Juan of the Dead
- Regie:
- Brugués, Alejandro
- Jahr:
- 2011
- Genre:
- Komödie
- Land:
- Kuba / Spanien
- Originaltitel:
- Juan de los Muertos
2 Review(s)
01.11.2012 | 11:46Zombie-Horror à la Kuba: Aufstand der Dissidenten & die Lust am Untergang
"Juan ist ein Schlitzohr und Lebenskünstler. Er liebt Kuba, denn hier muss er nicht arbeiten. Doch 50 Jahre nach der Revolution tauchen in Havanna merkwürdige Dissidenten auf. Ein Virus scheint sie in blutrünstige Bestien verwandelt zu haben. Das Staatsfernsehen ist sich sicher: Das Unheil kommt mal wieder aus Amerika. Bewaffnet mit Paddeln und Macheten ziehen Juan und seine Freunde los, um gegen die neue "Revolution" zu kämpfen und dabei noch etwas Geld zu verdienen ..." (Verleihinfo)
Filminfos
Originaltitel: Juan de los Muertos (Kuba/Spanien 2011)
Regie u. Drehbuch: Alejandro Brugués
Label: Pandastorm Pictures
Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment
Erscheinungsdatum: 25.09.2012
EAN: 4048317475179 (Blu-ray)
Länge: 96 min
FSK: 16
Darsteller: Alexis Díaz de Villegas (Juan), Jorge Molina (Lazaro), Andrea Duro (Camila), Andros Perugorría (Vladi California), Jazz Vilá (La China), Eliecer Ramírez (El Primo), Antonio Dechent (Father Jones), Blanca Rosa Blanco (Sara), Elsa Camp (Yiya), Susana Pous (Lucía) uva.
Handlung
Sein bester Freund Lazaro findet Juan auf einem selbst gebastelten Floß, das die Form eines Herzens hat. Will Juan etwa nach Miami abhauen? Aber nein, dort müsste er ja arbeiten. Er will bloß den Frieden genießen - er hat seinerzeit in Angola gekämpft - und angeln. Aber das einzige, was heute anbeißt, ist ein merkwürdiges Wesen, das das Gesicht eines Menschen hat, dabei aber wie eine Leiche aussieht. Mit seiner stets bereitliegenden Harpune schießt Lazaro das Monster ab. Aber der Zwischenfall ist ein Hinweis auf das, was die beiden bald an Land erwartet.
Vom Dach des Mietshauses, in dem sie wohnen, beobachten sie das Treiben der Leute. Lazaros Sohn Vladi California poussiert mit einer jungen Frau, doch wo ist Camila, Juans Tochter? Wahrscheinlich bei ihrer Großmutter, denn ihre Mutter, Juans Ex, ist inzwischen in Miami, wie so viele Landsleute. Nachmittags ist Juan bei seiner Geliebten, einer verheirateten Frau, die nach dem Schäferstündchen noch ihren Gatten beglückt. Der unbeweibte Lazaro kann bloß zugucken und sich von seiner "fünffingrigen Braut" trösten lassen...
Abends gehen sie mit Vladi und dem Homo-Pärchen La China, einer Transe, und El Primo, einem Bodybuilder, zum Revolutionskomitee. Da bricht ein ungeschlachtes Wesen wütend durch die Tür zum Haus: Was bislang ein normaler Bürger war, scheint von Blutdurst besessen und fällt über Versammelten her, um sie zu beißen. Die Gebissenen scheinen die Besessenheit zu übernehmen und weiterzuverbreiten. La China geht echt die Muffe, doch der ach so starke El Primo kann kein Blut sehen und kippt aus den Latschen.
Ist das eine neue Seuche, eine Grippewelle gar, fragen sich Juan und Lazaro. Aber nein! Das Staatsfernsehen beruhigt sie: Die Unruhen würden von Dissidenten verursacht, die von den Vereinigten Staaten ferngesteuert werden. Also eigentlich alles wie gehabt, oder? Aber Juan und Lazaro wissen, dass dies Blödsinn ist. Wer glaubt schon dem Staatsfernsehen!
In ihrem Eindruck, dass etwas nicht mehr stimmt, werden sie bestärkt durch die nächste Begegnung. Die alte Nachbarin ruft sie zu Hilfe - ihr Gatte Rogalio rühre sich nicht mehr. Erst als Juan ihn anstupst, rührt sich der Alte wieder, knurrt dabei aber wie ein Hund. Lazaro bekommt es mit der Angst und erschießt ihn mit seiner patenten Harpune, ohne die er das Haus nicht mehr verlässt. Aber die Harpune geht durch Rogalio glatt hindurch, ohne Schaden anzurichten. Knifflige Frage: Wie tötet man einen Untoten? Vier Holzpflöcke richten ebensowenig aus wie ein Kreuz, das Juan dem Zombie entgegenhält. Erst als er ihm mit dem Kreuz den Schädel einschlägt, gibt Rogalio den Geist auf. Dafür haben sie es nun mit dessen Frau zu tun...
