts in den folgenden Zeilen ...
Im Duthland Nationalpark in Minnesota unternehmen vier junge Freunde auf ihren Bikes eine Motocross-Tour durch die Wälder. Der Spaß endet jedoch schnell, als sich einer der Freunde bei einem Unfall das Bein bricht. Der Rettungshelikoter kann auf den bewaldeten Flächen nicht landen, weshalb es für den Verwundeten zunächst gar nicht gut aussieht. Doch Jake Langfold, ein erfahrener Ranger, lässt sich zu der Truppe abseilen und eilt den Männern zur Hilfe.
Zur gleichen Zeit legt an anderer Stelle ein Durchgedrehter zwei große Brände, und bevor das Motocross-Team sich versieht, ist es von zwei großen Feuerwänden eingekesselt. Immer schneller rasen die Flammen auf die Leute zu, und es scheint absolut keinen Ausweg mehr aus der hitzigen Gefahr zu geben ...
"Feuer" ist alles, bloß nicht logisch. Was hier passiert, ist zu großen Teilen kaum noch nachvollziehbar, und man wundert sich immer wieder, wie eigentlich schwer verletzte Menschen plötzlich ihren Kollegen zur Hilfe kommen. Komisch nur, dass der Typ urplötzlich wieder zwei gesunde Beine hat.
Dann die Motorräder; bei aller Liebe: bei der Geschwindigkeit, mit der die Männer hier durch den Wald rasen (und das bei den Bodenverhältnissen), sollte es unter normalen Umständen maximal zwanzig Sekunden dauern, bis der erste Waghalsige samt seinem Bike einen Baum küsst. Aber wir haben es ja hier mit echten Helden zu tun, die mit gebrochenem Schienbein rennen und mit 200 km/h ähnlich wie die Pod-Racer bei "Star Wars" zwischen Bäumen durchflitzen können, da verzeiht man mal gerne so manche Unlogik. Den Knüller hat man sich aber schließlich in der größten Gefahr erlaubt; die Flammen sind rings herum meterhoch, es gibt quasi kein Entrinnen, wenn nicht gerade von oben ein Helikopter herbeieilt (aber die können ja nicht landen ...), und was machen die Motorradfahrer: Statt auf der einzigen großen freien Fläche (wo bleibt hier eigentlich der Hubschrauber, hier ist doch Platz ...) zu warten, stürzt man sich heldenhaft in das Flammenmeer. Super, das ist der Stoff, aus dem wahre Action-Reißer gemacht sind - oder aber ungewollte Persiflagen ...
Die Handlung verkommt so immer mehr zur Nebensache, denn irgendwann beginnt man sich mehr mit den seltsamen Folgehandlungen zu beschäftigen als mit dem eigentlichen Strang. Und so sehe ich in "Feuer - Gefangen im Inferno" letztendlich auch keinen packenden Action-Film, sondern eher eine Komödie, deren Lacher aber ziemlich flach geworden sind.
Ich spare mir jetzt die Meinungen zu den Schauspielern und sage nur so viel: Sie verkörpern ihre 'Heldenrollen' genau so, wie es der Film erfordert ... Ich denke, das reicht als Bemerkung zu ihrer Leistung.
Wer sich trotzdem für diesen Super-Flop interessiert, darf sich wenigstens über ein ziemlich gutes Bild freuen, und auch der Dolby-Digital-Ton geht in Ordnung. Aber ehrlich gesagt, ist mir das im Endeffekt auch ziemlich egal, denn die 87 Minuten dieses Streifens gehören zum Schlechtesten und von der gesamten Erscheinung her Billigsten, was ich in diesem Bereich bislang gesehen habe - und glaubt mir, ich habe schon eine Menge Müll gesehen!
Aber wer trotzdem meint, er müsse alle Filmen aus der "Naturgewalten"-Reihe haben, bitte schön. Ich hätte das Geld an eurer Stelle gespendet ...
- Redakteur:
- Björn Backes