Method - Mord im Scheinwerferlicht
- Regie:
- Duncan Roy
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Thriller
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Method
2 Review(s)
03.10.2005 | 10:35100 Jahre hat eine Mordserie auf dem Buckel, die wegen ihrer spektakulären Form verfilmt werden soll. Doch nicht nur die Mordserie wird zu lebendigem Bild, sondern der Film zur bitteren Realität.
Hollywoodstar Rebecca Fairbanks (Liz Hurley) mimt die mordende Sexbombe und erhofft sich durch die Rolle ein Comeback ihres zur Zeit medienwirksam brachliegenden Namens. Doch nach und nach versinkt sie tief im Sumpf aus Leidenschaft, Lust und letztendlich Verbrechen, als die Mordserie von vorne beginnt. Hat sich Rebecca zu stark mit ihrer Filmrolle identifiziert oder ist der Geist des Killers an den nachgebauten Ort seiner Verbrechen zurückgekehrt?
Liz Hurley in einem "Basic Instinct"-reifen Auftritt, so weit der Slogan des Psychothrillers "Method". Und mir erscheint dieser Vergleich gar nicht soweit hergeholt. Klar blitzt "Method" nicht im Big-Budget-Hochglanz des besagten Edelthrillers, aber für eine abgespeckte Version kommt "Method" mehr als gut weg. Die Spannung wird relativ langsam aufgebaut und Regisseur Duncan Roy nebst Kamerafrau Gabi Kosuth beweisen Gefühl für düstere Atmosphären und Ausleuchtung. Zudem überzeugt Hurley mit ihrem sinnlich zwiespältigem Spiel, das ihr auf den Leib geschneidert scheint. Für eine Sexbombe muss sie sich sowieso nicht groß verstellen, die laszive Körpersprache und ihre Ausstrahlung kann sie in keiner Rolle ihres Lebens ablegen. Sie ist somit die beste und einzige in dieser Rolle, qualitativ perfekt besetzt. Ebenso überzeugend spielt ihr Filmehemann Jeremy Sisto, der sich permanent in einer nicht greifbaren Gefahr befindet. Auch die Nebenrollen werden überzeugend rübergebracht, so dass man von einem kurzweiligen Thrillererlebnis sprechen kann, das den Abend mit Chips, Bier und ein wenig Nägelkauen gut überbrücken kann.
Das Bild ist kontrastscharf in allen Bereichen und die Farbgebung ist kräftig. Ich kann hinsichtlich des Bildes keine Schwächen erkennen und auch der Ton gibt keinen Grund zur Sorge. "Method" ist ein sehr relaxter und unterschwellig wabernder Film, der mit nur wenig tonalen Rums ausgestattet ist. Dementsprechend wenig tut sich auch innerhalb meines Surroundsystems. Der Ton ist aber sauber und brillant und stellt absolut zufrieden.
Mit Interviews von Elizabeth Hurley (02:44 min.), Jeremy Sisto (02:25 min.), Duncan Roy (02:41 min.) ist die Scheibe smalltalktechnisch gut ausgestattet und auch mit den sonstigen Extras "Vor Ort in Rumänien" (02:01 min.) und "Hinter den Kulissen - Das Feuer" (05:46 min.) kann man sich arrangieren. Vor allem die Interviews sind informativ und spannend, da jeder Interviewpartner eine eigene kleine Geschichte zu erzählen hat.
Summa summarum ist "Method - Mord im Scheinwerferlicht" ein kleiner, aber feiner Thriller, den man sich als Hurley-Fan sowieso geben muss, der aber auch die restlichen Genrefans zufrieden stellen sollte. Der Film ist in Ordnung, das Drumherum auch, worauf wartet ihr also?
- Redakteur:
- Alex Straka
Romantik und Grauen in unheiliger Allianz
Eine hundert Jahre alte Mordserie wird zum Film, der Film zu grausiger Realität. Für ihr großes Comeback schlüpft Hollywoodstar Rebecca Fairbanks (Liz Hurley) in die Rolle der Männer mordenden Sexbombe und verstrickt sich tief in ein Netz aus Lust, Leidenschaft und Verbrechen.
Denn als sich auf dem Dreh-Set die grausamen Morde aus dem frühen 20. Jahrhundert wiederholen, stellt sich nur eine Frage: Ist die Schauspielerin zu sehr in ihrer Rolle aufgegangen oder ist der Geist der grausamen Killerin zurückgekehrt?
Nicht nur für den an Rebeccas Seite spielen Ex-Gatten Jake Fields (J. Sisto) wird die Rolle ihres Lebens zur tödlichen Gefahr. (Klappentext)
Filminfos
O-Titel: Method (USA, 2004)
DVD: 05.08.2005
Verleihfassung: 02.06.2005
Genre: Psychothriller
FSK: ab 16
Länge: 88:40 Min.
