Fluch der Verlorenen
- Regie:
- Budd Boetticher
- Jahr:
- 1953
- Genre:
- Western
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Horizons West
1 Review(s)
22.02.2009 | 08:21Label: Koch Media GmbH
Dt. Vertrieb: e-m-s
Erscheinungsdatum: 9. Mai 2008
Länge: 79 Minuten
FSK: 12 Jahre
Produktion: Albert J. Cohen
Drehbuch: Louis Stevens
Kamera: Charles P. Boyle
Schnitt: Ted J. Kent
Musik: Herman Stein
Darsteller: Robert Ryan (Dan Hammond), Rock Hudson (Neil Hammond), John McIntire (Ira Hammond), Julie Adams (Lorna Hardin), Raymond Burr (Cord Hardin), General José Escobar(Rodolfo Acosta) u.a.
Handlung:
Gegen Ende des Sezessionskrieges 1865 kehren die beiden Halbbrüder Dan (Robert Ryan) und Neil Hammond (Rock Hudson) nach Hause zurück. Ihre Eltern in Texas feiern ihre Wiederkehr. Während der jüngere Neil sich schnell wieder mit dem arbeitsreichen Leben als Rinderfarmer arrangiert, fällt es Dan sehr schwer, sich einzufinden. Er kritisiert seinen Vater Ira (John McIntire) und wirft diesem vor, dass er sich mit seinem Auskommen als Farmer finanziell nur knapp über Wasser halte. Dan macht seinen Eltern klar, dass er nicht als Farmer auf der Ranch bleiben möchte. Mit dem kargen Lohn will sich Dan nicht zufrieden geben.
Dan will stattdessen möglichst schnell zu Geld gelangen und er macht sich auf in die Großstadt Austin. Er verschafft sich Zugang zu einer illustren Pokerrunde, in der einige sehr wohlhabende Farmer mitmischen. Dan verliert schließlich 5.000 Dollar in dieser Pokerrunde an den reichen Farmer Hardin, der sein Geld möglichst sofort erhalten möchte. Er versetzt Dan Hammond eine Ohrfeige und unterstellt ihm, nur ein einfacher, niederer Wichtigtuer zu sein. Dan beschwichtigt und verspricht dem Sieger der Partie, seine Spielschulden möglichst bald zurück zu zahlen.
Der Kriegsheimkehrer sucht nun den Lagerplatz einer Horde von Viehdieben auf, die ehemals als Soldaten im Krieg der Süd- gegen die Nordstaaten kämpften. Er verspricht den Männern ein gutes finanzielles Auskommen, wenn sie ihm Loyalität und ungebrochenen Einsatz zusichern. Die Viehdiebe schließen sich Dan Hammond an und die Truppe begeht nun in großem Stil Viehdiebstähle in Texas, das von Sheriffs kaum überwacht wird. Das gestohlene Vieh verkauft er General José Escobar, der in einem Landstrich in Mexiko herrscht.
Die Schergen von Dan bedrohen Farmer und vertreiben sie notfalls unter Einsatz von Gewalt von ihrem Besitz. Mit Hilfe eines Juristen versucht er, sich weitere Ländereien, deren Besitztitel nicht eindeutig niedergelegt sind, unter den Nagel zu reißen.
Auch Rinderfarmer Cord Hardin wurde in großem Stil Vieh gestohlen. Er verdächtigt Dan Hammond, die Taten begangen zu haben. Als dieser seine Spielschulden in Höhe von 5.000 Dollar endlich zurückzahlt, versetzt er Hardin eine Ohrfeige. Hardin ist wütend und er will nun den mutmaßlichen Rinderdieb zur Rechenschaft ziehen. Er lässt Neil Hammond, den Halbbruder von Dan entführen, um ihn zu foltern und den Aufenthaltsort von Dan zu erfahren. Als Dan das Anwesen von Hardin erreicht, kommt es nach einer Schlägerei zum Eklat. Dan Hammond erschießt Cord Hardin schließlich in Notwehr.
Es gelingt Dan, das Herz der Ehefrau des Ermordeten, Lorna Hardin, zu erobern, die ihm schließlich regelrecht verfallen ist. Gleichzeitig verliert Dan Hammond jegliche Hemmschwellen und er geht immer brutaler gegen die Farmer vor. Er hegt den größenwahnsinnigen Wunsch, ein "Imperium" aufzubauen.
Die leidgeprüften Farmer schließen sich zusammen und wollen sich gegen den Tyrannen Dan Hammond zur Wehr setzen. Der ansässige Richter bekräftigt, den Viehdieb verurteilen zu wollen und ins ferne Washington zu reiten, um Spezialtruppen im Kampf gegen die Diebe anzufordern. Dies ruft Dan und seine Schergen auf den Plan, der den Richter unter Androhung von Gewalt gefügig machen will. Sie suchen den Mann auf. Die Situation eskaliert und einer der Getreuen von Dan erschießt den Richter. Dan Hammond wird schließlich durch seinen eigenen Bruder verhaftet, der die Funktion des Sheriffs in der Stadt übernommen hat. Doch Dan gelingt es, aus dem Gefängnis zu fliehen.
