Leverage. Die finale Staffel V
- Regie:
- diverse Regisseure
- Jahr:
- 2012
- Genre:
- Kriminalfilm
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Leverage. Season 5
1 Review(s)
26.10.2014 | 20:48Drei herausragende Episoden, ein fulminanter Abschied
Er ist der Robin Hood der heutigen Zeit: Der geniale Stratege und Dieb Nathan ,,Nate" Ford (Timothy Hutton) hat es sich in der amerikanischen Kabel-TV-Serie ,,Leverage" (engl. Einfluss, Druckmittel) zur Aufgabe gemacht, denjenigen Gerechtigkeit zukommen zu lassen, die von betrügerischen Institutionen, skrupellosen Geschäftemachern und brutalen Verbrechern in existenzielle Not gebracht wurden.
Die erste Folge beginnt direkt mit Hochspannung. Ein geldgieriger Eigentümer einer Flugzeuggesellschaft spart bei der Wartung seiner Maschinen und besticht Inspektoren: schon bald muss einer der Piloten dafür mit dem Leben bezahlen. Seine Witwe verklagt den abgebrühten Geschäftsmann auf Schadensersatz, doch dieser weiß ganz genau, wie er aus der Sache herauskommt. Das Team von "Leverage Consulting & Associates" nimmt sich des Falles an und bringt bald noch viel dunklere Geschichten über den Bösewicht ans Tageslicht.
Die Serie liegt mittlerweile in fünf Staffeln mit 77 Episoden vor, und endlich sind alle davon deutsch synchronisiert worden. Die Serie wurde 2012 mit Staffel 5 eingestellt. Mehr Info: http://www.filmstarts.de/serien/3636.html.
Filminfos
O-Titel: Leverage Season 5 (USA 2012)
Dt. Vertrieb: Edel Motion
VÖ: 15.08.2014
EAN-Nummer: 4029759085942
FSK: ab 12
Länge: ca. 609 + 13 Min.
Regisseur: Marc Roskin, Jonathan Frakes, Tawnia McKiernan, John Harrison
Produzent: Dean Devlin ("Independence Day")
Drehbuch: diverse
Darsteller: Timothy Hutton (Nate), Christian Kane (Eliot), Gina Bellman (Sophie), Beth Riesgraf (Parker), Aldis Hodge (Hardison), Jeri Ryan (Tara), Fred Ward (Steve Reynolds) u.a.
Neupreis: knapp 35 Euro
Hintergrund
Er ist der Robin Hood der heutigen Zeit: Der geniale Stratege und Dieb Nathan ,,Nate" Ford (Timothy Hutton) hat es sich in der amerikanischen Kabel-TV-Serie ,,Leverage" (engl. Einfluss, Druckmittel) zur Aufgabe gemacht, denjenigen Gerechtigkeit zukommen zu lassen, die von betrügerischen Institutionen, skrupellosen Geschäftemachern und brutalen Verbrechern in existenzielle Not gebracht wurden.
Motto: ,,Die Reichen und Mächtigen nehmen sich, was sie wollen - wir holen es für sie zurück!"
An seiner Seite steht eine Gruppe aus kriminellen Spezialisten:
1) Alex Hardison (Aldis Hodge), Technikgenie und Computerhacker,
2) die exzentrische Meisterdiebin Parker (Beth Riesgraf),
3) der adrenalinsüchtige Martial Arts-Kämpfer und Waffenexperte Eliot Spencer (Christian Kane) sowie
4) Nathans attraktive Bekannte, die äußerst wandlungsfähige Betrügerin und Kunstexpertin Sophie Deveraux (Gina Bellman) - vier geläuterte Diebe und Betrüger, die ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten für die gute Sache einsetzen.
Die 15 EPISODEN
Jede Episode außer der ersten ist etwa 40 Min. lang. Alle (korrigierten) Episodenbeschreibungen sind © VOX.
1) Episode 1: Bruchlandung (The (Very) Big Bird Job)
Das ,Leverage'-Team ist zurück und doch ist nichts mehr so, wie es einmal war: Durch ihren letzten Coup haben Nate, Sophie, Parker, Hardison und Spencer die Aufmerksamkeit sämtlicher Überwachungseinheiten auf sich gezogen und ihr Hauptrevier, Nates Apartment in Boston, wird nun ununterbrochen vom FBI, Interpol und der Polizei überwacht. Damit nicht genug, wurden auch ihre zahlreichen Identitäten aufgedeckt, unter denen die Meisterdiebe bei ihren Aktionen agierten. Grund genug also für längere Zeit die Stadt zu wechseln und noch einmal bei null anzufangen - in Portland, Oregon.
Der Fall
Dort muss das Team der Witwe Anne und deren Tochter Anny helfen: Annes Mann, Ken Sanders, war Pilot und kam vor einiger Zeit bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Er arbeitete für Global Transit Airlines, die einem gewissen Scott Roemer gehört. Da Anne nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr weiß, wie sie Jennys Ausbildung zahlen soll, hatte sie Roemer auf Schadensersatz verklagt, den Fall jedoch verloren.
Nate & Co. nehmen sich des Falls an und tatsächlich: Roemer lässt seine Maschinen unter katastrophalen Bedingungen in Mexiko warten und besticht die Inspektoren, bei der mangelhaften Instandsetzung der Maschinen ein Auge zuzudrücken. Sanders wusste dies und war kurz davor, die Umstände öffentlich zu machen. Nun ist er tot und das ,Leverage'-Team weiß auch schon, wie es Scott Roemer das Handwerk legen kann.
Mein Eindruck
Diesmal nimmt sich das Team eines amerikanischen Luftfahrtmythos' an. Der Milliardär Howard Hughes ("The Aviator") baute fürs US-Militär Flugzeug nach Flugzeug - bis er es wirklich übertrieb und eine Riesenmaschine ganz aus Holz baute: die "Spruce Goose". Dies sei der erste Tarnkappenbomber der Geschichte gewesen, schwärmt der Fliegerfan Roemer - und setzt sich mit Nates "kleiner Hilfe" ins Cockpit, um das Ding nach rund 70 Jahren erneut in den Nachhimmel zu steuern...
Dank Hardisons digitaler Zauberei ist dies aber alles Virtuelle Realität, so dass ein kleiner "Film im Film" das Herz jedes Flugzeugfreundes höher schlagen lässt. Oder dies ist alles nur Werbung für ein mir unbekanntes VR-Spiel über die "Spruce Goose". Wer weiß?