Regisseur: Duncan Roy
Drehbuch: Katie L. Fetting nach einer Story von Duncan Roy
Musik: Barry Taylor
Darsteller: Elizabeth Hurley (Rebecca Fairbanks/ Belle Gunness), Jeremy Sisto (Jake/Ray), Oliver Tobias, Carmen du Satoy (Mona Fairbanks) u. a.
Handlung
PROLOG.
1908, La Porte, Indiana. Mrs. Belle Gunness (Liz Hurley), die sich nach dem Tod ihres Gatten nach seinem Nachfolger umsieht, wird von einem enttäuschten Verehrer namens Hinkley, der auf ihre Kontaktanzeige geantwortet hat und sie heiraten möchte, beinahe vergewaltigt, doch mit einem Brieföffner gelingt es ihr, ihn rechtzeitig ins Jenseits zu befördern - SCHNITT!
HAUPTHANDLUNG
Die Schauspielerin Rebecca Fairbanks (Liz Hurley) feiert nach dreijähriger Leinwandabstinenz ein Comeback, indem sie in Bukarest einen neuen Film dreht. Wie man später erfährt, hat sie sich von Jake Fields scheiden lassen und eine Fehlgeburt erlitten. Eben dieser Jake Fields (Jeremy Sisto) steht aber jetzt neben ihr vor der Kamera. Zu allem Überfluss hat er seine neue Frau Bethany mitgebracht, die sofort befürchtet, dass er wieder etwas mit Becky anfängt. Rebecca wird ihrerseits von ihrer Mutter Mona betreut, die als ihre bevormundende Managerin fungiert und ihr mächtig auf die Nerven geht.
Um sich besser in ihre Rolle als Farmerswitwe und Männerkillerin einzufühlen, übernachtet Rebecca in dem Haus, das den hauptsächlichen Drehort bildet. Sie ist fasziniert: Belle Gunness hat es wirklich gegeben. Die 34-Jährige tötete über 40 Männer, um ihnen das Geld abzuknöpfen, das sie brauchte, um sich und ihre kleine Tochter Jenny zu ernähren. Ein Farmarbeiter namens Ray - im Dreh vor Ort gespielt von Jake Fields - hilft ihr dabei, die Leichen im Keller der Scheune zu begraben. Schon in der ersten Nacht sieht Rebecca das Gespenst von Belle, die ihr erklärt, welche Opfer man bringen muss, wenn etwas richtig Wichtiges erreichen will ...
Als Jake ihr einen Talisman aus jener Epoche schenkt, verstärkt sich Rebeccas Obsession. Sie schnappt sich nachts einen strammen Typen aus der Stadt und fährt mit ihm ins Haus am Set, um ihn zu vögeln. Später findet man dessen Leiche im Wald. Auch Bethany Fields hat nicht mehr lange zu leben. Sie findet ihren Verdacht bestätigt, dass Becky und Jake es miteinander getrieben haben, und verlässt ihn - nicht ohne ihn zu warnen, dass Becky ziemlich leicht schwanger wird, weil sie die Pille nicht verträgt ...
Der Film wird trotz dieser negativen Nebenereignisse weitergedreht. Schließlich nimmt Beckys Schizophrenie stetig zu, bis sie in einem Antiquitätenladen in Bukarest die Geister von Belle Gunness' Vergangenheit sieht, die sie vor Jake warnen: "Trau ihm nicht." Es gelingt ihm nicht, sie von ihrer Mutter wegzulocken, die Becky bestimmte Pillen gegen ihre Geisteskrankheit gibt. Als Becky dies entdeckt, segnet bald auch die Mutter das Zeitliche.
Nun interessiert sich endlich auch die rumänische Polizei für die Vorfälle am Set der Amerikaner. Doch nicht Becky, sondern Jake Fields wird festgenommen und verhört ...
Die DVD
Technische Infos
Bildformate: 1,77:1, 16:9 anamorph
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: D, GB
Untertitel: D
Extras:
- Interview mit Elizabeth Hurley (2:44 Min.)
- Interview mit Jeremy Sisto
- Interview mit Duncan Roy
- Vor Ort in Rumänien (ca. 3 Min.)
- Hinter den Kulissen: das Feuer (ca. 6 Min.)