Der triumphale Sieg über den Untoten bringt Juan bei Anblick der Zombies in den Straßen auf eine glorreiche Geschäftsidee: Mit seinen tapferen Mitstreitern Lazaro, California China und Primo macht er die Firma "Juan of the Dead" auf. Sein Versprechen: "Wir töten Ihre Lieben bzw. Dissidenten. 50 Cents pro Nase, Spanier und Amerikaner das Doppelte."
Fortan kann sich Juans Team, das auch von Camila verstärkt wird, vor Aufträgen kaum retten. Soll noch einer behaupten, auf Kuba gäbe es keine Arbeit! Schon bald ist Havanna nicht mehr wiederzuerkennen...
Mein Eindruck
Ein Helikopter fliegt nicht herbei, um die letzten Überlebenden der Zombieseuche zu retten, sondern kracht seinerseits taumelnd in die Kuppel des Parlamentsgebäudes. Wie schade auch, dass das größte Hotel am Strand von havanna ausgerechnet jetzt den Sonnenuntergang blockiert - da kracht es auch schon zusammen, bis die Sonne blendend durchbricht. Höchste zeit, die Sonnenbrille aufzusetzen, denken Juan und Lazaro in ihren Liegestühlen. Die Aussicht ist endlich akzeptabel. (Diese Szene ist möglicherweise ein Zitat aus einem der BEATLES-Filme von Richard Lester. Der Regisseur Brugués liebt die Liverpooler Pilzköpfe.)
Man sieht schon an diesen zwei Szenen, dass hier teils die Lust am Untergang zelebriert wird. Andererseits erweisen sich Juan, Lazaro und ihre Mitstreiter als die letzte Bastion des Humanismus in einer Gesellschaft, die sich binnen eines Monats in untote "Dissidenten" verwandelt hat. Ein Geschäft mit dem Beseitigen dieser Untoten zu machen, ist etwas sehr Unsozialistisches, sondern huldigt dem Prinzip des kapitalistischen Gelderwerbs. Denn noch gelten diesen Ketzern des Sozialismus all unsere Sympathien.
Das muss wohl daran liegen, dass wir im Westen selbst durch und durch kapitalistisch denken und werten. Die Ketzer auf Kuba dürfen sozusagen die Rolle des Clowns spielen, der uns den Spiegel vorhalten darf. Das amüsiert uns natürlich - solange keine heiligen Kühe geschlachtet werden.
Wenn aber die Ketzer die wahren Menschen sind, wofür stehen dann die sich vermehrenden Untoten auf Kuba? Dies ist die zentrale Frage, die jeder Zuschauer für sich beantworten sollte, will er den Sinn und die Botschaft des Films verstehen, wie sie der Regisseur und Autor Brugués beabsichtigt hat. Ich habe die tollen Kritiken nicht gelesen, die Brugués in seinen Interviews (siehe unten) lobt. Ich mache mir meinen eigenen Reim auf den Film.
Erklärungsversuch
Die lebenden Toten stehen für Vertreter des überholten, revolutionären Denkens und sind verlorene Seelen. Da das System inzwischen keine reale, sondern nur noch eine ausgehöhlte ideelle Rechtfertigung besitzt - es ist so abgewirtschaftet, dass Menschen sterben - verbreitet es nicht mehr Hoffnung, sondern nur noch durchschaubare Lügen, die dem Selbsterhalt dienen.
Der Grund für die Abwirtschaftung, die das System todgeweiht machen, ist folgender: Bis 1990 bezahlten die Sowjets alle Rechnungen ihrer sozialistischen Brüder auf der Zuckerrohrinsel, im Austausch für kubanischen Rum und Tabak. Aber dann schaffte sich die Sowjetunion ca. 1990 selbst ab und zerfiel in die GUS-Staaten. Sie ließ die Kubaner im Stich - so sahen es zumindest die Insulaner selbst. Aber dann erwies sich das System als unfähig zur Autarkie, nicht zuletzt wegen des amerikanischen Embargos, das bis heute fortbesteht. Wer konnte, wanderte nach Miami aus, das hier als das Gelobte Land jenseits des Horizonts existiert.
Wer zurückgeblieben ist, schlägt sich so gut es geht durch. Die Solidarität unter den Menschen ist hoch, vergleichbar mit den Verhältnissen in Birma. Nach dem Rückzug Fidel Castros aus der Politik dürfen die Kubaner inzwischen sogar wieder eigene Kleingewerbe gründen und in die eigene Tasche wirtschaften. Das wäre noch vor zehn Jahren Hochverrat gewesen. Aber was, wenn eine solche Hoffnung nicht existiert? Dann leben die Menschen ohne Hoffnung und auf Zeit: Dafür steht die Metapher der lebenden Toten, verkleidet als Zombies.(Bemerkenswert, dass diese Spezies gerade auch in den USA Erfolge feiert, etwa in der Minserie "The Walking Dead".)
