Männer wie wir
- Regie:
- Sherry Hormann
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Komödie
- Land:
- Deutschland
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09.06.2005 | 08:00Ecki (Maximilian Brückner) ist Torwart bei seinem Dorfverein FC Boldrup. Und er ist schwul. Nachdem er bei einem wichtigen Spiel in der letzten Minute den sicher geglaubten Sieg verpatzt hat, folgt abends in der Dorfkneipe sein unfreiwilliges Coming-out. Da nach Ansicht seiner Teamkollegen nur 'echte' Männer Fußball spielen sollten, wird er kurzerhand aus der Mannschaft geworfen. Für Eckis Eltern bricht eine Welt zusammen, und während der schwule Torwart zum Gespött des Dorfes wird, lässt er sich auch noch auf eine Revanche der ungewöhnliches Art ein: Er verspricht ein Fußballspiel gegen seinen alten Verein – mit einem schwulen Team. In nur einem Monat will er eine Mannschaft dafür aufstellen und antreten.
Da Ecki in seinem Heimatdorf nicht fündig werden kann, macht er sich auf den Weg nach Dortmund. In der Fußballhochburg wohnt er bei seiner Schwester und stellt nach und nach ein Fußballteam aus Schwulen zusammen. Dass dabei nicht alles auf Anhieb klappt, dürfte klar sein, aber schließlich hat Ecki seine Mannschaft zusammen und einen Trainingsplatz noch dazu. Bis es zur Revanche gegen seinen alten Verein kommen kann, gilt es jedoch einige Schwierigkeiten zu überwinden. Nicht nur, dass die meisten der von ihm zusammengetrommelten Schwulen nicht Fußball spielen können; Ecki hat sich auch noch in einen seiner Mannschaftskollegen verliebt: Den Zivi Sven (David Rott).
"Männer wie wir" ist eine klassische deutsche Komödie – ein unbeschwertes Feel-Good-Movie, das in jeder Sekunde vorhersehbar ist und gemütlich auf das Ende hin pendelt, das schon bekannt ist, bevor man die DVD eingelegt hat. Die Schauspieler sind passabel, und für den deutschen Fernsehzuschauer hat man auch gleich ein paar bekannte Gesichter in Nebenrollen eingebaut. Rolf Zacher als abgehalfterter Ex-Fußballprofi, Willi Thomczyk ("Die Camper") als Moderator des Fußballspiels, Mariele Millowitsch ("Nikola") als Wirtin und Dietmar Bär ("Tatort") als Eckis Vater. Dieser Film ist für eine Ausstrahlung im privaten deutschen Fernsehen geradezu maßgeschneidert. Nicht nur, dass man die RTL-Produktion mit den in der deutschen Fernsehlandschaft bekannten Gesichtern bestückt, man kann beim Gucken der DVD auch noch deutlich spüren, an welcher Stelle Werbepausen bei der TV-Ausstrahlung eingeplant werden.
Nichtsdestotrotz ist "Männer wie wir" ein symphatischer, unbeschwerter und kurzweiliger Film geworden, der für einen gemütlichen Fernsehabend gut geeignet ist. Zwar beginnen die übertrieben oft verwendeten Klischees bei den Nebenrollen (Schwule sind entweder Motorradfahrer mit Tattoos, Lack und Leder oder aber affektierte Tunten in Leggins) mit steigender Spieldauer zu nerven, dank vieler wirklich gelungener Gags und der Situationskomik kann man darüber aber hinwegsehen.
Für Freunde von leichtgewichtigen deutschen Komödien ist die DVD von "Männer wie wir" sicher eine Anschaffung wert, für den Rest gilt, dass man getrost auch bis zur TV-Ausstrahlung warten kann. Filme wie diesen gibt es wie Sand am Meer und öfter als einmal guckt man sie sich meistens eh nicht an.
Die DVD von Buena Vista bietet ein liebevoll gestaltetes Menü mit vielen sehenswerten Extras. Hierzu gehören neben Audiokommentaren, dem Kinotrailer, einem Making-of und Material über das Filmteam auch zusätzliche bzw. erweiterte Szenen, die im Hauptfilm nicht zu sehen sind. Sowohl Bild- als auch Tonqualität (wahlweise in Stereo oder Dolby Digital 5.1) sind sehr gut und lassen nichts zu wünschen übrig.
- Redakteur:
- Christian Debes