Ginger Snaps 2 - Entfesselt
- Regie:
- Brett Sullivan
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
1 Review(s)
18.01.2005 | 07:46Nachdem der erste Teil von "Ginger Snaps" ein überraschender Erfolg geworden ist und völlig zu Recht überall gute Kritiken einfahren konnte, stand für Regisseur Brett Sullivan fest, dass er die Geschichte um den entfesselten Werwolf dringend fortsetzen müsse. Und Sullivan langt gleich doppelt zu, denn neben dem hier als DVD vorliegenden zweiten Part arbeitet er momentan auch schon am finalen dritten Teil, der wohl irgendwann im Laufe dieses Jahres erscheinen wird. In den meisten Fällen sind derartige Fortsetzungen ja ein billiger Abklatsch des Originals, nicht aber so bei "Ginger Snaps 2", wo die Geschichte um die Schwester der zum Werwolf mutierten Ginger nun weitererzählt wird.
Story:
Ginger ist (im ersten Teil) zum Werwolf mutiert, dessen Virus auch ihre Schwester Brigitte befallen hat. Für sie gibt es keinen Ausweg mehr; auch sie wird sich eines Tages in einen Werwolf verwandeln. Der einzige Schutz vor einer vorzeitigen Mutation ist der Extrakt einer Wolfseisenhutpflanze.
Nach einer weiteren Dosis dieses Extrakts wirkt Brigitte plötzlich völlig benommen und wird in diesem Zustand schließlich gemeinsam mit einem Bekannten von einem Werwolf überfallen. Als sie schwer verletzt danach wieder aufwacht, findet sie sich auf einmal in einer Nervenheilanstalt wieder, in der man ihr das als Droge verschmähte Serum wegnimmt. Alles Bitten hilft nichts, ihr wird die wichtige Flüssigkeiten vorenthalten, und als Brigitte sich eines Nachts dazu entschließt, illegal an das Extrakt heranzukommen, entdeckt sie, dass die Bestie sie bis in die Anstalt verfolgt hat. Als sie ein weiteres Mal knapp dem Tod entflieht, bricht sie mit ihrer neuer Freundin Ghost aus der Einrichtung aus und gemeinsam begeben sich die beiden auf die Flucht vor dem Ungeheuer.
Bewertung:
Was sich zunächst nach einem weiteren B-Klasse-Horror-Filmchen anhört, ist in Wirklichkeit ein durchaus gelungener, wenn auch nicht gleichwertiger Nachfolger eines der besten Horrorstreifen der letzten jahre. Der große Unterschied zu den gängigen Filmen dieses Genres ist, dass nicht die Bestie an sich im Vordergrund steht, sondern vielmehr die tragische Situation von Brigitte, die einerseits von ihrer Schwester als Werwolf verfolgt wird, andererseits aber um jeden Preis gegen die eigene Mutation ankämpfen muss. Die Protagonistin erfüllt diese Aufgabe mit großer Leidenschaft und zeigt sich als psychisch angeschlagene, emotionale und doch eigensinnige Person, die von ihrer Darstellerin Emily Perkins nahezu perfekt dargeboten wird.
Im Gegensatz dazu halten sich die brutalen Szenen im Vergleich zum ersten Film um einiges zurück, was aber nicht wirklich schlimm ist, denn auch so bekommt der Zuschauer noch so manchen Blutspritzer zu sehen. Das seltsame Ende hingegen macht dann auch schon wieder Lust auf die nächste Fortsetzung, bei der mit Brigittes neuer Freundin Ghost unter Garantie eine weitere wichtige Kumpain zum Zuge kommen wird. Man darf also sehr gespannt sein, sich bis dahin aber noch ein wenig am zweiten Teil laben, der insgesamt nicht ganz an seinen Vorgänger herankommt, aber trotzdem als Maßstab für die obere Klasse des intelligenten Gruselfilms betrachtet werden darf.
Richtig fett ist übrigens die 2-DVD-Version dieses Films geworden, in der neben der ungeschnittenen Version von "Ginger Snaps 2 - Entfesselt" auch noch eine ganze Menge Bonusmaterial enthalten ist. Audiokommentare von Brett Sullivan sowie den Produzenten John Fawcett, Noah Segel und Paula Devonshire schmücken die erste DVD, während auf dem zweiten Silberling vor allem die Sektion "Behind The Scenes", bei der einige Effekte erklärt werden, und der Abschnit mit nicht verwendeten Szenen das Interesse wecken sollten. Weiterhin gibt es noch sieben verschiedene Trailer, ein Storyboard Special, eine kurze Dokumentation zu den Auditions sowie eine Bildergalerie und einen Ausblick auf den letzten Teil.
Nicht weniger mächtig kommen schlussendlich Bild und Ton daher. Gestochen scharf und ohne jegliches Rauschen macht die graphische Komponente dieser DVD eine Menge Spaß, zumal auch der Kontrast in den actionreichen Szenen keine Mängel aufweist. Und auch der Raumklang weiß zu überzeugen, ohne dass wie bei anderen Filemn aus diesem Genre ständig der Bass wummert.
Fazit: Opulente Veröffentlichung eines äußerst sehenswerten Films, den man sich aber für den vollen Genuss erst nach dem ersten Teil geben sollte.
- Redakteur:
- Björn Backes