2) Episode 2: Auf dünnem Eis (The Blue Line Job )
Das ,Leverage'-Team bekommt Besuch von einem Jungen namens Danny, der sich um seinen Vater Craig Marko sorgt. Marko ist Profi Eishockey-Spieler bei den ,Oregon Otters'. Dabei ist seine Aufgabe jedoch nicht etwa, den Puck ins Tor zu befördern, sondern auf dem Spielfeld durch Prügeleien auf sich aufmerksam zu machen. Marko ist ein sogenannter ,,Vollstrecker" (lies: Knochenbrecher), und genau diese Tatsache macht seinem Sohn Angst, denn sein Vater hat seit neuestem immer öfter neurologische Ausfälle und ist verwirrt.
Obwohl sein gesundheitlicher Zustand laut Teamarzt einwandfrei ist, traut Danny der Profimaschinerie längst nicht mehr. Und da Marko nicht auf den Rat seines Sohnes hören will, einen anderen Arzt aufzusuchen, bleibt das ,Leverage'-Team seine letzte Chance. Parker, die Diebin, klaut die Untersuchungsergebnisse und tatsächlich: Marko hat eine ernsthafte Hirnverletzung und der nächste, starke Schlag auf den Kopf könnte tödlich enden.
Doch all dies scheinen der Arzt und der Teamchef, Pete Rising, vertuschen zu wollen. Denn Rising ist der Meinung, dass die Zuschauer längst nicht mehr kommen, um ein Eishockeyspiel zu sehen, sondern um zu sehen, wie sich die Spieler prügeln - und für letzteres ist Marko schließlich berühmt.
Nate nimmt Kontakt zu dem dubiosen Teamchef auf und überzeugt diesen, einen neuen Spieler in sein Team aufzunehmen: Jack the Bear alias Eliot Spencer. Dieser gibt alles, um Marko den Rücken freizuhalten, doch schon beim ersten Spiel ist klar: Marko lässt sich seinen Job als ,,Vollstrecker" nicht so gerne streitig machen. Doch aus welchem Grund? Nate, Sophie, Hardison, Spencer und Parker erkennen: Sie müssen nicht nur Rising eine Lektion erteilen, sondern auch noch Marko vor sich selbst schützen.
Mein Eindruck
Eishockey war eine der Sportarten, die das Team noch nicht beackert hat. Auch hier gibt es Korruption, Mauschelei, Veruntreuung - und menschliche Schicksale, die auf der Kippe stehen. Uns ist Treat Williams, der den fiesen Club-Besitzer Rising spielt, noch aus seinen Schürzenjäger-Tagen in Spielbergs "1941" bestens bekannt. Auch in "Prince of the City" bewegte er sich im Zwielicht des Gesetzes.
Daneben ist diese Episode wegen zweier Auftritte bemerkenswert. "Vlad Busiak" soll ein echter Eishockeystar sein - wahr oder nicht, das müsste eine Recherche ergeben. Vlad ist ein verflossener Lover von Nadja, der russischen Milliardärin, die eine Welt-Eishockey-Liga auf die Beine stellen will und nun Kandidaten dafür sucht.
Gina Bellman hat einen superben Auftritt als unendlich herablassende Oligarchin. Die Garbo-hafte "Göttliche" überlässt ironischerweise ihre Entscheidung einer seltenen Landschildkröte, die in einem Goldfischglas ihr Dasein fristet - ganz im Stil der angesagten "Orakel"-Tiere, die allenthalben während Weltmeisterschaften sibyllinische Urteile "fällen". So wird Nadjas Göttlichkeit auf eine Attitüde zurechtgestutzt - klasse! Tim Hutton sekundiert der Bellman als Hofnarr.
3) Episode 3: Wir sind nicht allein (The First Contact Job)
Der Ingenieur Oren Metz wurde von dem schwerreichen und erfolgssüchtigen James Kanack (der verblüffende Ähnlichkeit mit Edward Snowden hat) um das Patent seines erfundenen Hybrid-Triebwerks für Flugzeuge gebracht. Kanack nutzte Metz' damaligen gesundheitlichen Zusatz aus, um diesen für verrückt erklären zu lassen, um nun das Patent gewinnbringend an einen großen Konzern zu verkaufen.
Metz wendet sich an Nate in der Hoffnung, dass er ihm helfen kann, obwohl es für Kanacks Betrug keinerlei Beweise gibt. Wie sollen sie Kanack also dingfest machen? Zunächst versuchen Hardison und Parker gemeinsam, in Kanacks Firma Metz' Dateien zu stehlen, doch diese entpuppen sich als unbrauchbar. Allerdings werden sie dabei auf etwas wesentlich Interessanteres aufmerksam: Kanack hat Audio-Dateien auf seinem Server gespeichert, die das ,Leverage'-Team auf dessen Schwachpunkt stoßen lassen: Kanack hört über spezielle Antennen ins Weltall. Der Ruhmsüchtige, der sich bisher immer im Licht anderer Leute gesonnt hat, strebt offenbar nach weitaus Höherem: Er will der erste Mensch sein, der beweisen kann, dass es Außerirdische tatsächlich gibt!
Endlich haben Nate und sein Team einen Anhaltspunkt und Hardison sendet Karnack eine scheinbar überirdische Nachricht über dessen Antennen. Es dauert nicht lange, bis ,,Professorin" Sophie und der durchgeknallte ,,Alien-Forscher" Eliot Spencer Kanack mit der vorgegaukelten Entschlüsselung der mysteriösen Signale aus der Reserve locken können.
Aber Metz will keinen Scheck, sondern seinen guten Ruf wiederhergestellt haben. Nun muss Parker zusammen mit Hardison einen ganz speziellen E.T.-Zauber entfalten, um Kanack in den Wahnsinn zu treiben...
Mein Eindruck
"Autsch!", sagt der dicke Alien in Spielbergs Film "E.T." und zeigt auf sein "Herz". Dies zitiert auch Parker (Beth Riesgraf) in der finalen Special-Effects-Orgie. Diese Episode läuft auf eine Verulkung aller Science-Fiction-Kultfilme hinaus, besonders jener von Spielberg ("Close Encounters") und Kubrick ("2001"), aber auch auf eine Verarschung des SETI-Projekts, das nach außerirdischer Intelligenz sucht. Nate tritt als gewiefter, zwielichtiger Satellitenhändler auf - köstlich.
Der Fan kann sich einen Spaß daraus machen, die Film-Zitate bzw. deren Parodie wiederzuerkennen. An einer Stelle verschwindet Gina Bellmann in einem Strudel strahlenden Lichts - das sieht verdammt gut getrickst aus. In dieser Episode kommt der Surround-Sound gut zur Geltung.
