Grenzen der Wahrnehmung
- Regie:
- Alfred Vendl, Steve Nicholls
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Dokumentarfilm
- Land:
- Österreich
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11.05.2005 | 07:56"Es ist absolut möglich, dass jenseits unserer Wahrnehmung, unserer Sinne ungeahnte Welten verborgen sind." Dieser Satz von Albert Einstein gewinnt während der Reise in Echtbildern der ORF-UNIVERSUM-Dokumentation "Grenzen der Wahrnehmung" von Alfred Vendl und Steve Nicholls eine besondere Bedeutung. Denn diese Reise (ent-)führt uns auf eine Ebene, wo Moospolster riesenhafte Wälder bilden, oder - noch eine Stufe tiefer - dorthin, wo Bakterienkolonien auf einem Blatt einer gigantischen Ameisenkolonie ähneln.
"Grenzen der Wahrnehmung" lädt ein zu einer Reise durch die Dimensionen der Schöpfung, vom Mikrokosmos und dem Innersten der Materie bis an den Rand des Universums bzw. dessen, was die Menschen heute dafür halten: Ungeahnte Welten, unsichtbar klein und unvorstellbar groß, lassen sich mithilfe neuester technischer Errungenschaften nun auch von menschlichen Augen erfassen. Bereits durch das Elektronenmikroskop erschließen sich unzählige winziger Wunderwelten. Die neuesten Atomkraftmikroskope blicken gar bis auf die Bausteine aller komplexen Materie, die Moleküle. Nach außen hin gewähren gigantische Teleskope den Blick in die Weiten unseres Sonnensystems und darüber hinaus. Und irgendwo dazwischen, zwischen mikroskopisch klein und unvorstellbar groß, liegt unser Lebensraum - der Lebensraum des Menschen.
Historische Momente, interessante Fakten, das ganz alltägliche Zusammenwirken unterschiedlichster Dimensionen, gezeigt in Echtbildern und nicht etwa durch Computergraphiken bzw. Computeranimationen; vereint lassen sie jedes Kind wirklich BEGREIFEN, wie "unsere Welt" aufgebaut ist: nämlich aus Welten in Welten in Welten in Welten ...
Die DVD ist eine Produktion des ORF (2004). Neben dem 50-minütigem Hauptfilm gibt es als ganz besonderen Bonus 13 Kurzfilme zum doch recht weitgefaßten Thema Wahrnehmung mit insgesamt 110 Minuten Länge. Die Themen sind demzufolge recht unterschiedlich, aber nichtsdestotrotz interessant und lehrreich: Mikroskopie, Kristalle, Bakterien, DNS, Kohlenstoff, Plankton, Sonnensystem, Weltall, Sonnenenergie, Chaos und Wirklichkeit. In jedem dieser Kurzfilme werden bestimmte Segmente des Hauptfilmes herausgezogen und mithilfe berauschender Bilder intensiv betrachtet und speziell erläutert. Beispielsweise führt der Bonusfilm "Kristalle" den Zuschauer auf die atomare Ebene der kristallinen Festkörper. Einleuchtend werden dessen geregelte Aufbauten erklärt, mögliche Varianzen, Abweichungen und Fomen dessen aufgezeigt, und vor allem durch visuelle Beispiele ergänzt, sowohl mikro- als auch makroskopisch.
Der Kurzfilm "Plankton" dagegen begibt sich in den lebenden Mikroskosmos der Unterwasserwelt und beschreibt u. a. verschiedene Formen alles "Umherschwimmenden", was Plankton übersetzt bedeutet, und geht besonders auf seine Bedeutung in der Nahrungskette ein. Das winzige Plankton mag zwar als einzelnes Wesen unscheinbar wirken, doch erfahren wir Interessantes über seine Wirkung in seiner Gesamtheit, vor allem als Klimaregulator der Erde.
Die Anschaffung von "Grenzen der Wahrnehmung" lohnt sich auf jeden Fall. Verständlich werden mithilfe neuester technischer Aufnahmen die Zusammmenhänge zwischen Makro- und Mikrokosmos aufgezeigt. Und vermutlich begegnet man der Welt nach dem Ansehen mit anderen, klareren Augen als zuvor. Insofern empfehlenswert für Jung und Alt, für kleines und großes Publikum.
- Redakteur:
- Katrin Debes