Herr der Ringe, Der - Die Rückkehr des Königs (4 DVD Special Extended Edition)
- Regie:
- Peter Jackson
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Fantasy
- Land:
- USA / NZ
- Originaltitel:
- The Lord of the Rings: The Return of the King
1 Review(s)
31.12.2005 | 09:13Peter Jackson brachte das Kunststück fertig, die stets als "unverfilmbar" geltende Buchvorlage J.R.R. Tolkiens von "Der Herr der Ringe" in die Kinos zu bringen. Er machte die als unmöglich geltende Mission wahr - und zwar so gut, dass sich nicht nur Genre-Streifen, sondern die gesamte Filmindustrie an diesem ehrgeizigen Projekt in Zukunft messen lassen müssen. Gedreht wurden alle drei Teile auf einmal, die Veröffentlichung jedoch geschah tröpfchenweise. Jedes Jahr pünktlich kurz vor Weihnachten eine Kinofassung: 2001, 2002, 2003. Fürs Heimkino erscheinen ein halbes Jahr darauf die Normalo-Doppel-DVDs. Ein Jahr später dann die jeweiligen SEEs (Special Extended Editions) auf 4 bzw. 5 DVDs - mit mehr Film (zwischen 30 und 45 Minuten), mehr Bonusmaterial (10 Stunden+) und zum Teil limitierten Miniaturen (als sog. Collector's Edition). "Die Rückkehr des Königs" ist der Zieleinlauf der Trilogie und war genauso heiß erwartet, wenn nicht noch mehr, wie die ersten beiden Teile.
Was bisher geschah
Neun ziemlich ungleiche Gefährten finden sich nach Ratschluss bei den Elben zusammen, die gefährliche Mission der Ringvernichtung auf sich zu nehmen. Ohne große Aussicht auf Erfolg, denn Sauron hat so ziemlich alles aufgeboten, um den Ring zurückzubekommen; seine bedrohlichen Ringgeister sind neben Heerscharen von Orks und anderen Dienern des Bösen seine größten Trumpfkarten, um dem (un-)freiwilligen Ringträger Frodo das kurz gewachsene Hobbitleben möglichst schwer zu machen. Die Mission läuft von Anfang an alles andere als glatt. Nachdem sie mit Gandalf dem weisen Zauberer eine der mächtigsten Hauptfiguren eingebüßt haben, wird die Situation immer prekärer. Schlussendlich zerbricht am Ende von Teil 1 die Gemeinschaft des Ringes, dank Verrats von inner- und (zuvor) außerhalb der Gruppe.
Frodo und sein treuer Gärtner Sam setzen sich ab, um die letzte Etappe zum Schicksalsberg alleine durchzuziehen. Geführt werden sie ab hier von der undurchsichtigen und dem Ring hörigen Kreatur Gollum. Dass der Ring verräterisch und durch und durch böse ist, muss Frodo am eigenen Leib immer mehr feststellen; es droht nicht nur permanente Gefahr durch die umherschwirrenden Ringgeister. Mit jedem Kilometer, den sie näher an Mordor herankommen, wird die Lage für Frodo schwerer. Würde Sam ihn nicht stets betüddeln und ihn davon abhalten, den Ring zwanghaft einsetzen zu wollen, wäre die Mission längst gescheitert.
So aber erreichen sie den Rand des Mordor umschließenden Schattengebirges mit Ach und Krach, ohne von den Dienern Saurons entdeckt zu werden. Reibungslos geht aber auch das nicht vonstatten. Erwartungsgemäß. Insbesondere Gollum/Sméagol kippt charakterlich immer weiter ab und stellt eine dauerhaft schwelende Gefahr dar. Der verbleibende und überlebende Rest der ehemaligen Ring-Gemeinschaft tingelt derweil in einem parallelen Handlungsstrang durch das Reich Rohan, befreit Merry und Pippin aus den Klauen der Bösewichte, besiegt in einer beispiellosen Schlacht ein Heer von Orks des verräterischen Zauberers Saruman, finden einen todsicher verloren geglaubten Gefährten wieder und gewinnt neue Verbündete hinzu.