Wieder mal halten sich Parkers Komik das Gleichgewicht mit Bellmans Dramatik, und zwar ausnahmsweise, ohne dass sich die beiden Diven in die Quere kommen. Der Schluss ist schön romantisch: "Picnic under the stars" mal anders interpretiert.
4) Episode 4: Trüffeljagd (The French Connection Job)
Spencer bekommt Besuch von einem alten Bekannten: Toby Heath brachte Eliot Spencer in frühen Jahren das Kochen bei und rettete ihn damit vor dem gesellschaftlichen Totalabsturz. Doch nun benötigt Heath Spencers Hilfe und die des ,Leverage'-Teams.
Toby arbeitete bis vor kurzem noch in einer Kochschule mit Restaurant, welches dem dubiosen Investor und gescheiterten Koch David Lampard gehört. Als er jedoch durch Zufall mitbekommt, wie Lampard in der Küche mit einem Franzosen scheinbar Drogengeschäfte abwickelt, stellt er ihn empört zur Rede. Doch er kassiert prompt die Quittung und wird zusammengeschlagen und gefeuert.
Um der Sache nachzugehen und seinem Mentor zu helfen, schleust Spencer sich als Kochlehrer in die Schule ein, doch von den Drogen fehlt jede Spur, denn schnell ist klar: Lampard handelt mit Trüffeln und lässt diese aus Frankreich importieren. Nate mimt den Trüffelhändler und macht Lampard ein unschlagbares Angebot...
Mein Eindruck
Einige der Highlights: Die gefürchtete ,,Restaurantkritikerin" Parker macht dem Chefkoch den Abend zur Hölle, während Hardison in aller Ruhe den Tresor sprengt und Lampards Geld klaut. Allerdings bekommt das ,Leverage'-Team überraschend Besuch von den französischen Trüffelhändlern. Aber mit deren Schlägern nimmt es Spencer locker auf. Als prügelnder Chefkoch ist er einsame Klasse.
Leider kommt diesmal Gina Bellman etwas zu kurz. Sie darf nur als Theaterlehrerin auftreten und für das komische Element sorgen. Denn Riesgraf als Parker stiehlt ihr diesmal als Kritikerin, die keine Ahnung hat, die Schau. Dafür muss ihr "Sophie" jedoch soufflieren. Der Darsteller des Lampard spielt einfach nur den aalglatten Betrüger. Sind das die Schurken nicht alle?
5) Episode 5: Sport ist Mord (The Gimme a K Street Job)
Die Cheerleadertrainerin Heather Cornell bittet das Team um Hilfe, nachdem sich ein Mädchen beim Training schwer verletzt hat. Grund für die Verletzung sind die miserablen Sicherheitsstandards, die von Wendy Baran, der Geschäftsführerin von PEP Athletics, festgelegt werden.
Das Leverage-Team soll nun für Sicherheit sorgen und muss dafür nach Washington DC. Da Cheerleading offiziell nicht als Sportart anerkannt ist und die Sicherheit deshalb nicht gesetzlich geregelt ist, beschließt das Team, dem Kongress ein entsprechendes Gesetz vorzulegen, und begibt sich ins Kapitol.
Parker gibt sich unterdessen als neue Trainerin aus, um mehr über Baran herauszufinden. Während der Diskussion des Komitees über den Gesetzesentwurf spricht sich der Vorsitzende LeGrange offen gegen das Gesetz aus und das Team muss dafür sorgen, dass die Verhandlung abgebrochen und somit verschoben wird.
Nun knöpfen sich Sophie, Nate, Eliot und Hardison die Abgeordneten vor, um sie umzustimmen. Doch das stellt sich als schwieriger heraus als gedacht. Noch dazu kommt ihnen Baran in die Quere, die alles daran setzt, LeGrange auf ihre Seite zu ziehen.
Mein Eindruck
Das team gerät in den Sumpf des Parlaments. Hier erhält der Zuschauer eine Lektion, wie Demokratie wirklich funktioniert: nach dem Prinzip "eine Hand wäscht die andere". Sophie lernt eine Lied davon zu singen, als von Pontius zu Pilatus laufen muss, nur um eine klitzekleine "Getreidesubvention" (Achtung: Codewort!) zwecks Bestechung herauszuschlagen. Am Schluss hat sie es geschafft, eine Wüstenfestung bauen zu lassen, die ehrenhalber ihren Namen tragen darf: "Fort Devereaux"...
Auf solchen Ruhm ist der Abgeordnete LeGrange nicht aus: Ihm reicht schon ein Cheerleader-Stipendium, das seinen Namen trägt. Zum Glück ist Parker in der Lage, auch an dieser Trophäe etwas zu deichseln. Allerdings wird das für einige Überraschung auf dem Gesicht des Abgeordneten sorgen. Unterdessen manipuliert Alex eifrig die Firmenkonten von Miss Baran, deren Darstellerin eine verblüffende Ähnlichkeit mit Demi Moore in reifen Jahren aufweist.
In dieser Episode sind Nate und Spencer leider völlig unterbeschäftigt. Das ändert sich in der nächsten Folge radikal: Dort spielen sie die Hauptrollen...
6) Episode 6: Die wilden Siebziger (The D.B. Cooper Job)
Parkers FBI-Kontakt Agent McSweeten bittet das Leverage-Team um Hilfe. Sein Vater Peter McSweeten, selbst ehemaliger FBI-Agent, ist todkrank und ein ungelöster Fall aus den 70er Jahren lässt ihm keine Ruhe. 1971 drohte der Flugzeugentführer D.B. Cooper auf einem Flug von Portland nach Seattle, eine selbst gebaute Bombe zu zünden. Er bekam die geforderten 200.000 Dollar, sprang mit einem Fallschirm ab und blieb für immer verschollen. Schon bald wurde D.B. Cooper zur Legende und zum Volkshelden. Peter McSweeten hatte die Sache damals bearbeitet und den Fall nie gelöst.
Nate verspricht nun dessen Sohn, den Fall noch einmal aufzurollen und hinter das Geheimnis des berüchtigten Flugzeugentführers zu kommen, damit der Vater endlich damit abschließen kann. McSweetens ehemaliger Partner Steve Reynolds soll dem Team dabei helfen. Seine Frau war damals Stewardess auf dem Flug und hatte als einzige an Bord der Maschine Kontakt zu D.B. Cooper. Nate gibt sich als Profiler aus und McSweeten schildert ihm ausführlich die Geschehnisse von damals.