Vater Ira ist tief erschüttert über die schreckliche Wandelung von Dan. Er will unter allen Umständen seinen Sohn Dan zur Aufgabe zwingen und sucht ihn daher in der mexikanischen "Zona Libre", einem Landstrich, in dem General Escobar herrscht, auf, um Dan dort zur Rede zu stellen. Doch die Situation eskaliert.
Technische Daten
Sprache: Deutsch und Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: keine
Regionalcode: 2
Bildformat: 4:3 Vollbild (1.37:1 anamorph)
Verpackung: Amaray Case
Bild - und Tonqualität
Angesichts des beträchtlichen Alters des Filmmaterials, das immerhin aus dem Jahre 1952 datiert, überrascht die Qualität desselben. Die digitale Überarbeitung dieses alten Streifens sorgt dafür, dass nur wenige Bildstörungen die filmische Darbietung beeinträchtigen. Die Bildschärfe ist durchgehend ordentlich und die Farben wirken verhältnismäßig natürlich. Die Sättigung der Farben variiert, was allerdings das Filmvergnügen nicht schmälert.
Die Kameraführung ist stets ruhig und die Schnitte leisten ihren Beitrag zur gediegenen Inszenierung dieses edlen Western.
Die deutsche Synchronfassung bietet einen prima verständlichen Ton, der nahezu störungsfrei bei nur geringfügigem Grundrauschen gut verständlich ist. Die Fassung im englischsprachigen Originalton ist von passabler Qualität, wobei sie etwas blechern und qualitativ schwächer als die deutsche Synchronfassung klingt. Zu bemängeln ist das Fehlen von deutschen Untertiteln für die Fassung im Originalton.
Extras:
- Originaltrailer
- Bildergalerie mit seltenem Werbematerial
Die Extras fallen mager aus, was aber angesichts des Alters des Films durchaus nachvollziehbar ist. Die DVD enthält immerhin den US-amerikanischen Originaltrailer des Films sowie eine Bildergalerie. Das schön grafisch schön gestaltete Booklet ist zwar mit ganzen vier Seiten Umfang (inklusive des Covers) überaus spartanisch, doch es enthält einige nette Hintergrundinfos zu den Hauptdarstellern des Films.
Persönliche Meinung:
"Fluch der Verlorenen" ist in seiner Handlung ganz linear angelegt und es gibt praktisch keine Nebenhandlungen. Die Wandelung des heimgekehrten Kriegshelden Dan Hammond vom geliebten Sohn zum Tyrannen vollzieht sich schleichend, aber sukzessive.
Die Geschichte wird ruhig erzählt. Bis die ersten Revolverschüsse erklingen, ist eine dreiviertel Stunde des Films vorüber. Soll heißen: Wer actiongeladene Western mit wilden Kämpfen und rauchenden Colts liebt, sollte sich nicht allzu viel von "Fluch der Verlorenen" erhoffen. Undurchschaubare, durchdringende Blicke aus markigen Charaktergesichtern, die von Schweiß glänzen oder auch Nerven zerreißende Spannung kann "Fluch der Verlorenen" wahrlich nicht bieten.
Die Ausstattung des Films wirkt indes vergleichsweise opulent, wenn man beispielsweise an Italo-Western der 1960er denkt, die in ihrer Inszenierung und im Hinblick auf die Requisiten merklich rauer wirken.
Im Hinblick auf die schauspielerische Leistung kann lediglich Robert Ryan, der als Hauptperson des Streifens Bösewicht Dan Hammond treffend verkörpert, spielerische Akzente setzen. Hollywood-Star Rock Hudson (u.a. "Giganten", "Bettgeflüster", "Schick mir keine Blumen") hingegen wirkt in diesem Western eher als schmückendes Beiwerk, denn als prägender Darsteller dieses Films, was allerdings auch dadurch bedingt ist, dass seine Rolle wesentlich geringere Spielanteile mit sich bringt.
Fazit:
Obgleich "Fluch der Verlorenen" nicht zur A-Kategorie berühmter Western der 1950er und 1960er Jahre zu zählen ist, so ist dieser Film durchaus sehenswert, was der überzeugenden Darstellung der Hauptperson durch Robert Ryan auf der einen und der opulenten Ausstattung auf der anderen Seite zu verdanken ist.
Die technische Aufbereitung des Filmmaterials ist gut gelungen, so dass Fans klassischer Edelwestern nicht viel mit "Fluch der Verlorenen" verkehrt machen können.
- Redakteur:
- Martin Loga