Zur Story
Die Entscheidungsschlacht steht bevor. Frodo, Sam und Gollum nähern sich auf steilem Pfad durch das Schattengebirge ihrem Missionsziel: Mordor. Sauron lässt derweil schon mal so ziemlich alles gegen die letzte freie Stadt Minas Tirith aufmarschieren, was soeben noch Schwert und Bogen tragen kann. In sicherem Glauben, der Ring sei ebenfalls dort zu holen. Als Erstes fällt die vorgelagerte Stadt Osgiliath den marodierenden Orks zum Opfer, verteidigt von Faramir. Der muss sich der anrollenden Übermacht allerdings geschlagen geben und vor seinem davon nicht gerade erbauten Vater Denethor antanzen. Denethor ist zwar derzeitiger Befehlshaber von Gondor aber nicht der König, sondern nur ein Truchsess, der den Thron Gondors nur bis zur Rückkehr des Königs kommissarisch verwalten soll. Gandalf versucht die Verteidigung Minas Tirith zu organisieren und den starrköpfigen Statthalter zum Kampf zu ermutigen, doch dem sind bereits mehrere Sicherungen im Oberstübchen durchgebrannt.
Der wahre König Gondors – Aragorn - sitzt noch in Rohan und hadert ein wenig mit seinem Weg, den er nun einschlagen soll. Gandalf beschleunigt seine Entscheidung, denn er lässt mit Pippins Hilfe die Signalfeuerkette Gondors entfachen. Ein traditioneller Hilferuf von Gondor an Rohan in Zeiten höchster Not. Und der verfehlt seine Wirkung nicht. Rohan macht sich kampfbereit, um den gondorianischen Brüdern eidgemäß beizustehen – so viele sinds dann aber doch nicht. Elrond gibt Aragorn den letzten Schubs, den er braucht und den alles entscheidenden Tipp, um die Truppenstärke zu erhöhen: Die Armee der Toten einzuberufen. Vor den Toren von Minas Tirith steht das Riesen-Heer Saurons Gewehr bei Fuß, bereit für die letzte Schlacht Mittelerdes. Sauron ist sich seines Sieges gewiss, doch ahnt er weder etwas von den zu Hilfe angaloppierenden Rohirrim, noch von der Armee der Toten, und schon gar nichts von seinem Ring, der sich trotz haarsträubender Gefahren für Frodo seiner endgültigen Vernichtung nähert ... direkt vor seiner Nase.
Meinung
Nun kann man vorweg nehmen, dass Peter Jacksons Trilogie mit Abstand die wohl beste filmische Interpretation der Romanvorlage darstellt. Und das auf lange, lange Sicht. Doch der Weisheit letzter Schluss ist ihm nicht gelungen, kann es bei einem vielschichtigen und tiefgreifenden Werk wie Tolkiens Ringkrieg auch gar nicht. Natürlich ist auch dieser Teil wieder hervorragend in Szene gesetzt und tricktechnisch ausgefeilt produziert worden. Leider zeigt sich hier aber auch am deutlichsten die Erosion der Geschichte. Man kann sich an den Fingern abzählen, dass die vielen Alterationen (gute wie schlechte) Jacksons/Boyens/Walshs aus den vorangegangenen Filmen sich im dritten Teil kumulieren. Finale oder eher Fiasko Furioso? Nun, so schlimm ist es dann doch nicht, dennoch ist Teil 3 - bei allem verdienten Lob - der schwächste Film der Trilogie geworden.
Das hat mehrere Gründe. Der schalste Beigeschmack stellt sich direkt nach dem Schauen des Films ein: Eine gute halbe Stunde wurde der Zuschauer am Ende mit überflüssigstem Hollywoodkitsch alla bonheur traktiert, doch wirklich wichtige Handlungsstränge hat man gekürzt oder gar ganz weg gelassen. Ich sag's jedes Mal und werde nicht müde es zu wiederholen: Kürzungen sind bei diesem umfangreichen Stoff absolute Pflicht. Eine buchstabengetreue Umsetzung ist Utopie und tatsächlich so unmöglich zu realisieren, wie es vor 2001 immer wieder behauptet wurde. Daran ist nicht zu wackeln. Eine akkurate Interpretation ist sicher auch nicht grade leicht hinzubekommen. Mit einigen Änderungen am Original bin ich weniger bis überhaupt nicht einverstanden, mit anderen dagegen sogar sehr.