Mein Eindruck
Bis zu diesem Punkt ist dies die mit Abstand beste Episode. Das Drehbuch verdient einfach einen EMMY (das ist der OSCAR fürs Fernsehen)! Das Publikum macht in mehreren Rückblenden sozusagen eine Zeitreise in die wilden siebziger Jahre. Diese sind deutlich durch einen gewissen Gelbstich, Zeitlupe und Zeitstopp als eine andere zeit deklariert - als ob man das noch nicht durch die fremdartige Mode der Menschen kapiert hätte.
Wunderbar schnauzbärtig treten Tim Hutton und Christian Kane (mit hippiemäßiger Mähne) als Agenten des FBI auf und führen sich dabei auf, als wären sie Starsky & Hutch. Der Top Job ist allerdings die Sache mit D.B. Cooper, die McSweeten, gespielt von Hutton, nie aufklären. Kein Wunder, denn D.B. Cooper ist nur ein Deckname eines ganz anderen Mannes. Dessen Identität zu enthüllen, ist natürlich der Clou dieser Folge. Parker als Stewardess ist alleine schon eine Schau, aber später wird sie auch noch Mrs. Reynolds.
Nicht nur die Optik, die stilechte Retro-Ausstattung und die Optik machen diese Folge zu einer Schau. Sie ist auch für jeden Sherlock-Holmes-Fan eine harte Nuss, wenn es darum geht, den Fall zu klären. Dabei bleibt es nicht: Auf der gegenwärtigen Zeitschiene tritt kein Geringerer als Altstar Fred Ward auf, den ich noch aus "Remo - unbewaffnet und gefährlich" sowie "Raketenwürmer 1" in bester Erinnerung habe. Mit seiner Hilfe wird der Fall D.B. Cooper, der vor zig Jahren eine Art Volksheld war, endlich gelöst - aber anders als erwartet.
Reynolds, Nate und McSweeten haben auch eine menschliche Botschaft zu vermitteln, und das gefiel mir besonders gut. Ein absolutes Highlight nicht nur der Staffel, sondern auch der Serie!
7) Episode 7: Die Oldtimer Show (The Real Fake Car Job)
Der Landschaftsgärtner Kyle Davis wurde von dem Investmentgauner Gabe Erickson um sein ganzes Vermögen betrogen. Nate und sein Team sollen Davis helfen, sein Geld zurück zu bekommen. Der Haken: Erickson ist heute im Zeugenschutzprogramm und lebt unter dem Namen Jim Cole, seitdem er gegen die Mafia aussagte. Seine Bewacherin, US-Marshal Rose, lässt ihn kaum aus den Augen und das Team muss nach einem Weg suchen, um an Erickson - und dessen Geld - ranzukommen.
Dabei stoßen sie auf seine Vorliebe für Oldtimer. Nate stellt eine Oldtimerausstellung auf die Beine, um Erickson mit einem wertvollen Auto zu ködern. Mit einem alten Packard 1101, Baujahr 1934, der angeblich Benito Mussolini gehört haben soll, können sie schließlich sein Interesse wecken.
Parker mimt die unbedarfte Erbin, die das Schmuckstück in der Garage ihres verstorbenen Großvaters gefunden haben will. Hardison tritt als exzentrischer Sammler auf, um den Preis mit einem Kaufangebot in die Höhe zu treiben. Ziel ist es, Erickson dazu zu bringen, seine Geheimkonten anzuzapfen, wo er Rücklagen in Höhe von 50 Millionen Dollar deponiert hat.
Sophie und Eliot geben sich derweil als Killerpärchen aus, um Marshal Rose abzulenken. Doch plötzlich hat Erickson wieder die New Yorker Mafia an der Backe, nachdem er unvorsichtig war und Kontakt mit einem Bekannten aus seinem früheren Leben aufgenommen hat, der zufällig gerade Besuch von der Bande hatte.
Mein Eindruck
Sophie und Eliot als Killerpärchen sind eine wahre Schau. Besonders Gina Bellman hat die steingesichtige Gangsterbraut so gut drauf, dass es einen schon beim Hinsehen fröstelt. Ihr völliges Gegenteil ist in dieser Folge Riesgraf als Parker, die eine unbedarfte Erbin spielen soll. Es gelingt ihr mit Ach und Krach, ist sie doch geistig völlig unterfordert (und ihre sozialen Fähigkeiten waren auch noch nie die besten). Am liebsten würde sie den arroganten Cole alias Erickson aufs Kreuz legen. Sein Lieblingsspruch: "Vertrauen Sie mir!" Aber klar doch.
Auch die Darstellerin der Polizistin alias US-Marshal Rose, hat mir gut gefallen. Rose ist korrupt, wie sich herausstellt, und giert nach Ericksons Millionen. Sie gerät in eine Schießerei in einem Lagerhaus - ausgerechnet dort, wo das Prachtstück, ein "geborgter" Packard 1101 steht. Als die Mafia aufkreuzt, geraten die Geschehnisse außer Kontrolle...
Mit anderen Worten: viel Action, wenig Hirn. Die Dialoge sind entsprechend unterirdisch.
8) Episode 8: Parker allein zu Haus (The Broken Wing Job)
Das Leverage-Team erledigt gerade einen Auftrag in Japan, doch Parker muss wegen einer Knieverletzung zu Hause bleiben. Während sie sich im Hinterzimmer vor dem Fernseher die Zeit vertreibt, kümmert sich die Kellnerin Amy, eine Angestellte von Hardison, um sie. Aus Langeweile schaltet Parker auf die Überwachungskameras im Pub um. Dabei entdeckt sie zwei Männer, die sich betont unauffällig geben und seit Tagen immer am gleichen Tisch sitzen. Parker vermutet, dass die beiden etwas im Schilde führen und beobachtet sie. Um mehr herauszufinden, lässt sie Amy ein Mikrofon an deren Tisch anbringen. Sie kombiniert messerscharf, dass die zwei es auf das Juweliergeschäft gegenüber abgesehen haben.
Außerdem entdeckt sie einen Fluchtwagen im Hinterhof und findet heraus, dass die Männer immer dann in Aktion treten, wenn der Müllwagen kommt - zur selben Zeit wie auch der Geldtransporter, was ihren Verdacht bestärkt. Doch als Amy, die inzwischen so etwas wie Parkers rechte Hand und Vertraute geworden ist, gerade den Müll rausbringt, entdeckt Parker, auf wen es die Männer eigentlich abgesehen haben: Amy selbst!
