Joe der Galgenvogel
- Regie:
- Ferdinando Baldi
- Jahr:
- 1968
- Genre:
- Action
- Land:
- Italien
- Originaltitel:
- Preparati la bara
1 Review(s)
03.02.2005 | 09:05Eigentlich hat Terence Hill sich ja auch ohne seinen schlagkräftigen Kumpanen Bud Spencer auf internationalem Terrain behaupten könne, man denke nur an die "Nobody"-Filme oder seine Version von "Lucky Luke". Wie auch immer, einen echten Fehltritt hat sich der charmante Frauenheld Ende der Sechziger dennoch geleistet, denn "Joe der Galgenvogel" ist wahrlich nur ein mieser Abklatsch irgendwo zwischen dem üblichen Terence-Hill-Programm und schlecht gemachten Italo-Western, und selbst für treue Fans eine einzige Enttäuschung.
Story:
Der tapfere Joe (Terence Hill) begleitet einen Goldtransport auf seinem Weg, wird aber mitsamt seiner Begleiter aus einem Hinterhalt heraus überfallen. Bis auf Joe werden alle am Transport Beteiligten erschossen, weshalb der Überlebende Rache schwört. Wohlwissend, dass die Verbrecherbande von einem gewissen Lucas, einem Handlanger des Gouverneurs David (Horst Frank), angeführt wird, zieht er los, um dem mächtigen David das Handwerk zu legen. Dabei agiert er zunächst als Friedensrichter und befreit unschuldig verurteilte Männer vom Galgen, bis er sich schließlich selbst dem Gouverneur stellt.
Bewertung:
So kurz und langweilig wie die Beschreibung, ist schließlich auch der Inhalt. Eigentlich soll man ja meinen, dass die Handlung bei solchen Filmen nur eine untergeordnete Rolle spielt, doch da dem Film auch jeglicher Witz abgeht, ist man schließlich doch auf eine ebensolche angewiesen, und da wird man nur sehr schlecht entlohnt. Die faden Sprüche nerven dabei ebenso sehr wie die plumpe vorhersehbare Action, und dass der Hauptdarsteller die ganze Zeit über von einem Dicken spricht (ganz klar, wer hier gemeint ist), dieser aber nie erscheint, fasse ich einmal als sehr bedenklich auf.
Terence Hill widerspricht sich insofern quasi selber, denn wo er in anderen Produktionen noch nachhaltig beweisen kann, dass er auch solo gut unterwegs ist, so äußert er hier im Prinzip selber, dass es ohne den Herrn Spencer dann doch nicht geht - wobei ich bezweifle, dass dieser aus der drögen Storyline noch etwas hätte herausholen können. Sich über die fürchterliche Synchonisation (ja, echt furchtbar) jetzt noch auszulassen, ist daher ebenfalls nur Zeitverschwendung. Wenn hier überhaupt etwas punkten kann, dann das gut aufgemachte kontrastreiche Bild. Über den Rest hüllen wie besser den Mantel des Schweigens, zumal mich der Gedanke nicht loslässt, dass der Streifen nur neu aufgelegt worden ist, weil er im Zuge der DVD-Neuerscheinungen alter Bud-Spencer-Klassiker unter Umständen etwas Aufmerksamkeit bekommen könnte. Schade, wenn das funktionieren sollte ...
- Redakteur:
- Björn Backes