Man kann Jackson/Boyens/Walsh zugute halten, dass ihre verfilmte Storyline immerhin in sich ziemlich konsistent ist – sofern man mindestens die Special Extended Versionen der beiden Vorgänger kennt. Für Kenner der reinen Kinofassungen tun sich zum Teil große Lücken auf, die man nur mit dem Wissen aus den Romanen schließen könnte. Bei Teil 3 sind die Schnitte und Verbiegungen am härtesten ausgefallen, zumindest, was die Kinofassung angeht. Das musste so kommen, denn - wie erwähnt - schaukeln sich hier die "Sünden" aus den ersten beiden Teilen in ihrer Gesamtsumme auf, man konnte offenbar nicht mehr zurück. Wenn's stimmig ist: okay. Nichts dagegen einzuwenden. Aber auch hier finden sich wieder unnötige Anpassungen an den vermeintlichen Massengeschmack, die man sich ruhig hätte schenken können.
Seit der SEE wieder drin ist Saruman, dessen Entfernung aus der Kinofassung letztes Jahr zum Eklat zwischen Jackson und Christopher Lee führte und die Fans empörte. Dieser hatte in der Konsequenz gar die Oscar-Verleihung boykottiert, wo "Rückkehr des Königs" bekanntermaßen 11 von den begehrten Goldjungs absahnte. Lee schmollte. Doch nicht allzu lange; dem Bonusmaterial der SEE nach zu urteilen, herrscht nach der Eiszeit zwischen den beiden wieder Friede, Freude, Eierköppe. Die Entschärfung des stark verkitschten Endes gelingt dadurch aber nicht, da Saruman zwar bestimmungsgemäß von Grima den Dolch in die Rippen gejagt bekommt, das aber noch auf dem Orthanc gleich zu Beginn. Wer also gehofft hatte, das beliebte Kapitel "Befreiung des Auenlands" würde zu guter Letzt vielleicht noch auftauchen, sieht sich getäuscht.
Mein Alltime-Fave und beliebter Daueraufreger ist bekanntermaßen die vollkommen übergewichtete Arwen-Handlung, darüber hab ich mich schon mal ausgelassen. Diesmal hält sich der Schmuse-Faktor jedoch noch einigermaßen in Grenzen, wenn auch hier wieder etwas hinzugedichtet worden ist, das nicht dorthin gehört – die Abreise Arwens aus Bruchtal und ihre Rückkehr zu Elrond mit der Bitte, das zerbrochene Schwert Isildurs neu zu schmieden, nachdem sie im Wachtraum ihren gemeinsamen Sohn mit Arargorn gesehen hat. Es hat sich aber bereits in Teil 2 deutlich angekündigt, dass so etwas in der Art passieren würde. Ja, musste. Wenigstens hat sich meine Befürchtung nicht bewahrheitet, dass Aragorn und Eowyn verkuppelt werden.
Das Auftreten Elronds in Dunharg und die Überredung Arargorns, endlich sein Schicksal als Thronerbe zu akzeptieren, ist hinfällig: Im Original trägt Aragorn das Schwert "Anduril" bereits seit dem Aufbruch aus Bruchtal in "Die Gefährten" repariert mit sich, muss es ergo nicht erst jetzt theatralisch überreicht bekommen. Vor der Reparatur trug Aragorn die Bruchstücke des berühmten Schwertes auch seit seiner Jugend immer mit sich, in Teil 1 von Jackson wird "Narsil" (der alte Name des Prügels) jedoch in Bruchtal aufbewahrt. Eine kleine künstlerische Freiheit, die zu verschmerzen ist und in Teil 3 dann zwangsläufig zu dieser Szene zwischen Elrond und Aragorn führt, um storytechnisch die Kurve zu kriegen. Mit solchen Kleinigkeiten kann man die Story aufpeppen, wenngleich das Original schon pathetisch genug war.
Ursprünglich gehen nicht nur Aragorn, Legolas und Gimli durch die Schlucht im Dwimbor-Berg zum Erech (dem Aufenthaltsort der verfluchten Armee), sondern auch fünfzig von Aragorns Verwandten aus dem Norden – die Dunedain. Da man die Dunedain, die schon in Teil 2 hätten auftauchen müssen, komplett aus der Geschichte gestrichen hat, wurde die Armee der Toten und das Drumherum deutlich aufgepumpt und ausgeschmückt. Ebenso die Art, wie Aragorn sie zur Mitarbeit überredet. Ihre Rolle endet im Original schon in Lebennin (wo Aragorn die Korsarenschiffe im Hafen kapert). Jackson hat zur Freude aller Tricktechnikfans ihr Leben verlängert und sie auch noch bei der Schlacht am Pelennor vor (und in) Minas Tirith fighten lassen. Da bin ich nicht bös‘ drum.