Mein Eindruck
Diese Episode erinnerte mich stark an jenes tolle US-Theaterstück mit dem Titel " Warte, bis es dunkel ist", in dem eine blinde Frau es mit mehreren Gaunern zu tun bekommt, die es auf sie abgesehen haben. Sie weiß die Dunkelheit zu ihrem Vorteil zu nutzen... Die Verfilmung von 1967 mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle war klasse und brachte ihr laut IMDB.com Nominierungen für den OSCAR und den Golden Globe ein.
Nun muss auch Riesgraf, die am (hypermodern geformten) Krückstock geht, ihr Territorium und das Leben ihres Schützlings Amy verteidigen. Die erste halbe Stunde vergeht mit der Interpretation von Hinweisen, die einem Holmes alle Ehre gemacht hätte. Dabei spielt natürlich modernste Überwachungstechnik eine wesentliche Rolle. Die letzten zehn Minuten sind dann für die Action reserviert.
Für köstliche Ironie sorgen die regelmäßigen Telefonate mit Japan. Das Team dort agiert auf kaiserlicher Ebene (Akihito ist einmal zu sehen) und wähnt Parker in Sicherheit. Diese spiegelt natürlich vor, sie habe die Lage völlig im griff und alles sei friedlich. Besonders gut gefiel mit die Darstellerin der Amy, die sehr weiblich spielt: überrascht, ein wenig hilflos und hysterisch, wenn's nötig ist, aber auch listig und durchtrieben, wenn Parker sie darum bittet. Man sollte sich dieses indisch-amerikanische Gesicht merken.
9) Episode 9: Der Anschlag (The Rundown Job)
Eliot, Parker und Hardison haben gerade erfolgreich einen Job in Washington erledigt, als Eliot einen Anruf bekommt. Ihm wird von seinem früheren Kollegen Riley ein Auftragsmord angeboten. Da er aber die Seiten gewechselt hat, lehnt er den Auftrag natürlich ab, will jedoch verhindern, dass ihn jemand anders ausführt. Er fordert von Riley die Akte und es gelingt ihm tatsächlich, die Zielperson zu retten und den Scharfschützen auszuschalten.
Doch Eliot vermutet dahinter keinen einfachen Mordversuch, sondern einen Terroranschlag und wendet sich an seinen alten Freund Colonel Vance. Dieser lässt die drei allerdings verhaften und abtransportieren. Während der Fahrt berichtet Vance ihnen von weiteren Vorfällen und Eliot kommt zu dem Schluss, dass ein großer Anschlag auf Washington geplant ist. Vance fordert das Team auf, diesen abzuwenden. Er lässt sie gehen und stellt ihnen einen NSA-Truck zur Verfügung.
Über die Identität des Scharfschützen findet die Leverage-Truppe ein altes Labor, in dem früher gefährliche Viren der ,,Spanischen Grippe" (ca. 1920) gezüchtet wurden. Jener Virus forderte 50 Mio. Tote - der neue dürfte mehr Opfer fordern. Sie folgen der Spur zu einer Schweinefarm, wo sie feststellen, dass der Attentäter den Erreger waffenfähig gemacht hat. Nun ist schnelles Handeln erforderlich, bevor sich der tödliche Virus verbreiten kann.
Mein Eindruck
Erst einmal überrascht die herausragende Bildqualität. Dass sie der verwendeten Digitaltechnik zu verdanken ist, stellt sich bald heraus, als auch Super-Zeitlupe, Zeitstopp und Überlagerungen (vulgo: "Doppelbelichtung") auftauchen. Dieser hohe technische Aufwand war notwendig, um die rasante Action auf Film zu bannen, die das Trio um Parker, Hardison und Spencer entwickelt. Parker "reitet" auf einem U-Bahn-Zug, in dem Prof. Udall mit seiner Kofferbombe unterwegs ist.
Während Spencer und Hardison in einem Sportwagen (neue Corvette?!) losrasen, um die U-Bahn abzufangen, will Vances SEK Udalls Wohnwagen stürmen. Doch es ist eine Todesfalle. Wird es Spencer & Hardison gelingen, Vances leben zu retten? Werden sie den Attentäter stoppen und seine Kofferbombe entschärfen können? Das darf nicht verraten werden. Aber in Sachen Action wird alles geboten, was ein moderner Thriller braucht. Top! (Ach ja: Und einen Match Cut à la Kubrick gibt es auch.)
10) Episode 10: Echt gefälscht (The Frame-Up Job)
Als auf der Kunstauktion des verstorbenen Jonas Gault, bei der Nate und Sophie zugegen sind, das wertvolle Bild "Ma Mystère" aus der Kollektion des Malers Mettier verschwindet, verdächtigt Interpol-Agent Clive Sterling sofort Sophie des Diebstahls. Da diese jedoch unschuldig ist, versuchen Nate und Sophie, den Dieb auf eigene Faust zu finden, um ihn Sterling auszuliefern.
Bei ihren Nachforschungen stellen sie fest, dass der Dieb zudem auch noch den Besitzer des Bildes ermordet hat. Als Tatverdächtige kommen dessen Kinder Fiona und Woodman, seine letzte Ex-Frau Eleanor, die Kuratorin Katrina und der Anwalt der Familie, Reinhold Shecter, in Frage. Als jedoch das Bild im Zimmer von Paolo, dem persönlichen Diener von Gault, gefunden wird, glaubt Sterling, den Täter zu haben. Die Kuratorin Katrina bezeugt die Echtheit von "Ma Mystère", doch Sophie ist sich sicher, dass das gefundene Bild eine Fälschung ist. Aber das muss sie nun erst noch beweisen...
Mein Eindruck
Bevor Sophies süßes Geheimnis ganz am Schluss enthüllt wird, vergehen 40 trick- und wendungsreiche Minuten. Einen echten Hingucker bieten diesmal Rückblenden, die ganz in Schwarzweiß gehalten sind, aber nur Nate in Farbe zeigen - ein weiterer netter Digitaltrick. So sehen wir, wenn wir genau hinsehen, Nate auf dem Wasser des Pools stehen...
11) Episode 11: Kaufrausch (The Low Low Price Job)
Die Ladenbesitzerin Tabatha Delavega aus dem kleinen Städtchen Apple Springs vertraut Eliot an, dass sie sich Sorgen um ihren Lebensmittelladen macht, da die große Kaufhauskette Value-More am nächsten Tag eine Filiale in der Stadt eröffnen wird. Der Konzern trieb schon in anderen Städten kleinere Geschäfte in den Ruin und das Leverage-Team beschließt, Tabatha zu helfen und die Kaufhauseröffnung zu verhindern.