Schwarze Komödie
Dass Brugués seinen Zombiefilm als schwarze Komödie inszeniert, ist teils ein Kniff, um subversive Kritik üben zu können, andererseits eine unterhaltsame Art und Weise, um eine Liebeserklärung an die kubanischen Menschen zu transportieren. Wie die Darsteller erwähnen, handelt es sich bei Juan, Lazaro, Vladi, El Primo und La China um Außenseiter: Sie haben alle keinen Job und weisen abweichendes Verhalten auf.
La China ist ein homosexueller Transvestit, El Primo sein muskulöser Lover und Beschützer. Juan begeht mit einer lustigen Strohwitwe Ehebruch, und Lazaro ist ebenso unbeweibt wie sein Sohn Vladi. Als Camila hinzukommt, erweist sich, dass sie sich wie ein Mann verhält und Vladi, der sich wie eine Frau verhält, optimal zu ihr passt.
Seitenhiebe
Die Komödie darf viele Seiten angreifen, denn das ist ihre Aufgabe. So kommen nicht nur die systemtreuen Kubaner - die Fernsehsprecher - ihr Fett weg, sondern zahlreiche weitere Gruppen. Dazu gehören die Spanier. Das Mutterland der Kuba-Gründer erscheint hier als geheimer Kolonisator durch die Hintertür: Spanier - die bei der Firma "Juan of the Dead" das Doppelte der Entsorgungsprämie kosten - missbrauchen die jungen Kubanerinnen für ihre perversen Sexspiele.
Auch die Amis werden nicht verschont. Die letzte Hoffnung für unsere tapferen Überlebenden scheint ein amerikanischer Missionar zu sein, der ein Geheimprojekt ausgeheckt hat, das sie alle rettet und ihnen zur Freiheit in Miami verhilft. Doch just in dem Moment, als er die Natur dieses glorreichen Projekt enthüllen will, durchbohrt ihn ein Stahlpfeil aus Lazaros patenter Harpune. "Ups! Das war ein Versehen", behauptet Lazaro verlegen. War es nicht. Die Bedeutung ist klar, dass sich die Kubaner nicht von anderen retten lassen wollen (schon gar nicht von den Kapitalisten), sondern dies selbst in die Hand nehmen.
Das Produkt ihrer Bemühungen sieht dementsprechend aus: originell, ungewöhnlich, unorthodox, möglicherweise auch selbstmörderisch - es ist ein Amphibienauto. Ab zur berühmten Promenade von Havanna damit! Leider haben tausende Zombies die gleiche Idee: Bloß runter von der todgeweihten Insel! Am Strand entscheidet sich, wer die Insel verlassen darf und wer zurückbleiben will...
Die Blu-ray
Technische Infos
Bildformat: 16 : 9 (1,85 : 1, anamorph)
Audio: DTS HD Master Audio 5.1 in Deutsch, DTS HD Master Audio 5.1 in Spanisch
Untertitel: Deutsch
Extras:
- O-Trailer
- Interviews
- Proben mit den Schauspielern
- Make-Up & Effekte
- Behind the Scenes: Dreharbeiten
- Trailershow
Mein Eindruck: die Blu-ray
Bild und Ton entsprechen dem hohen Niveau einer Blu-Ray. Allerdings wird als Sprache nur Deutsch angeboten. Man sollte die deutschen Untertitel zuschalten, um die Unterschiede zur Synchronisation zu entdecken.
EXTRAS
1) Kinotrailer (2:00 min)
Der Trailer stellt die komischen Höhepunkte ebenso wie die blutigen Effekte heraus und weiß deshalb gut zu unterhalten. Er verdeckt die Längen, die es durchaus ebenfalls gibt. Vor den Bildern ist ein Bildschirm mit all den Awards zu sehen, die der Film bislang auf Festivals erhalten hat.
2) Behind the Scenes: Dreharbeiten
Hinter diesem unscheinbaren Titel verbirgt sich der Versuch, wenigstens im Ansatz so etwas wie ein Making-of zu fabrizieren. Dazu gehören "Proben mit den Schauspielern" (3:21 min), "Make-up und Effekte" (2:01) und die eigentlichen "Dreharbeiten" (5:12 min). Leider gibt es weder Musik noch irgendeine Art von Kommentar, so dass man eher von einer B-Roll sprechen kann als einem Making-of.
Eine Doku über die doch unübersehbar vorhandenen CGI-Spezialeffekte aus dem Computer fehlt völlig. Die Dreharbeiten sind am interessantesten: Ein Kran wird eingesetzt, die Akteure spielen vor einem Green Screen, das Amphibienauto hat seinen Auftritt. Außerdem erfahren wir, wie die hundert Zombies auf der Plaza von einem fahrenden Auto geköpft werden konnten.
