Kinky Boots - Man(n) trägt Stiefel
- Regie:
- Julian Jarrold
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Komödie
- Land:
- USA/UK
- Originaltitel:
- Kinky Boots
1 Review(s)
17.11.2007 | 14:19Zu allererst muss man sagen, dass dieser Film auf einer wahren Geschichte basiert. Als zweites, dass es sich hier um die Macher von dem erfolgreichen und ein wenig aussergewöhnlichen Film "Kalendar Girls" handelt. Diese haben es geschafft, aus einigen Tatsachen eine witzige und aussergewöhnliche Story zu schreiben. Kinky bedeutet soviel wie verrückt, ausgefallen und fast genauso ist der Film.
Story:
Charlie Price (Joel Edgerton ) erbt plötzlich das Familienunternehmen, eine Schuhfabrik, welche am Rande des finanziellen Ruins steht. Eher unfreiwillig übernimmt er das Unternehmen und muss gleich zu Beginn Leute entlassen. Dies fällt ihm sehr schwer, da er mit all diesen Leuten aufgewachsen ist. Die junge Lauren, welche er ebenfalls entlassen muss, sagt ihm ins Gesicht heraus, dass er ein wenig Mumm zeigen und sich nicht dauernd entschuldigen soll.
Aus diesem Impuls heraus und mit ihrer Unterstützung macht er sich auf die Suche. Es ist eine Frage des Zufalls, dass er auf die Drag Queen Lola (grandios gespielt von Chiwetel Ejiofor ) trifft. Durch sie (bzw. ihn) kommt Charlie auf die Idee, Damenstiefel für Herren zu produzieren. Lauren und Charlie überzeugen Lola davon, dass sie ihnen helfen soll, ist doch das Bedürfnis nach bequemen und vor allem stabilen Schuhen in einer gewissen Szene ein grosses Bedürfnis ...
Dies hört sich nicht allzu kompliziert an, aber Charlie stösst nicht bei vielen auf große Hilfe. Auch nicht bei seiner Verlobten Nicola, welche unbedingt aus der Kleinstadt wegziehen und in mehr Luxus leben möchte, und genauso wenig bei der ganzen Belegschaft der Fabrik, welche mit Transvestiten teilweise Probleme hat. Vor allem die Männer sind mit vielen Vorurteilen behaftet. Besonders ein Mitarbeiter macht es Lola schwer, dort zu bleiben. Die Produktion läuft auf Hochtouren, da die Ausstellung in Mailand vor der Türe steht und Charlie das hoch gegriffene Ziel hat, dort seine neue Kollektion vorzustellen. Doch es läuft nicht alles wie geplant - einige Dinge positiv, andere negativ. Am Ende siegt jedoch die Freundschaft und auch jeder einzelene hat auf seine Art und Weise gewonnen.
Persönliche Meinung:
Es ist für mich nicht so einfach, etwas über diesen Film zu schreiben, denn er hat viel mit der persönlichen Einstellung zu diesem Thema zu tun. Und doch..., es wäre sehr schade, wenn dieser Film nicht mehr unter die Leute käme! Es geht um Toleranz und Freundschaft, um Vorurteile, aber auch um Familientraditionen und Neuaufbrüchen, Mut und Initiative. Auf jeden Fall habe ich mich köstlich amüsiert und ich denke, dass ich mir den Film noch mehr als einmal anschauen werde, denn der Witz liegt im Detail. Der Film hat keinen billigen, sondern einen feinen menschlichen Humor mit einem Hang zum Skurrilen.
Darsteller:
Die Darsteller sind allesamt sehr überzeugend. Allen voran natürlich Chiwetel Ejiofor, welcher als Drag Queen sehr überzeugt. Ich kannte ihn bereits aus dem Film "Tatsächlich Liebe", aber er hat bereits in vielen bekannten Filmen mitgespielt. Auch Joel Edgerton überzeugt in seiner Rolle. Es gibt einige Nebendarsteller, welche den Film tragen und ihm witzige oder negative Wendungen geben.
Ton:
Zum Ton kann ich nicht viel sagen, nur dass er gut war. Die Musik ist auf jeden Fall passend. Sehr gut gelungen sind die Shows der Drag Queen in ihrem Klub!
Extras:
Es gibt auf der DVD ein längeres Making-Of und diverse interessante Kommentare. Wer also auf aussergewöhnliche Filme mit aussergewöhnlichen Themen und auf englischen Humor steht, wird sich mit Sicherheit nicht langweilen!
PS: Wusstet ihr schon: Der Sex liegt im Absatz!
- Redakteur:
- Doris Flückiger