Sophie mimt eine Umweltspezialistin, die die gewiefte Regionalleiterin Caroline Cowan davon überzeugen soll, dass der Boden, auf dem das Kaufhaus steht, verseucht ist. Doch der Plan scheitert und Cowan schafft es, eine Schließung abzuwehren. Der zweite Plan des Teams besteht darin, eine Gewerkschaft für die Value-More-Mitarbeiter zu gründen, deren Arbeitsbedingungen miserabel sind und sie somit gegen Value More aufzuhetzen. Doch auch diesen Plan bringt Cowan zum Scheitern, indem sie den Mitarbeitern Rabatt und eine großes Barbecue verspricht.
Nun bleibt nur noch eines: Das Geschäft zu sabotieren und somit die Umsätze des Kauhauses drastisch zu senken. Doch das Ensemble erreicht mit seinen Sonderangeboten das genaue Gegenteil. Value-More macht Rekordgewinne, so dass sich sogar der Geschäftsführer zum Barbecue ankündigt. Das Team will schon kapitulieren, doch Nate hat noch eine letzte Idee.
Mein Eindruck
Diese Folge kritisiert Warenhauskonzerne wie Wal-Mart, die die kleine Konkurrenz mit kleinen Preisen und rüden Methoden plattgemacht haben. Alles Mängel dieses Vorgehens werden einzeln aufgeführt. Doch wie zwingt man einen Giganten in die Knie? Das team macht es vor: a) mit Ökologie, b) mit Gewerkschaften und c) mit einem Flashmob, der das Ansehen der Filiale ruiniert. Außerdem mit etwas Info-Leaking - fertig ist die Sabotage.
Herrlich fies ist der subtile Angriff auf die Gesundheit von Caroline Cowan, der skrupellosen Filialleiterin. Nach einer Nacht in ihrem chemisch und elektronisch präparierten Hotelzimmer sieht sie aus wie eine Leiche auf Urlaub - sie hat von ihrer eigenen Medizin gekostet.
Diese Folge ist auch bemerkenswert, weil die Fans erfahren, dass Spencers Vater selbst besitzer eines kleinen Eisenwarenladens war und Eliot einst diesen übernehmen sollte. Schon lange hat er sein Elternhaus nicht mehr besucht, seit er es im Streit verließ, um in die Army einzutreten. Auch heute abend macht ihm keiner mehr auf...
12) Episode 12: Charlie und die Traumfabrik (The White Rabbit Job)
Charles Dodgson führt das Familienunternehmen ,,Dodgson Energetics" in der dritten Generation, doch seit einiger Zeit scheint er den Glauben an die Zukunft der Firma verloren zu haben. Er schließt ganze Abteilungen und entlässt Mitarbeiter am laufenden Band. Die Firma droht unterzugehen. Auch Alex Liddell ist betroffen und bittet Nate und das Leverage-Team um Hilfe. Denn im Falle einer Schließung des Werks droht eine ganze Kleinstadt zugrunde zu gehen.
Charles scheint früher eine ganz andere Person gewesen zu sein. Um seinen früheren Charakter wieder herzustellen, will Nate die sogenannte ,,White Rabbit Methode" anwenden. Dabei muss man in die Gedanken und Träume der betroffenen Person eindringen. Sophie, die die Methode schon einmal angewendet hat, soll die Therapeutin spielen. Sie verspricht Charles, der seit einiger Zeit wegen Panikattacken in psychologischer Behandlung ist, Heilung durch eine besondere Traumtherapie.
Hardison erschafft für die Traumillusion eine virtuelle Umgebung und mittels einer halluzinogenen Droge gaukelt das Team Charles vor, er würde träumen. Das Ziel ist, in sein Unterbewusstsein vorzudringen und ihn dazu zu bringen, das vor Jahren geschlossene Forschungslabor wieder zu öffnen. Das soll ihn dazu veranlassen, wieder an die Zukunft zu glauben und neue Hoffnung zu schöpfen.
Doch die ersten Versuche scheitern und Charles weigert sich, die Tür zu öffnen. Als bei einem erneuten Versuch Parker in seinem ,,Traum" auftaucht, hält er sie für ein Mädchen namens Patience, die, wie sich heraus stellt, seine Cousine war. Sie kam bei einem Unfall ums Leben, was in Charles Schuldgefühle weckte und Auslöser für die Panikattacken war. Mit dieser Erkenntnis glaubt das Team es endlich zu schaffen, Charles umzupolen. Falsch gedacht...
Mein Eindruck
Obwohl die Ähnlichkeit zum Plot von Folge 3 ("Wir sind nicht allein ") offensichtlich ist, so sind die Vorzeichen der psychologischen Massage ganz andere: Der Betroffene soll nicht in den Wahnsinn getrieben, sondern vielmehr davon geheilt werden. Wieder sehen wir stark verzerrte 3D-Umrisse, die von Hardison angeblich digital erzeugt werden. Wieder wird die Grenze zwischen Realität und Traum bzw. Einbildung fließend, besonders dann, als auch noch Parker als Patience auftritt. Es kommt zu einem dramatischen Finale und einem Happy-End.
Warum die Folge "White Rabbit Job" heißt, wird klar, wenn man weiß, dass "Charles Dodgson" der bürgerliche Name von Lewis Carroll war, dem Schöpfer von "Alice im Wunderland". Und dort existiert das weiße Kaninchen natürlich. "White Rabbit" ist aber auch ein klassischer Drogensong von Jefferson Airplane. Die Assoziation wird durch die Spezialdroge gerechtfertigt, die Spencer beisteuert.
13) Episode 13: Edler Tropfen (The Corkscrew Job)
Kristin Knox' Vater Sam ist bei seiner Arbeit auf einem Weingut ums Leben gekommen. Als Kristin daraufhin von den Anwälten des Weinguts einen Scheck in Millionenhöhe und eine Verschwiegenheitserklärung erhält, wendet sie sich an das Team, um die Hintergründe des Todes herauszufinden.
Das Team entdeckt, dass der neue Besitzer, Frank Madigan, Dreck am Stecken hat und will ihm das Handwerk legen. Während Eliot und Parker als Hilfsarbeiter die Umstände des Todes untersuchen, findet Nate heraus, dass Madigan seine Weinsammlung für den Kredit als Sicherheit angegeben hat. Um ihn endlich dranzukriegen, will das Team dafür sorgen, dass diese nichts mehr wert ist. Dafür müssen sie die wertvollste Flasche aus der Sammlung fälschen.