3) Interviews Teil 1 (5:53 min)
Regisseur Brugués beharrt darauf, dass es sich nicht um einen Horrorfilm, sondern um eine Komödie handle. Er erzählt, wie er überhaupt die Idee kam und welche Szenen er sich von Anfang gewünscht hatte, so etwa die Köpfung der Hundert.
Hauptdarsteller Villegas, der wie viele der Schauspieler vom Theater kommt, erklärt, er würde das Land nie verlassen und ähnele darin auch seiner Rolle des Juan, der ja beim finalen Exodus der Zombies auch zurückbleibt. Aber Auslandsbesuche seien natürlich OK.
Jorge Molina erklärt seine Figur des Lazaro: Dem sei im Grunde, im Unterschied zu Juan, alles egal, und wenn er auch ein Schussel im Umgang mit der Harpune sei, so habe er das herz doch auf dem rechten Fleck. Andrea Duro, die die Amazone Camila verkörpert, findet es klasse, dass sich Camila wie ein Mann verhalten darf. Im Film bildet Camila ein Paar mit Vladi California, der von Andros Perugorría gespielt wird. Die beiden erklären, es gehe in der Geschichte im Grunde um Schutz. Auch "China" und "El Primo" erklären ihre jeweilige Rolle, die doch stark zur Komödie beiträgt.
Dass alle positive Erinnerungen an den Dreh und den Regisseur haben, versteht sich angesichts des großen internationalen Erfolgs des Films von selbst.
4) Interviews Teil 2 (12:47 min)
Wesentlich erhellender ist der zweite Block der Interviews. Dieser Block ist mehr als doppelt so lang wie der erste, der v.a. aus Schnipseln besteht. Hier muss sich der Zuschauer wirklich konzentrieren und die Untertitel lesen. Gut möglich, dass dieser 2. Block auf der DVD fehlt. Das würde die negativen Kritiken erklären, die das Bonusmaterial erhalten hat.
Der Regisseur mokiert sich ein wenig über die Kritiken zu seinem Film. Die meisten haben ihn unter die Top Ten des Jahres gezählt, aber der "Hollywood Reporter" veröffentlichte einen Verriss. "Der Kritiker war voreingenommen, er wollte einen Verriss schreiben", moniert Brugués. Er lobt zwei positive Rezensionen, von denen eine den Film und dessen Botschaft so erschöpfend erklärt, wie er das selbst nie fertiggebracht hätte. "Der Film ist prokubanisch, aber systemkritisch" - das treffe den Nagel auf den Kopf, pflichtet Brugués bei.
Der Film sei zum Teil seinem 49-jährigen Bruder geschuldet, der aus der gleichen Generation stamme wie Juan und Lazaro. Mehrere Szenen seien direkt von seinem Bruder inspiriert. Auch Hauptdarsteller Villegas spricht über Juans Generation, die sich im Film einem Bewährungskampf gegenübersieht. Er lobt seine Zusammenarbeit mit Molina, die besonders in jener Dachszene zu bewundern ist, in der Juan Anstalten macht, sich vom Hausdach in die Tiefe zu stürzen und Lazaro ihm seine Liebe gesteht... Molina outet sich als Fan des Horrorgenres.
Jazz Vila, der/die La China so überzeugend spielt, erklärt den Film gar gleich zu einem neuen Genre: Die Bedeutung dieser Kombination aus Horror, Action und Komödie sei für Kuba nicht zu überschätzen - es sei ein andere Art von Kino als man es auf Juba bislang kannte. Statt der staatstragenden Gesellschaftsvertreter (Revolutionäre, Krankenschwestern, Ärzte, Ingenieure usw.) würden hier Außenseiter auftreten und sich menschlich verhalten, während alle anderen um sie herum zu Zombies mutieren.
5) Trailershow
a) Soldiers of Fortune
b) Helden des Polarkreises
c) The Veteran
d) Große Tricks und kleine Fische
e) Charlie Valentine
f) Three Burials of Melqiades Estrada
g) Mulan
h) 11-11-11 - Das Tor zur Hölle (spanischer Horrorfilm)
Unterm Strich
Ich war einen weiteren Zombiestreifen im Splatter-Look gefasst, doch was ich bekam, war eine sehr menschliche Komödie. Das liegt teils an der durchdachten Story, an dem einzigartigen Schauplatz, nämlich Kuba, und teils an den Schauspielern, von denen Villegas als Juan und Molina als Lazaro hervorstechen. Die beiden haben eine bewegend-lustige Szene auf dem Dach ihres Hauses, in dem Juan seine Selbstmordabsicht erklärt - und Lazaro seine Liebe für ihn. Haha, nur ein Scherz! Solche Szenen können nur erfahrene Theaterschauspieler glaubwürdig darstellen. Und im Original klingen die Worte wahrscheinlich tausend mal glaubhafter.
