Grüne Blut der Dämonen, Das
- Regie:
- Roy Baker
- Jahr:
- 1967
- Genre:
- Fantasy
- Land:
- Großbritannien
- Originaltitel:
- Quatermass and the Pit
1 Review(s)
27.01.2005 | 09:23"Das grüne Blut der Dämonen" - was für ein bescheuerter Titel für einen Film, der im Original den schlichten Titel "Quatermass And The Pit" bekommen hat. Es handelt sich hierbei um den dritten und letzten Film der Quatermass-Reihe aus den Hammer-Studios, die Ende der Fünfziger im Zuge der sogenannten 'Gothics' (hiermit sind solche Filme wie "Frankenstein" und "Dracula" gemeint) recht erfolgreich waren. Bei Quatermass letztem Abenteuer handelt es sich wieder um einen recht abgedrehten Science-Fiction/Horror-Streifen, der ganz gewiss zu den besten seiner Sorte aus dieser Zeit gehört, auch wenn der Film aus heutiger Sicht höchstens B-Movie-Status bekommen oder sogar als Trash abgetan werden würde. Dieses Urteil bezieht sich jedoch nicht auf den Inhalt oder die Leistung der einzelnen Schauspieler, sondern vielmehr auf die Requisiten, mit denen "Das grüne Blut der Dämonen" 'ausgeschmückt' wird.
Story:
Bei Bauarbeiten in einem Londoner U-Bahn-Schacht stoßen die Arbeiter auf skelettierte Überreste einer alten Affenrasse mit großen Schädeln. Außerdem wird bei weiteren Grabungen ein recht seltsames Objekt an die Oberfläche befördert, welches man zunächst für eine übriggebliebene Bombe aus dem zweiten Weltkrieg hält. Als man aus diesem Körper jedoch ein grünes, heuschreckenartiges Wesen herauszerrt, das unverkennbar wie eine mutierte Version des Teufels aussieht, stellt Professor Quatermass fest, dass es sich bei der Kreatur um ein Wesen einer bösartigen Marsrasse handelt, welche die Gehirne der affenartigen Vorfahren verändert hat, um die Erde übernehmen zu können. Als sich Quatermass' Verdacht bestätigt, dass das Schiff das schlafende Böse, welches es über Jahrhunderte in sich getragen hat, wieder reaktivieren kann, bricht wortwörtlich die Hölle los.
Bewertung:
Ja ja, die bösen grünen Marsmenschen - naive Vorstellung oder bewusste Ironie? Diese Frage wird im Laufe des Films nicht geklärt, aber da es sich hier keinesfalls um eine Komödie handelt (auch wenn das umwerfend kitschige Cover genau das Gegenteil vermuten lässt), steht dies auch gar nicht erst zur Debatte. Diskussionswürdig ist der Inhalt, denn einerseits bietet der Film (für damalige Verhältnisse, das sollte man immer im Auge behalten) aufgewühlte Action, dramatische Szenen und eine spannungsgeladene Story, andererseits wirft die seltsame Rolle des Professors innerhalb der Handlung einige unbeantwortete Fragen auf.
Konfus ist der Streifen aber trotzdem nicht, im Gegenteil, trotz des Versuches, dem Ganzen ein wenig Anspruch zu verleihen, ist "Das grüne Blut der Dämonen" leichte Kost für die Science-Fiction-Anhängerschaft, die durch eine leichte Horror-Schlagseite einen zusätzlichen Wohlgeschmack entwickelt. Leider habe ich selber keinen Vergleich zu den beiden Vorgängerfilmen, schließe aber aus deren Erfolgen, dass sie ebenfalls vom Spannungs- und Actionsfaktor mit dem hier Gebotenen vergleichbar sind. Und sollte dies der Fall sein, dann sollte man sich die Quatermass-Trilogie im chronologischen Verlauf ansehen, denn dem Reiz des theatralisch aufspielenden Professors kann man sich als Genrefan einfach nicht entziehen.
Zur DVD ist zu sagen, dass das Bild recht gut aufgearbeitet wurde und gerade die Szenen der Verwüstung, die bei solchen Filmen ja leider oft durch ein vermehrtes Bildrauschen gezeichnet sind, äußerst gut in die digitale Fassung importiert worden sind. Der Ton hingegen ist nur in Mono anwählbar, kann aber dafür im Vergleich zu manch anderem Streifen aus dieser Zeit deutlich Akzente setzen, da auch hier die üblichen Schwächen wie eine starke Digfferenz zwischen Laut und Leise bzw. ein Hintergrundrauschen absolut nicht vernehmbar sind. Extras indes sind wie gehabt Trailer, Bildergalerien und TV-Spots, also nichts Besonderes.
- Redakteur:
- Björn Backes