Sophie mimt einen Sommelier, um sich Zugang zu dem Weinkeller zu verschaffen, doch die Flasche ist zu gut gesichert. Also beschließen sie, Madigan an der Echtheit seiner Flasche zweifeln zu lassen. Dieser lässt daraufhin die Flasche prüfen, aber obwohl das Team den Test manipuliert, bestätigt der Prüfer die Echtheit und der Plan droht zu scheitern.
Eliot und Parker finden in der Zwischenzeit heraus, dass Madigan giftige Chemikalien einsetzt, um das Wachstum der Trauben zu beschleunigen. Bei weiteren Recherchen entdecken sie, dass eine Arbeiterin namens Betty Madigan ebenfalls auf die Schliche gekommen ist. Eliot macht sich auf die Suche nach ihr, doch Madigans Leute haben sie bereits geschnappt.
Mein Eindruck
Offenbar gibt es auch in Portland dank des Klimawandels ein paar florierende Weinanbaugebiete. Hierhin strömen wie nach Napa Valley und Sonoma Weinkenner aus aller Welt. Allerdings kritisiert diese Folge auch kriminelle Machenschaften, mit deren Hilfe sich manche Winzer eine deftige Gewinnsteigerung verschaffen wollen. Bei einem Test der besagten Jefferson-Flasche von 1787 erfahren wir auch, dass Wein manchmal radioaktiv ist, dass Chrom statt Mangan fürs Glas verwendet wird und andere Köstlichkeiten. Dass Bösewicht Madigan auch giftige Herbizide einsetzt, ist nur das i-Tüpfelchen der Skandale.
Sophie als Sommelieuse ist eine überzeugende Wucht und wickelt Madigan um den Finger. Spencer hat einen dramatischen Action-Einsatz, weil er die enttarnte Undercover-Ermittlerin Betty Carter vor dem Erstickungstod im Gärkeller bewahren muss. Dass zuviel Kohlendioxid wirklich Halluzinationen verursacht, wage ich allerdings zu bezweifeln.
14) Episode 14: Kein Kinderspiel (The Toy Job)
Das Team wird gebeten, die Veröffentlichung des neuen Plüschhundes Chubby Snubby, der für Kleinkinder gefährlich ist, zu verhindern. Also bricht es bei ,,Poggio Toys" ein und stiehlt den Sicherheitsbericht, den der Geschäftsführer Trent Hazlit zurückhält. Doch Hazlit hat den Bericht inzwischen fälschen lassen, so dass das Team den Plan ändern muss.
Die fünf beschließen, Hazlit mit einem neuen Spielzeug zu ködern und ihn dazu zu bringen, eine marode Firma zu verkaufen, die ihn noch vor Veröffentlichung des Plüschhundes pleite gehen lässt. Als Lockmittel soll eine Puppe mit zwei Gesichtern namens Baby Joy-Rage dienen. Damit Hazlit anbeißt, muss das Team einen Hype um die Puppe auslösen, was nach einer Umbenennung der Puppe in Baby Feels-A-Lot und einigen Tricks auch gelingt.
Hazlit fühlt sich von seiner Konkurrenz bedroht und will sich in die angebliche Firma von Baby Feels-A-Lot einkaufen. Er lässt sich ein Exemplar geben, angeblich um eine Sicherheitsstudie anfertigen zu lassen. Als sich allerdings herausstellt, dass er nur ein billiges Imitat herstellen will, scheint der Plan des Teams gescheitert zu sein. Doch es hat noch ein Ass im Ärmel.
Mein Eindruck
Xmas-zeit, Spielzeugzeit. Jetzt bloggen Mütter, was Zeug hält, um ihre Leidensgenossinen bei der Beglückung des Nachwuchses zu "informieren". Ohne Gnade klärt uns Nate über die fiesen Marketingmaßnahmen der Spielzeughersteller auf, so etwa feilschen sie auf Messen um jeden Meter Ausstellungsregal und bestechen schon mal die Vermieter solcher Regalmeter. Am Schluss erfahren wir, woher das Fest überhaupt stammt: aus vorchristlicher Zeit, und dabei wurden Kinder geopfert...
Der einschlägig vorbelastete Darsteller des Oberschurken Hazlit ist ebenfalls einer der in der Serie auftretenden Altstars, doch sein Name will mir nicht einfallen. An Bosheit kann er es jedenfalls mit Sophie aufnehmen, die ihn unbedingt in die Falle locken will, die Nate für ihn aufgestellt hat.
Die Forderung der Folge: Stärkung der staatlichen Aufsicht über die Spielwarenindustrie. Die darf sich nämlich zur Zeit selbst kontrollieren - was natürlich Schwachsinn ist und nur die Korruption fördert. Manipulierte Sicherheitsberichte sind offenbar nur die Spitze des Eisbergs. Wo ist die "Stiftung Warentest", wenn man sie braucht?
15) Episode 15: Das schwarze Buch (The Long Goodbye Job)
Nate wird gebeten, ein wirksames Krebsmedikament aus dem Labor der Firma PallaGen zu stehlen. Doch der Plan geht scheinbar erheblich schief und Nate schildert der Interpol-Agentin Ellen Casey in einem Verhör den Ablauf der tragischen Ereignisse: Parker stieg über das Dach des Gebäudes ein und löste Alarm aus, damit Eliot und Hardison als Techniker getarnt Zutritt erhielten. Beim Knacken der Tür zum Labor wurden sie jedoch entdeckt und die Dinge nahmen ihren Lauf. Parker wurde angeschossen und Hardison stürzte in einen Aufzugschacht. Bei dem Fluchtversuch wurde dann auch noch Eliot angeschossen.
Casey glaubt jedoch, dass Nate lügt, und dass das Team es in Wahrheit auf etwas anderes abgesehen hatte. Im Gebäude stehen nämlich auch Server, auf denen sich Datenbanken aller Strafvollzugsbehörden (ATF, NSA, DEA, FBI usw.) befinden. Interpol-Agent Clive Sterling kommt hinzu und erklärt Casey, dass Nate eine Datei namens ,,Das Schwarze Buch" stehlen wollte, in dem die Namen tausender Wirtschaftskrimineller stehen, die während der Wirtschaftskrise von 2008 einen Reibach machen konnten. Damals verschwand ein Drittel des globalen Vermögens - wohin?
Da die Blackbook-Datei noch auf dem Server ist, glaubt Sterling, dass Parker sich noch im Serverraum befindet. Er lässt den Raum von Wachleuten kontrollieren, aber er ist leer. Doch Sterling gibt nicht auf. Als er jedoch herausfindet, dass die Leichen der Teammitglieder nur Attrappen sind, wird ihm klar, wie der Diebstahl wirklich abgelaufen sein muss - wirklich?