Diese Komödie lässt sich ohne den Hintergrund nicht verstehen. Kuba versteht sich bislang als sozialistisches Experiment, das von den Amis per Embargo zum Underdog der westlichen Welt gemacht worden ist. Die Kubaner sind aber auch nicht blöder als andere Völker und erkennen ihre eigene Lage durchaus. Allerdings hatten sie bislang keine Hoffnung auf Besserung und freuten sich auf den baldigen Untergang, möglicherweise durch Selbstzerstörung.
Für dieses Lebensgefühl stehen die Zombies als konkretes Symbol. Weil aber der Film, vertreten durch Juan & Co. eben diese Hoffnung nicht aufgibt, ist es völlig OK, wenn diese Zombies in Massen abgeschlachtet werden. Die Lust am Untergang wird geradezu lustvoll zelebriert, was dem Regisseur Gelegenheit zu wundervollen Bildern verhilft: Ein von Zombies besetzter Helikopter taumelt in die Kuppel des Parlamentsgebäudes, was dem Nationalstolz wohl den Todesstoß versetzen dürfte.
Die andere Seite der Medaille: endlich freier Blick auf den Sonnenuntergang, quasi ein Abglanz des Miami-Feelings. Nötig ist dafür nur der Einsturz einer der Touristenburgen an den Promenade von Havanna. All diese Symbole fallen, um den eigentlichen Wert hervorbringen zu können - den Überlebenswillen der Underdogs, die wir als Kubaner bezeichnen.
Für die sympathische Handlung ist man durchaus bereit, ein paar Längen in Kauf zu nehmen. Aber die Längen treten deshalb auf, weil wir von Hollywoodfilmen so konditioniert worden sind, eine temporeiche Handlung mit einem oder gar zwei Spannungsbögen vorgesetzt zu bekommen. "Juan of the Dead" ist aber eine Independentproduktion und nimmt sich dementsprechend dramaturgische Freiheiten heraus. Take it or leave it.
Die Blu-ray
Während Bild und Ton bestens sind, konnte mich das Bonusmaterial nicht ganz überzeugen. Es ist zwar nett, in den zahlreichen Interviews über die Absichten und Inspirationen aufgeklärt zu werden, aber ein Making-of ist nur im Ansatz erkennbar. Dafür ist das Feature "Behind the Secenes" zuständig. Mit etwas mehr Mühe am Schneidetisch und einem vernünftigen Kommentar hätten die Beiträge einen vernünftigen Werkstattbericht ergeben. Was hier vorliegt, ist jedoch lückenhaftes Stückwerk. So fehlt etwa eine Dokumentation der Computer-generierten Spezialeffekte (das einstürzende Hotel, der abstürzende Helikopter usw.).
Michael Matzer (c) 2012ff
- Redakteur:
- Michael Matzer
Das geschieht:
Ein halbes Jahrhundert nach Fidel Castros glorreicher Revolution ist Kuba zum Armenhaus der Karibik herabgesunken. In der verfallenden Hauptstadt Havanna schlägt sich Schlitzohr Juan wie so viele seiner Mitbürger mit Gelegenheitsjobs und kleinen Gaunereien durch. Mit seinem Kumpel Lazaro lässt er sich durch ein Leben treiben, das ihm trotz aller kubatypischen Katastrophen gut gefällt. Nur dass Tochter Camila ihn als miserablen Vater ablehnt, macht Juan zu schaffen.
Eines beliebigen Tages bricht in Havanna eine Seuche aus, die ihre Opfer in menschenfressende Zombies verwandelt. Binnen kurzer Zeit haben die ,,Dissidenten", wie das Regime sie nennt, die Stadt in einen Ort der lebenden Toten verwandelt. Mittendrin sitzen Juan und Lazaro mit einigen Freunden auf dem Flachdach eines bröckeligen Hochhauses gefangen.
Nachdem Juan seine Tochter retten konnte, kommt ihm die Idee, sich als Zombie-Jäger zu verdingen. Man kann ihn und seine Gefährten anheuern, um untote Verwandte zu ,erlösen' oder ein Haus von Zombies zu ,reinigen', was mit Hilfe eines großen Paddels (Juan), einer Harpune (Lazaro) sowie anderer improvisierter aber wirkungsvoller Waffen geschieht.
