Hochzeits-Crasher, Die
- Regie:
- David Dobkin
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Komödie
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Wedding Crashers
1 Review(s)
07.07.2005 | 17:06Mit "Die Hochzeits-Crasher" kommt eine leicht-beschwingte Sommerkomödie in die Kinos. Wer mit "Meine Vater, meine Braut und ich" was anfangen kann, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ähnlich wie dort Robert De Niro, übernimmt der "Altmeister" Christopher Walken hier die Rolle des treusorgenden Vaters. Daneben glänzen noch Jane Seymour (dürfte aus der Reihe "Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft" bekannt sein) als notgeile Ehefrau, Owen Wilson (der auch schon in "Zoolander" sein komödiantisches Talent auslebte) und vor allem Vince Vaughn (spielt auch in dem aktuellen "Mr. and Mrs. Smith" mit und ist meiner Meinung nach der heimliche Star des Films). Bei so vielen prominenten Namen kann nix schief gehen, zumindest dann nicht, wenn man auf etwas derberen Humor der Sorte "Lammbock" steht.
John Beckwith (Owen Wilson) und Jeremy Grey (Vince Vaughn) sind Freunde und Geschäftspartner. Dabei sind sie als Scheidungsschlichter tätig und haben ferner ein bizarres Hobby: Im Frühling gehen sie gerne ohne Einladung auf Hochzeiten! Dabei ist es egal, ob es sich bei der Hochzeitsgesellschaft um Juden, Hindus oder Italiener handelt; sie stehen dabei meistens im Mittelpunkt. Ihr Hauptanliegen, neben Tanzen, kostenlosem Essen und Trinken, sind Frauen, die auf Hochzeitsfeiern besonders empfänglich sind für Flirts. Gegen Ende der Saison steht der "Super-Bowl" der Hochzeitsfeiern an: Finanzminister William Cleary (Christopher Walken), der nebenbei als Präsidentschaftskandidat gehandelt wird, und seine Frau Kathleen Cleary (Jane Seymour) feiern die Hochzeit ihrer Tochter. Neben dem Who-is-who der Politik und einer reich gedeckten Tafel werden auch jede Menge Single-Frauen anwesend sein. Jeremy ist von diesem Abschlusscoup sofort begeistert und kann John, der zuerst zögert, noch dazugewinnen. Dabei geben sich die beiden als Brüder aus, die als Venture-Kapitalisten tätig sind. Während Jeremy Gloria Cleary (Isla Fisher), eine von drei Töchtern des Cleary-Clans und eine der Brautjungfern, abschleppt und sie sich Hals über Kopf in Jeremy verliebt, ist es bei John umgekehrt: Er verliebt sich in Claire (Rachel McAdams). Das Problem dabei ist nur: Sie hat schon einen Freund. In dem Fall ist es Sack (Bradley Cooper), der ein Spross einer sehr angesehenen Gesellschaft ist und zum Geldadel gehört.
John verstößt gegen die Crasher-Regeln und nimmt deshalb bereitwillig das Angebot an, das Wochenende auf dem Anwesen der Clearys zu verbringen, sehr zum Leidwesen von Jeremy, der Gloria nicht mehr loswird, weil sie sich wie eine Klette an ihn klammert. Erst da lernen sie die Familie richtig kennen, zu der, neben Todd Cleary (Keir O´Donnel), der emotional leicht labil ist und eher vom männlichen Geschlecht angetörnt wird (ganz besonders hat´s ihm dabei Jeremy angetan), auch noch Oma Cleary (Ellen Albertini), die kein Blatt vor dem Mund nimmt. Desweiteren werden die beiden in Familientraditionen wie Kleinfeld-Football und Jagen miteinbezogen. Als ob das nicht genug wäre, ist da noch Sack, dem die Anwesenheit der beiden nicht behagt und der aus diesem Grund seine Beziehungen spielen lässt, um die wahren Identitäten von John und Jeremy herauszufinden.
Vor allem die Szenen auf dem Anwesen der Clearys sind das Herzstück des Films. Einfach köstlich, wie sich Owen Wilson und vor allem Vince Vaughn die Bälle zuspielen. Ein weiteres Highlight ist Jane Seymour, die neben dem Alkohol auch auf junge Männer steht und die notgeile Ehefrau bestens abgibt. Ein bis in die Nebenrollen bestens besetzter Film, der auch das "Lotterleben" der Protagonisten hinterfragt. Die eine oder andere Träne wird am Ende auf jeden Fall fließen! Dabei gelingt es Regisseur Dobkin, auf zwei Hochzeiten zu tanzen: Auf der einen Seite finden sich jede Menge derber Späße, und auf der anderen Seite gibt es auch richtig was fürs Herz!
- Redakteur:
- Tolga Karabagli