Good Woman – Ein Sommer in Amalfi
- Regie:
- Mike Barker
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Komödie
- Land:
- USA, Großbritannien, Italien, Luxemburg, Spanien
- Originaltitel:
- A Good Woman
1 Review(s)
29.05.2008 | 11:18Daten:
Regie: Mike Barker
Buch: Oscar Wilde (nach "Lady Windermere's Fan"), Howard Himelstein (Drehbuch)
Darsteller:
Helen Hunt als Mrs. Erlynne
Scarlett Johansson als Meg Windermere
Milena Vukotic als Contessa Lucchino
Stephen Campbell Moore als Lord Darlington
Mark Umbers als Robert Windemere
Roger Hammond als Cecil
John Standing als Dumby
Tom Wilkinson als Tuppy
Giorgia Massetti als Alessandra
Diana Hardcastle als Lady Plymdale
Shara Orano als Francesca
Jane How als Mrs. Stutfield
Bruce McGuire als Waiter Joe
Michael Stromme als Hotel Desk Clerk
Antonio Barbaro als Paulo
Musik: Richard G. Mitchell
Kamera: Ben Seresin
Schnitt: Neil Farrell
Die Handlung:
In den 30er Jahren war es in der internationalen High Society Mode, an der italienischen Riviera Urlaub zu machen. So ist auch das junge und sehr reiche Ehepaar Windermere in das schöne Italien gefahren, um ihren Sommerurlaub unter "Gleichgesinnten" zu verbringen. In den elitären Clubs Amalfis haben es sich bereits verbitterte ältere Herrschaften gemütlich gemacht. Sie haben anscheinend nichts Besseres im Sinn, als über die jeweils gerade nicht Anwesenden zu lästern und damit ihre "Theorien" über diese Klatsch-Opfer in die Welt zu setzen.
Anfangs scheint die Welt der Windermeres noch in Ordnung, beide sind ineinander verliebt und sich offensichtlich treu ergeben. Doch als die berühmt-berüchtigte Mrs. Erlynne (Helen Hunt) in dem kleinen Ferienort ankommt und Robert Windermere (Mark Umbers) mit ihr häufiger gesehen wird, beginnt es in der Gerüchteküche zu brodeln. Auch die junge und bildhübsche Meg Windermere (Scarlett Johansson) gerät schnell ins Visier von Spähern der High Society, denn Meg wird häufiger mit einem ortsbekannten Playboy gesehen.
Es dauert nicht lange, bis Meg Windermere das Scheckbuch ihres Gatten findet, in dem sauber aufgeschrieben steht, dass ihr Mann einige hohe Geldbeträge an die anrüchige Mrs. Erlynne überwiesen hat. Die Gerüchte bezüglich der Beziehung zwischen Robert und Mrs. Erlynne scheinen sich also zu bestätigen. Ist diese Ehe der Wintermeres doch nicht so perfekt, wie es zunächst den Anschein hatte?
Kritik:
"Good Woman – Ein Sommer in Amalfi" ist wieder mal ein typischer Oscar Wilde. Der Film bietet dem Zuschauer eine locker-luftige Beziehungskomödie, welche als perfekt passende Unterhaltung für einen schönen Abend zu zweit dienen kann. Auch ein guter Schuss Dramatik wurde hinzu gefügt, doch dieses Element ist zum Glück nicht zu sehr dominierend.
Die Story ist, wie bei diesem Autor üblich, schön verwoben und von Grund auf durchdacht - das überraschende Ende, bzw. der Handlungspfad dorthin, ist für den Zuschauer nicht leicht vorhersehbar. Gedreht wurde "Good Woman – Ein Sommer in Amalfi" an realen Schauplätzen Amalfis, der Perle an der italienischen Küste. Dieses traumhafte Ambiente sorgt beim Zuschauer für so etwas wie "echtes Urlaubs-Feeling". Dazu verwöhnen die warmen, sonnigen Farben und die leichte Brise vom Meer fast spürbar.
Als weiteres erkennbares Markenzeichen einer Oscar-Wilde-Verfilmung, sprühen in "Good Woman – Ein Sommer in Amalfi" die Dialoge förmlich vor Wortwitz und Humor – meistens nimmt Wilde in seinen Stücken die Unterschiede zwischen Mann und Frau zielsicher auf's Korn, er verteilt gleichmäßig Seitenhiebe auf die unterschiedlichen Parteien. Die beiden berühmten Hauptdarstellerinnen bieten, neben der erstklassigen Geschichte, ebenfalls eine top Leistung und sie machen den Film dadurch zu einem echten Erlebnis. Helen Hunt und Scarlett Johansson sind die Traumbesetzung für diesen Film.
So ist "Good Woman – Ein Sommer in Amalfi" eben eine schön anzusehenden Kombination verschiedenster Zutaten: die aufwändigen Kostüme in Kombination mit Helen Hunt und der liebreizenden Scarlett Johansson. Diese Mischung aus Landschaft, Schauspielern und Kostümen erzeugen eine sommerlich leichte Atmosphäre und sie machen den Film so angenehm konsumierbar. Mehr gibt es zu "Good Woman – Ein Sommer in Amalfi" nicht zu sagen. Wirklich schade, dass dieser Film hierzulande nicht die nötige Aufmerksamkeit erhält. "Good Woman – Ein Sommer in Amalfi" ist zwar nicht unbedingt etwas Besonderes, der Film ist aber gute, aufwändig inszenierte und niveauvolle Unterhaltung.
Die DVD:
Die DVD von Universum Film gibt sich weder beim Bild noch beim Ton in Deutsch (5.1 DD) und Englisch (5.1 DD) eine Blöße. Nur die hellen Bildteile neigen etwas zum "Überstrahlen", was in diesen Bereichen einen leichten Verlust an Bilddetails zur Folge hat. Ansonsten eine sehr gute Bildschärfe ohne nennenswerte Fehler.
Die Extras:
- Trailer zu anderen Filmen des Labels (Vanity Fair, Lovesong für Bobby Long, Wedding Date, Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, Shopgirl, Jein - ich will)
- Kinotrailer von Good Woman
- TV-Spot
- Original Trailer
- Foto Galerie
Webseite: http://www.universumfilm.de/theatrical/movie.html?ID=b9204249-5a4b-441c-a865-f33ea6997630
Fazit:
"Good Woman – Ein Sommer in Amalfi" stellt eine sehr gelungene Oscar-Wilde-Verfilmung dar, welche zudem aufwändig inszeniert wurde und mit Top-Schauspielern glänzen kann. Der Film rangiert unter der Rubrik "Unterhaltung für den gehobenen Anspruch und dennoch locker leicht und witzig inszeniert".
Die beiden Hauptdarstellerinnen passen absolut zu ihren Rollen und verhelfen so dem Film zu einer gehörigen Portion Erotik. Allerdings wurde der Handlungsverlauf im "Erzähl-Takt" etwas zu niedrig gehalten – soll heißen, mir fehlte der Schwung anderer Wilde-Verfilmungen, wie z.B. in "Ernst sein ist alles“. Dies ist aber aufgrund der restlichen Qualitäten leicht zu verschmerzen und dieses kleine Manko gibt auch nur einen leichten Abzug in der Endwertung. Lustig, schöne Locations, prächtige Kostüme, bissige Dialoge und einfach unterhaltsam...
- Redakteur:
- Detlev Ross