Leider sind weder Juan noch seine Truppe Geistesriesen. Die meisten Einsätze enden im Chaos; meist liegen am Ende nicht nur die Zombies, sondern auch die Auftraggeber regungslos am Boden. Außerdem beginnen die Untoten allmählich die Oberhand zu gewinnen. Jeglicher offizielle Widerstand bricht zusammen, Anarchie regiert. Es wird höchste Zeit, Havanna zu verlassen. Freilich ist die Gruppe auf der Flucht ebenso ungeschickt wie auf der Jagd. Die Odyssee durch das verwüstete Havanna wird deshalb zum Spießrutenlauf, dessen Ende unheilvoll feststeht: Am Ufer des Golfs von Mexiko werden Juan und seine Freunde anhalten und sich etwas einfallen lassen müssen ...
Anderer Ort aber entsprechende Handlung
Schon der Titel ist Programm und kündet von (beinahe) entwaffnender Ehrlichkeit: ,,Juan of the Dead" ist ein Klon der britischen Erfolgs-Komödie ,,Shaun of the Dead". Das originale Kino-Plakat kopiert die entsprechende Vorlage ganz offen, die Handlung ist in der Tat deckungsgleich: Eine Gruppe gesellschaftlicher Außenseiter gerät unter Zombies. Statt sich der kollektiven Panik anzuschließen, fahren sie den Nerd-Sektor ihrer ansonsten eher klein geratenen Hirne hoch und versuchen, auf ihre Weise das Beste aus der Situation zu machen. Da sie sich dabei betont trantütig anstellen, wird der Zuschauer zum lachenden Dritten.
Dieses Mal spielt sich das Geschehen nicht in London ab, sondern in Havanna, der Hauptstadt Kubas. Das lässt selbst den von geschichtlichem Vorwissen gänzlich unbeleckten Zeitgenossen aufhorchen, ist doch dieser Inselstaat bisher weder durch Horrorfilme noch durch Komödien bekannt geworden. Der Schrecken ist wie in jeder Diktatur real, und Fidel Castro ist nur komisch, wenn man außerhalb seiner Reichweite leben kann. Üblicherweise sind Diktatoren manisch stolz auf das angeblich Geleistete sowie humorlos, weshalb sie nicht einmal scherzhafte Rüffel dulden, hinter denen sie nicht selten zu Recht (s. u.) echte Kritik argwöhnen.
Betrachten wir ,,Juan of the Dead" zunächst als reine Horror-Komödie. Lässt man den Exotik-Faktor einmal beiseite, kommt hinter dem grell und werbewirksam behaupteten ,,Kultfilm" eine leidlich gelungene Produktion zum Vorschein, die vor allen in der ersten halben Stunde punkten kann. Die Kulisse Havanna schafft Schauwerte, die zunächst von der Handlung ablenken bzw. sie ersetzen. Dann jedoch beginnt sich abzuzeichnen, dass dieser Film zwar in einer fremdartigen Welt spielt, die Handlung jedoch kaum Überraschungen bietet.
Zombies sind globale Wesen
Die Gags sind bekannt und können höchstens dort für Komik sorgen, wo sie dem Umfeld angepasst wurden. So werden mehrfach Ausschnitte aus Nachrichten-Sendungen des staatlich gelenkten Fernsehens eingeblendet, in denen ein strikt den Regime-Vorgaben folgender Moderator den Zuschauern die Zombies todernst als ,,von den USA gesteuerte Dissidenten" verkaufen will. Ähnlich witzig sind Szenen, in denen Untote an historisch relevanten Orten und unter hoch aufragenden, an Castros ,,revolución" erinnernden Denkmälern ihr Unwesen treiben.
Ansonsten werden die üblichen Scherze auf Kosten von Zombies durchexerziert. Solange ihr Hirn nicht aus dem Schädel quillt, sind sie praktisch nicht kleinzukriegen, was Juan und seine Kumpane nur aufreizend langsam begreifen. Immerhin sorgt dies für einige hübsche Ekel-Effekte, an denen der Film - obwohl ab 16 Jahren freigegeben - generell erfreulich reich ist.
Leider scheint auch Regisseur und Drehbuchautor Alejandro Brugués sich primär an der Kombination ,,Shaun of the Dead in Kuba" zu ergötzen. Das bringt die Handlung über das erste Drittel, doch dann zerfällt sie in eine mehr oder weniger - zunehmend weniger - gelungene Gag-Revue, die einen roten Faden schmerzlich vermissen lässt. Zwar werden weiterhin Zombies abgeschlachtet, aber auch das verliert auf Dauer seinen Unterhaltungswert.
Liebenswerte Loser als Überlebenskünstler
Mit Alexis Díaz de Villegas und Jorge Molina fand Brugués zwei Schauspieler, die ihre Rollen nicht nur mimen, sondern ihnen Leben einhauchen. Juan und Lazaro sind weniger Loser als Überlebenskünstler in einem System, das seinen Bürgern den Wettbewerbsgeist austreiben wollte. Sie repräsentieren das Ergebnis aber keineswegs sozialistische Musterbürger. Die gibt es selten, und inzwischen zollen dem sogar die revolutionären Bunkerköpfe Kubas Tribut.
