Ju-On - The Grudge 2
- Regie:
- Takashi Shimizu
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Horror
- Land:
- Japan
1 Review(s)
04.04.2005 | 08:09Jetzt, wo "The Grudge" in aller Munde ist, haben sich e-m-s natürlich einen ziemlich günstigen Termin für die Veröffentlichung des Sequels zum japanischen Original ausgesucht. Dass dabei das Original dem amerikanischen Remake in allen Belangen überlegen war, sollte man als aufmerksamer Kino-Besucher und Horror-Fanatiker selber herausgefunden haben, und genau das ist das Beste, was der japanischen Filmindustrie bzw. ihrem noch immer schleierhaften Ruf in Europa und Amerika passieren konnte. Denn so nehmen die Leute endlich einmal wahr, woher die genialen Ideen zu Horror-Filmen wie "The Ring", "The Grudge" und dem demnächst als Remake verfilmten Streifen "Dark Water" kommen.
Nun gut, so viel dazu, kommen wir nun zum zweiten Teil von "Ju-On - The Grudge", dem eigentlichen Hauptthema dieser Rezension:
Story:
Kyoko Harase ist in ihrer Heimat eine angesehene und erfolgreiche Schauspielerin, die sich über jegliche Form der Publicity freut. Dementsprechend nimmt sie auch gerne das Angebot einer TV-Produktionsfirma an, in einem als verflucht verschrienen Haus zu drehen, um dort einem paranormalen Phänomen auf die Spur zu kommen. Ziel der Aufnahmen ist es, herauszufinden, warum sämtliche Familien, die bisher in einem so genannten Geisterhaus lebten, entweder auf rätselhafte Weise ums Leben kamen oder spurlos verschwanden. Anfangs laufen die Dreharbeiten dann auch reibungslos, und dennoch ist am Ende jeder froh, das wirklich unheimliche Gebäude zu verlassen, wobei jedoch keiner merkt, dass sich ihnen der Fluch an die Fersen geheftet hat und Kyoko von dort an verfolgt.
Bewertung:
Der zweite "Ju-On"-Teil ist so ein Film, den man sich zweimal anschauen muss. Einmal, um sich ordentlich zu gruseln und sich unter Umständen auch vor Angst in die Hosen zu machen (ein nicht selten auftretendes Phänomen bei japanischen Mystery-Thrillern ...), und ein weiteres Mal, um der verworrenen Geschichte folgen zu können. Schon der erste Teil der Serie zeichnete sich durch eine ziemlich seltsam verstrickte, am Ende aber dennoch schlüssige Handlung aus, doch "Ju-On - The Grudge 2" setzt da noch mal einen drauf und ist in einem Rutsch nicht mit allen Details verständlich aufgebaut. Soll heißen, wichtige Informationen werden nur teilweise aufgelöst bzw. mysteriöse Ereignisse lassen eine Begründung vermissen. Vom Gruselfaktor sind die beiden Teile hingegen gleichzustellen, denn auch hier taucht der kleine Jungs wieder in den unerwartetsten Momenten auf, und auch der verkörperte Fluch huscht durchs Bild und macht die Gegend unsicher, zeigt sich aber dem entgegen auch manchmal in erahnten Situationen. Trotzdem läuft einem jedes Mal ein kalter Schauer über den Rücken, wenn die dunkelhaarige Geisterfrau plötzlich auftaucht.
In Sachen Spannung und Horror gibt es also kaum Unterschiede, und dennoch ziehe ich den Vorgänger im direkten Vergleich aus verschiedenen Gründen vor. Zum einen hinterlässt Teil 1 nicht so viele wichtige unbeantwortete Fragen und ist trotz der nicht gerade unkomplizierten Handlung überschaubar, und zum anderen gab es hier noch nicht so viele Stellen, die im Prinzip eine Wiederholung des Vorgängers sind - weil es eben noch keinen Vorgänger gab. Klar, bei Fortsetzungen greift man immer gewisse Stilelemente der vorangegangenen Serienteile auf, aber meiner Meinung nach geschieht das hier an manchen Stellen zu offensichtlich.
Den inhaltlich geringen Mängeln fügt das Bild ein ganz dickes Minus hinzu. Bildrauschen findet man eigentlich permanent, und auch wenn ein super gestochen scharfes Bild wohl die Atmosphäre ein wenig killen würde, ist das hier gebotene, mit Verlaub, unter aller Sau für einen digitalen Datenträger. Kontrast gleich Fehlanzeige, Schärfe ebenfalls. Eine Frechheit, einen solch guten Film so zu versauen! Der Ton ist zum Glück nicht ganz so schlecht, aber differenzierter Raumklang ist auch etwas anderes. Und selbst auf das Bonusmaterial, auf das man sich bei den letzten Teilen der "Cine Magic Asia"-Reihe stets verlassen konnte, kann man am Ende nicht alle Hoffnung legen, denn außer dem originalen Trailer gibt es hier rein gar nichts zu sehen.
Mein Fazit lautet daher wie in letzter Zeit schon mal öfters: Film hui, Aufarbeitung pfui!
- Redakteur:
- Björn Backes