Wie schon bei seinen Vorgängern betrachtete Jackson die SEE nicht nur als Medium, um einfach entfallene Szenen einzuflechten. Der Schnitt der vorhandenen Takes wurde an die neuen Gegebenheiten angeglichen, Kleinigkeiten aus der Kinofassung entfernt und die Reihenfolge des Gezeigten hier und da verändert, damit sie zu dem neu hinzugekommenen Footage und dem neuen Tempo des Films passen. Einige Kapitel gehören streng genommen ohnedies noch zu "Die zwei Türme". Ebenfalls "wie immer" liegt der neuen Edition ein Einleger bei, der verrät, an welcher Stelle ganz neues Material eingebaut oder an dem bestehenden herumgedoktert wurde. Besonders akkurat ist die Kapitelauflistung nicht, denn auch in einigen nicht solcherart gekennzeichneten Chaptern sind Veränderungen und Erweiterungen gelegentlich feststellbar.
Aufgebohrt wurde an vielen Stellen, und das am augenfälligsten bei den Schlachtszenen am Pelennor, der im Buch eher stiefmütterlich behandelten Geisterarmee und Aragorns Ablenkung vor dem schwarzen Tor. Doch auch Frodos und Sams Handlungsstrang wurde einem Tuning unterzogen. Am krassesten ist, dass Frodo Sam, angestachelt von Gollum, nach Hause schickt. So einiges haben die drei Drehbuchjongleure absichtlich überdramatisiert und sind vom Buch komplett abgewichen. Der in "Zwei Türme" arg verbogene Faramir hat nun etwas mehr Gewicht und endlich die Richtung erhalten, die Tolkien für ihn vorsah. Dafür fällt unter den Tisch, warum sein Daddy Denethor einen an der Ratsche bekommen hat. Dass Denethor nämlich von Sauron mittels einem der Palantíri (einem der "Sehenden Steine") manipuliert wurde, ist nur angedeutet.
Optisch und akustisch gibt’s nichts zu mäkeln, die Jungs und Mädels von WETA haben sich auf Jacksons Geheiß hin wieder selbst übertroffen. Zum Vergleich: Waren in "Gefährten" noch ca. 500 Szenen digital nachzuarbeiten, hat sich die Zahl bei "Rückkehr" auf über 1200 erhöht. Das heißt eigentlich, dass an so gut wie keiner Einstellung nicht irgendwas manipuliert und geschraubt wurde. Bei der opulenten, letzten Schlacht unter anderem mit einem Ork-Heer von 600.000 Kriegern kaum verwunderlich, und auch die voll digitalen Figuren, wie Gollum, der Grond, Kankra und die Trolle, verlangen ihren Tribut.
Neben den fliegenden Nazgûl, den imposanten Mumâkil-Kampfelefanten der Harradrim und der Woge aus gefakten Rohirrim, wo aus 300 realen Komparsen zu Pferd eine digitale Kavallerie zu 6000 Reitern gemacht wurde, kommt noch die getunte Sequenz mit der (Geister-)Armee der Toten hinzu. Eine Menge Holz also für die Special-Effects-Abteilung, und sie setzt (wieder einmal) neue Maßstäbe in puncto Akribie und Detailverliebtheit. Man weiß, was man sich selbst, Pete Jackson und dem Zuschauer schuldig ist.
DVDs und Bonusmaterial
Kommen wir zum opulenten Bonusmenü, das uns nach Informationsschnippseln lechzenden Fans kredenzt wird; natürlich abseits der längeren Fassung des Films das Hauptargument zum Kauf der SEE. Wer sich die beiden Zusatz-DVDs am Stück verabreichen will, sollte Zeit mitbringen. Und das reichlich. Wieder einmal überschreitet das exorbitante Bonusmaterial die 10-Stunden-Grenze, dabei sind die vier Audiokommentare von Machern, Produktion, Effektleuten und Schauspielern - jeweils über die gesamte Filmlänge, versteht sich - noch nicht mal mit eingerechnet. Haut man sich die auch noch zur Gänze um die Ohren, kann man sich getrost eine Woche im stillen Kämmerlein einschließen. Während das üppige Material der Zusatz-DVDs auf Wunsch deutsch untertitelt werden kann, klappt das bei den Audiokommentaren nicht. Gutes Englisch und Kenntnis der etwas anderen Namen und Begrifflichkeiten aus der Tolkien-Saga im Original sind Pflicht.