Stattdessen herrscht allgemeine Gleichgültigkeit: Wenn alles allen gehört und niemand mehr etwas besitzen darf, fühlt sich niemand verantwortlich. So sieht Havanna auch aus - einstige Pracht, die seit 1959 vor sich hin rottet, und sozialistische Einheitsbauten, die ebenfalls zerfallen und zudem an Hässlichkeit schwer zu überbieten sind. Der Mangel ist zum Dauerzustand geworden, und Menschen wie Juan haben sich dem angepasst: Improvisation lautet die Devise. Die Zombie-Apokalypse ist für ihn deshalb keine Katastrophe, sondern nur ein weiterer Knüppel, der ihm zwischen die Beine geworfen wird. Deshalb ist nicht Flucht die erste Reaktion, sondern die Frage, wie sich aus der Untoten-Invasion geldwerter Vorteil schlagen lässt.
Die nächste Generation hat sich dem staatlich verursachten Laissez-faire wie Lazaros Sohn Vladi entweder angeschlossen oder ist wie Juans Tochter Camila ausgebrochen. Auf diese Weise kündigt sich Kubas Zukunft an: Die sozialistische Zuflucht vor dem globalen Kapitalismus bleibt entweder bestehen oder wird zusammenbrechen, was mit dem Verlust der Heimat bezahlt werden muss.
Es gibt also durchaus Untertöne
Da jubelt die Filmkritik, und die strenge Zensur lockert sich: Filme aus sogenannten ,,Entwicklungsländern" können mit einem Bonus rechnen. Dies gilt vor allem, wenn sie aus Staaten stammen, in denen Diktatoren einem geknechteten aber nicht zum Schweigen gebrachten Volk die Sporen geben. Gierig fahnden entsprechend gepolte Kritiker nach Respektlosigkeiten, mit denen regimeferne Filmemacher ihrem gerechten Zorn verschlüsselt Ausdruck verleihen: Dies adelt Unterhaltung zur (politischen) Kunst.
Natürlich sind Filme mit entsprechender Sprengkraft rar gesät, denn auch Diktatoren sind selten so dumm, dass sie entsprechende Zweideutigkeiten übersähen. Auf Fidel Castro dürfte dies erst recht nicht zutreffen. Seit er aus Gesundheitsgründen 2006 politisch ins zweite Glied zurückgetreten ist, darf Bruder Raúl als neuer Präsident der Republik Kuba den Unzufriedenen unter den Bürger ein wenig mehr Freiraum gewähren, damit diese Dampf ablassen können und hoffentlich von weitergehenden Protesten Abstand nehmen. In diesem Licht scheint auch ,,Juan of the Dead" eine die Handlung unterfütternde Systemkritik zu vermitteln. Sie kommt nicht mit der üblichen Bleischwere daher, sondern im Gewand der Komödie, die seit jeher eine Heimat für offene Worte bietet: Der Hofnarr darf aussprechen, was der Bürger höchstens denken kann.
Also darf auch der Durchschnitts-Zuschauer über gut abgehangene Witze lachen, während der Unterton-Forscher sich an Details delektiert, die ihm die gerade skizzierte Bedeutungsschwere suggerieren: Ein abstürzender Hubschrauber bringt ausgerechnet die Kuppel des Kapitols in der Altstadt von Havanna zur Explosion, ein erbittertes Gefecht mit Zombies tobt auf dem ehrwürdigen ,,Platz der Revolution", der im Vorspann buchstäblich auftauchende Untote steckt in der Gefängniskleidung des berüchtigten US-Gefangenenlagers Guantanamo; es steht auf einem Gelände, das - Treppenwitz der Weltgeschichte - die Vereinigten Staaten ausgerechnet vom Erzfeind Kuba gepachtet haben.
Der Teufel steckt im Detail
Freilich wird diese Darstellungsfreiheit (zweifellos geschickt) immer wieder relativiert. Vor allem der Schluss ist ein Manifest: Juan bleibt auf Kuba zurück. Er zählt er die Rückschläge der vergangenen Jahrzehnte auf. Trotzdem kehrt er Kuba = der (sozialistischen) Heimat nicht den Rücken, sondern bleibt und stellt sich den Zombies = den realen Schwierigkeiten. ,,Ich bin Juan, und alles, was ich will, ist eine Chance", schleudert er den Untoten trotzig entgegen.
Propaganda kann durchaus leichtfüßig daherkommen; sie funktioniert dann sogar besser. Dass Juan & Co. den Zombies gern an Brennpunkten einer glorreichen Vergangenheit (s. o.) die Schädel spalten, bringt den Zuschauern diese gleichzeitig vor die Augen und ins Gedächtnis. (Realiter durfte Brugués diese Stätten natürlich nicht entweihen; sie wurden den Zombie-Schlachten einmontiert.) Havanna = Kuba mag zerbröckeln, ist aber noch quicklebendig und funktionstüchtig.
