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Inner / Outer World Of Shah Rukh Khan, The

Regie:: Nasreen Munni Kabir
Jahr:: 2005
Genre:: Dokumentarfilm
Land:: Großbritannien / Indien

1 Review(s)

08.02.2007 | 10:55

Bollywoods ungekrönter König

Shah Rukh Khan - bei Erwähnung dieses Namens fallen weltweit unzählige Damen jüngeren und älteren Semesters in minutenlange Schwärmereien. Ihm ist es zu großen Teilen zu verdanken, dass Kino made in Indien seit einigen Jahren auch im europäischen Raum einen regelrechten Boom erlebt und sich die dort produzierten Blockbuster teilweise sogar einer größeren Beliebtheit erfreuen wie das Herschmerz-Kino aus einem gewissen Stadtteil in Los Angeles.

Doch was macht diesen Menschen Shah Rukh Khan eigentlich aus? Wer ist diese Figur, die sich hinter der Fassade des unnahbaren Superstars verbirgt? Welche Geheimnisse stecken hinter seinem jederzeit charmanten, charismatischen Auftreten? Und warum liegt er mit seinen Filmen immer goldrichtig? In der zweiteiligen Dokumentation "The Inner / Outer World Of Shah Rukh Khan" geht Nasreen Munni Kabir dem Mythos auf die Spur und versucht, dem Superstar in einigen intimeren Gesprächen die Hintergründe für den Erfolg zu entlocken. Doch Khan ist Profi genug, sich nicht zu tief in die Karten schauen zu lassen ...

Inhalt

"The Inner World Of Shah Rukh Khan"

Im ersten Teil dieses zweieinhalbstündigen Dokumentarfilms spricht die Bollywood-Koryphäe in erster Linie über sein Privatleben und reißt dabei sogar für einen kurzen Moment das tragische Schicksal seiner Familie an. Khan verlor bereits im Alter von 15 Jahren seine Eltern und entwickelte anstatt einer tieferen Trauer einen unbändigen Arbeitseifer, mit dem ihm auch in Windeseile der Sprung an die Spitze des indischen und später auch internationalen Films gelang.

Abgesehen davon ist der 45 Minuten lange Kurzfilm nicht sonderlich aufschlussreich und inhaltlich auch weitestgehend oberflächlich. Khan enthüllt einige Fakten über das Leben am Set und den Umgang mit seinem riesigen Erfolg, berichtet aber nur über wenig Nennenswertes, das Fans eventuell noch verborgen sein dürfte. Insgesamt sicherlich ein sehenswerter Film, aber nicht ganz die tief greifende Studie, die man zum ernsten Charakterschauspieler Shah Rukh Khan hätte erwarten dürfen.

"The Outer World Of Shah Rukh Khan"

Im zweiten, wesentlich längeren Part des Zweiteilers gewährt einem der Protagonist dann ein paar Eindrücke von der Arbeit hinter den Kulissen. Die Dokumentation beschäftigt sich dabei vorwiegend mit der "Temptation"-Tour, die den Schauspieler und Sänger 2004 durch die gesamte westliche Hemisphäre brachte. Zwar bleibt das Ganze inhaltlich ebenfalls stark an der Oberfläche, kratzt aber zumindest etwas mehr am ruhmreichen Leben des Superstars und zeigt ihn ganz genau so, wie er vor der Presse und den Medien generell auftritt: zurückhaltend, bestimmt und im rechten Moment explosiv.

Weil der Rahmen hier ein ganz anderer ist und man dementsprechend filtern und selektieren konnte, wirkt das Ganze zudem nicht so steif wie das Interview im ersten Teil. Außerdem offenbart "The Outer World Of Shah Rukh Khan" erst einmal, in welchen Star-Dimensionen sich der Mann mittlerweile bewegt. Dieser Mann ist ganz, ganz weit oben und lässt bei seinen zahlreichen Auftritten auch keinen Zweifel daran, dass er alle Hebel in Bewegung setzen würde, um den momentanen Erfolg noch über mehrere Dekaden aufrecht zu erhalten. So professionell wie Khan hier in allen Szenen auftritt, hat man selbst einen Mann seiner Klasse nur selten erlebt, und das hat mir - zugegebenermaßen - selbst als skeptischer Betrachter des Bollywood-Kinos ziemlich imponiert.

Fazit

Fans sollten sich hüten, von dieser Dokumentation allzu tiefe Einblicke in das Privatleben des stillen Megastars zu erwarten - denn dies ist nicht der wahre Hintergrund dieses Releases. Vielmehr geht es darum, die Sonderstellung, die Khan unzweifelhaft genießt, noch einmal mit aller Kraft zu verdeutlichen und den Mythos, der ihn seit jeher umgibt, zu bewahren. Es ist das Portrait eines medienwirksamen, unantastbaren Superstars, der im Grunde genommen in den beiden Dokumentationen auch nichts anderes ausstrahlen möchte, aber dennoch sympathisch bleibt.

Sicher, man hätte sich zwischendurch immer mal wieder gerne ein paar Enthüllungen gewünscht und somit einfach nur etwas mehr als das, was grob schon über Bollywoods Liebling bekannt ist. Doch durch die harmonische Darbietung und die ruhige Ausstrahlung der beiden Dokumentarfilme und überhaupt die angenehm lockere Stimmung wird dieser Mangel leicht wieder ausgeglichen und insgesamt eine sehr stimmige, ansehnliche Doku entworfen, die dem Hype um Shah Rukh Khan größtenteils auch gerecht wird. Nicht nur für Fans ein recht sehenswerter Release!