Bild- und Tonqualität sind bei einer solch hypermodernen Produktion selbstredend über jeden Zweifel erhaben und nutzen das Medium voll aus. Wohl dem, der das entsprechende Equipment zuhause stehen hat - Breitbildfernseher oder Beamer/Leinwand und eine potente, DTS-fähige Surround-Anlage. Damit kann man es ordentlich krachen lassen und die Nachbarn jetzt auch mit Teil 3 der Trilogie in den Wahnsinn respektive zum Auszug treiben. Spätestens dann, wenn man alle drei SEEs hintereinander - 11 Stunden lang - rotieren lässt, sind diese reif für die Klapsmühle. Wie üblich, ist der Hauptfilm dank der Verlängerung und der vier Audiokommentare wieder auf zwei DVDs gesplittet.
Ein Wort zur Collector's Edition
Die SEE wird in 2 Formen angeboten, einmal im 4-DVD-Normalo-Pack und als Sammler-Edition. Das kennt man wiederum auch von den Vorgängern. In der Sammler-Edition stecken ein Miniaturmodell vom Minas Tirith, das als Schatulle oder als Buchstütze genutzt werden kann, und eine zusätzliche DVD über Howard Shores Symphonie zur Trilogie. 50 Minuten gibt Shore Statements zur Entstehung des genialen Scores, doch hauptsächlich werden Ausschnitte aus den Live-Konzerten dargeboten. Schöne Sache, doch ein kompletter Live-Mitschnitt der zwei Stunden dauernden Show wäre noch schöner gewesen. Ist also wohl nur ein Appetizer für den Soundtrack und/oder die Konzerte.
Fazit
Die Beurteilung der Version mit 48 Zusatzminuten fällt genauso leicht wie bei den Vorgängern. Selbstverständlich wertet das die ohnehin schon nicht schwindsüchtige Kinofassung nochmals deutlich auf, verleiht ihr mehr Tiefe und bringt sie stellenweise näher an die Vorlage, wenn auch nicht vollkommen konform damit. Das ist nur logisch, da Jackson/Walsh/Boyens aus nachvollziehbaren Gründen den Roman einkürzen mussten, auf dass das Drehbuch auch irgendwie verfilmbar gerät bzw. überhaupt funktioniert. Beim Film greifen eben andere Gesetze der Erzählung als beim Buch. Das erklärt jedoch nicht das unnötig in die Länge gezogene und verbogene Wischiwaschi-Schnulz-Ende, welches die bis dahin absolut saubere Linie der Verfilmung leicht verdirbt. Ausgerechnet auf den letzten Metern hollywoodeskes, tränendrüsiges Trallala. Ist aber auch einer von vielen Gründen, sich (mal wieder) den Roman rein zu ziehen, nur allein um zu sehen, wie Tolkien sich das Ende eigentlich gedacht hat. Nämlich ganz ohne Kitsch.
Die DVD-Daten auf einen Blick:
Originaltitel: "Lord of the Rings – The Return Of The King"
Nach den Geschichten von JRR Tolkien
Label: Warner Home Entertainment
Ersterscheinungsjahr und -land: USA/NZ 2003
DVD-Erscheinungstermin: 11/2004
Lauflänge: ca. 221 Min. Hauptfilm + etwa 11 Stunden Bonus
Version und FSK: 5 DVD Collector's Box (Special Extended) / FSK 16
Bonusmaterial: Je 4 Audiokommentare (über 2 DVDs) plus 3 Extra-Disks
Bildformat: 16:9 Widescreen (2,35:1 anamorph)
Soundformat: DD 5.1 EX (Deutsch und Englisch)
Produktion: New Line Cinema / Wingnut Films
Produzenten: Barrie M. Osborne, Fran Walsh, Peter Jackson
Kamera: Andrew Lesnie A.C.S.
Visuelle Effekte: WETA Ltd. / NZ
Musik: Howard Shore (Score), Annie Lennox ("Into the West")
Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson
Regie: Peter Jackson
Darsteller u.a.: Elijah Wood, Ian McKellen, Christopher Lee, Viggo Mortensen, Sean Astin, Orlando Bloom, John Rhys-Davies, Billy Boyd, Dominic Monaghan, Hugo Weaving, Liv Tyler und Andy Serkis als "Gollum"
- Redakteur:
- Jürgen Pern