Um diesen Film (und seine Botschaft) möglichst erfolgreich in die Welt zu tragen, wurde einiger Aufwand getrieben. ,,Juan of the Dead" ist nie die Hinterhof-Bastelei einer Schar enthusiastischer Horrorfans, sondern eine professionelle Produktion. Zwar mögen die CGI-Effekte nicht immer auf höchstem Niveau gelungen sein, in ihrer Mehrzahl wirken sie jedoch überzeugend. Zudem steckt der Regisseur einen beachtlichen Rahmen ab: Die Handlung beschränkt sich keineswegs auf einen Straßenzug. Quadratmetergewaltige Flächen werden mehr als einmal mit ganzen Zombie-Heeren bevölkert. Deren Make-up ist in den Massenszenen verständlicherweise eher oberflächlich aber sorgfältig. Dazwischen tummeln sich detailfroh verwesende Untote, denen gern diverse Körperteile fehlen.
Einfach komisch reicht wohl nicht
Unterm Strich ist ,,Juan of the Dead" ein qualitativ unbeständiger aber insgesamt durchschnittlich unterhaltender Film. Unnötigen Schaden nimmt er durch eine Werbung, die sich einerseits aufdringlich an den ungleich gelungeneren ,,Shaun of the Dead" anhängt, während sie uns andererseits den Schauplatz Kuba als Brutstätte einer exotischen und schon deshalb besonders gelungenen Horror-Komödie verkaufen will. Das eine ist unnötig und kontraproduktiv, das andere nur dreist: Allein eine ungewöhnliche Umgebung mit entsprechenden Bewohnern lässt Komik nicht komischer wirken, sondern schnell zum Klamauk gerinnen.
Es übertüncht auch nicht die sehr bedingt witzigen Klischees, die Brugués allzu oft bemüht: Schwiegermütter sind Monster, Schwule tuntig und laut, nackte Männer ulkig, und als ,,running gag" geht Lazaros Harpune stets dann los, wenn er sie besser gesichert haben sollte. Camila mutiert zur (pummeligen) Lara Croft, ein riesenhafter Muskelprotz fällt stets in Ohnmacht, wenn er Blut sieht, und in einer bizarren Szene taucht ein Schotte (oder Australier?) in Kilt und knielangen Wollstrümpfen auf.
,,Juan of the Dead" ist weder ,,Kult" noch zukünftiger ,,Klassiker", sondern eine nie geniale aber weitgehend gelungene Horror-Komödie. DAS ist die für die Mehrheit der Zuschauer relevante Information, die hiermit abschließend verkündet wurde.
DVD-Features
Wieder einmal gaukeln die Extras eine Feature-Vielfalt vor, die sich bei näherer Betrachtung in Nichts auflöst. Die einzelnen Beiträge (Proben mit den Schauspielern,
Make-Up & Effekte, Dreharbeiten) sind minutenkurz und wenig aussagekräftig, die Interviews wie üblich Erinnerungen an die Dreharbeiten als beste Zeit in den Leben der vor und hinter der Kamera am Film beteiligten Personen. Dazu kommt der ohnehin zu Werbezwecken produzierte Trailer.
Welcher Sinn hinter dem Angebot eines ,,Mediabooks" stecken mag, das DVD und Blu-ray im Doppelpack enthält, will sich dem Rezensenten vor allem bei einem Film wie diesem nicht erschließen.
Informationen über DVD und Film
Originaltitel: Juan de los Muertos (Kuba/Spanien 2011)
Regie u. Drehbuch: Alejandro Brugués
Kamera: Carles Gusi
Schnitt: Mercedes Cantero
Darsteller: Alexis Díaz de Villegas (Juan), Jorge Molina (Lazaro), Andrea Duro (Camila), Andros Perugorría (Vladi California), Jazz Vilá (La China), Eliecer Ramírez (El Primo), Antonio Dechent (Father Jones), Blanca Rosa Blanco (Sara), Elsa Camp (Yiya), Susana Pous (Lucía) uva.
Label: Pandastorm Pictures (www.pandastorm.com)
Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment (www.ascot-elite.de)
Erscheinungsdatum: 25.09.2012
EAN: 4048317375172 (DVD) bzw. 4048317475179 (Blu-ray) bzw. 4048317775170 (Mediabook)
Bildformat: 16 : 9 (1,85 : 1, anamorph)
Audio: DTS 5.1 (Deutsch), Dolby Digital 5.1 (Deutsch, Spanisch)
Untertitel: Deutsch
DVD-Typ: 1 x DVD-9 (Regionalcode: 2)
Länge: 92 min. (Blu-ray: 96 min.)
FSK: 16
(Michael Drewniok)
- Redakteur:
- Michael Drewniok