Mein Eindruck
Nichts ist, wie es scheint - und das kommt mir aus den anderen Finali der vier vorhergehenden Staffeln bekannt vor. In Rückblenden enthüllt die Folge eine jeweils neue Version des angeblich so blutigen Geschehens, dem alle vier von Nates Freunden zum Opfer gefallen sein sollen - eine echte Horrorversion zum Auftakt. Doch am Schluss ist alles ganz anders, nicht zuletzt dank der detektivischen Fähigkeiten von Agent Sterling, der gar kein übler Bursche ist.
Die Folge entlässt mit mehreren rührenden Abschlüssen. Nate macht "Laura" endlich den von weiblichen Fans gewünschten Geiratsantrag, den diese auch gnädig annimmt. Das Pärchen trennt sich von seinen drei Freunden. Dieses Trio gründet "Leverage International" und bietet seine Dienste weltweit an - mit Parker als Vorstandsvorsitzender.
Auch in schauspielerischer Hinsicht ist diese letzte Folge bemerkenswert: Gina Bellman tritt beeindruckend als Lady Macbeth in einem traditionsreichen Theater auf - natürlich mit der berühmten "Entweibt mich hier!"-Szene. Im Wechselspiel wird den revidierten Versionen der Wahrheit über den PallaGen-Job das Geschehen im Macbeth-Stück gegenübergestellt, so dass eine Zusammenhang nicht zu übersehen ist.
Doch was uns dies sagen? Sollen wir fiese Pharmakonzerne und ihre weiblichen Vorstandsvorsitzenden bzw. Interpol-Agentinnen mit Lady Macbeth assoziieren? Gehen Konzerne wie Lord Macbeth über Leichen? Ja! Denn sie halten Medikamente zurück, die kleinen Krebsopfern das leben retten könnten, nur aus dem grund, weil Kleinserien nicht profitabel genug seien. Zu solchen Krebsopfern zählte auch Nates Sohn Sam, den er vor sieben Jahren verlor. Deshalb ist er ganz besonders entschlossen, den Konzern zu überlisten. Aber auch aufs Blackbook mit allen Schurkenadressen hat er's abgesehen. Es war der wahre Grund, nach Portland umzuziehen, wie sich nun herausstellt.
Die DVD
Technische Infos
Bildformate: 16:9
Tonformate: D in DD 5.1, Englisch in DD 2.0
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: keine
Extras: Bonus (s.u.)
Mein Eindruck: die DVD
Bild und Ton sind einwandfrei. Von besonders herausragender Qualität ist aber das Bild in der Episode "Der Anschlag". Dass es durchweg keine Untertitel gibt, fällt besonders in den Extras negativ auf. Dort versteht man kein Wort, wenn man nicht sehr gut US-Englisch versteht.
EXTRAS
Alle Extras liegen in englischsprachiger O-Fassung ohne Untertitel vor.
1) Auf CDs 1 und 3 finden sich erweiterte Szenen, die geschnitten wurden. Diese stammen aus den Folgen
"Wir sind nicht allein"
"Trüffeljagd"
"Der Anschlag"
"Kaufrausch"
"Charlie und die Traumfabrik" (eine Anspielung auf das bekannte Buch von Roald Dahl und dessen Verfilmung mit Johnny Depp, denn Charles Dodgson war der bürgerliche Name von "Lewis Carroll")
Da jede erweiterte Szene weniger als 2 min dauert, ist nur wenig verloren. Und wer US-Englisch nicht wirklich gut versteht, der hat eh nichts verpasst. Denn Untertitel gibt es, wie gesagt, auch nicht, um zu helfen.
2) Hinter den Kulissen (7:28 min)
Den Anfang dieses Specials machen wie üblich die Versprecher und ähnliche Pannen. Dann folgen die Specials mit den herausragenden Auftritten der Hauptdarsteller: "Parker", "Hardison", "Spencer" und "Nathan Ford". Das Parker-Special gefiel mir besonders gut: Riesgraf ist als fesche Stewardess einfach eine Schau. Sie macht ein Kopfnicken à la "Bezaubernde Jeannie". Mehrere Tanzeinlagen heitern uns auf. Warum Tim Hutton auf eine sechste Staffel hoffte, bleibt mir ein Rätsel.
Unterm Strich
Die drei herausragenden Episoden dieser finalen Staffel sind
a) die Folge "Die wilden Siebziger", wegen der tollen Retro-Optik und dem raffinierten Handlungsaufbau;
b) die Folge "Der Anschlag" wegen der fulminanten Action und der bestechenden HD-Optik;
c) sowie Folge 15 "Das schwarze Buch" wegen seiner ständigen Revisionen der einfangs so schockierend geschilderten Handlung. Sollen unsere Helden wirklich alle tot und dies allein nathans Schuld sein?! Der O-Titel "The Long Goodbye" zitiert den Titel eines Krimiklassikers von Raymond Chandler.
Die weiteren Folgen sind ebenfalls nicht zu verachten und kritisieren diverse Missstände in der Regierung, Wirtschaft und Kultur der USA, so etwa Korruption und totale Überwachung unter Verletzung der Bürgerrechte. Dass Interpol ab und zu auftaucht, erscheint eher als eine Verlegenheitslösung, um keine der üblichen Strafverfolgungsbehörden (FBI, DEA usw.) zu involvieren.
Gefallen haben mir auch die Auftritte der Altstars wie Trent Williams oder Fred Ward. Was aber auffällt, ist das Fehlen eines Roten Fadens in den privaten Schicksalen der Hauptfiguren. Diese wichtigen Szenen wurde auf das Allernötigste gekürzt und kommen erst in der finalen Episode voll zur Geltung.
Dann darf Nate endlich Sophie (nicht ihr richtiger Name) einen Heiratsantrag machen. Auch Parker und Hardison sind miteinander verbandelt, und Action-Man Spencer, der einzige Single, scheint etwas mit einer Ladenbesitzerin am Laufen zu haben. Alle sind alle versorgt und wir können von unseren Lieblingen beruhigt Abschied nehmen. Eben einen "long good-bye".
Die DVD
Bild und Ton sind einwandfrei. Von besonders herausragender Qualität ist aber das Bild in der Episode "Der Anschlag". Dass es durchweg keine Untertitel gibt, fällt besonders in den Extras negativ auf. Dort versteht man kein Wort, wenn man nicht sehr gut US-Englisch versteht. Den Episodenführer muss man selbst unter www.fernsehserien.de suchen.
Michael Matzer (c) 2014ff
- Redakteur:
- Michael Matzer