- Trailershow (nicht abwählbar!): Sweat; Dead and Breakfast; Pursued; Method
Mein Eindruck
Der Film will vieles sein und schafft es doch nicht so hundertprozentig, alles das einzulösen, was sich der Regisseur Duncan Roy davon versprochen hat. Das liegt hauptsächlich darin, dass es sich um zwei Filme in einem handelt: die Realität und die Film-Fiktion. Die Realität (die natürlich uns als filmische Fiktion vorgesetzt wird, die den Konventionen entspricht), in der wir Rebecca und Jake, Bethany und Mona kennen lernen, entwickelt sich allmählich zu einem reichlich blutigen Psychothriller, in dem Spannung aufrechterhalten bleibt, weil nie eindeutig geklärt wird, wer für die Bluttaten verantwortlich ist. Liegt die rumänische Polizei etwa doch richtig, wenn sie Jake verdächtigt? Hätte er nicht auch ein Motiv?
Während diese Ebene des Gesamtwerks durch eine unruhige Handkameraoptik und eine blau getönte, kalte Farbpalette gekennzeichnet ist, hebt sich die fiktionale Film-im-Film-Ebene von 1908 deutlich davon ab. Hier herrscht die Standkamera, und die Einstellungen, Schwenks und Schnitte gehorchen, wie der Regisseur sagt, den klassischen Gesetzen des Westerns. Außerdem ist die Farbpalette eine viel wärmere: Sie ist quasi getaucht in Sepiabraun, wie man es von uralten Fotos kennt. Doch auch dies ist, wie der Zuschauer bald feststellen muss, keine friedliche Historie, sondern ebenso eine blutige Angelegenheit wie die Filmebene, die in Bukarest angesiedelt ist. Besonders die Szene, als eines der Opfer in der Badewanne mit dem Hammer erschlagen wird, könnte etwas auf den Magen, äh, schlagen. Zartbesaitete seien gewarnt.
Dass Belle Gunness aus rein materiellen Motiven zur Massenmörderin wird, lässt sich leicht nachvollziehen. Doch warum wird Rebecca Fairbanks paranoid? Ja, vielleicht sogar schizophren? Schließlich gelingt es 99,999 Prozent aller Schauspieler, zwischen ihrem eigenen Ich und der Rolle, die sie spielen, eine Barriere aufzubauen, die sie benötigen, um nach dem Ende des Engagements in die nächste Rolle "schlüpfen" zu können.
~ Der Titel ist ein Wink mit dem Zaunpfahl ~
So mancher fragt sich bestimmt, woher dieser seltsame Originaltitel stammt. "Method" bezieht sich offenbar - das wird im Film im Film angedeutet - auf das so genannte "Method Acting", das ein gewisser Lee Strasberg in New York City seinen Schauspielschülern beibrachte. Einer der bekanntesten und besten Method-Actors ist Dustin Hoffman (auch Robert DeNiro, Al Pacino und Marlon Brando waren Strasbergs Schüler). "Method" besteht darin, sich total (!) in eine Rolle hineinzuversetzen. "Rebecca Fairbanks" scheint das ein wenig zu ernst zu nehmen ... Außerdem steht "method" natürlich auch für eine Mordmethode.
Dass Rebecca zu Belles Wiederverkörperung wird, könnte zum Teil auch an Jake liegen. Er tritt ja ebenfalls auf beiden Ebenen auf. Und für Rebecca scheint sich zwanghaft die Notwendigkeit zu ergeben, das, was sie mit Ray in ihrem Film treibt, auch am Drehort mit Jake, ihrem Ex, zu wiederholen. Was man ja verstehen könnte. Und es wird auch durch die zunehmende Obsession mit Belle Gunness eine Beklommenheit geweckt: Wird nicht auch Jake zwangsläufig bald als Bedrohung aufgefasst? "Trau ihm nicht!", raunt Belle Rebecca ins Ohr. Wie der Film bezüglich Jake enden muss, ist zwangsläufig und äußerst vorhersehbar.
Reizvoller ist jedoch, dass wir am Schluss das Gesicht von "Rebecca Fairbanks" sehen, die sich beim Tee mit Damen der guten Gesellschaft von New Orleans im Jahr 1910 von ihrer besten Seite zeigt. Belle Gunness nennt sich nun Mrs. Buchanan - Namen sind Schall und Rauch. Das Bemerkenswerte an diesem Schluss ist, dass die Fairbanks ihre "Rolle" verinnerlicht hat: Rebecca und Belle sind eins geworden.
~ Exkurs in die SF ~
Dies wiederum finde ich wunderbar konsequent. Denn es gibt einen berühmten Science-Fiction-Roman von Jack Finney aus dem Jahr 1970: "Das andere Ufer der Zeit". (Selbstverständlich befindet sich eine Verfilmung in Vorbereitung.) Darin hat ein Wissenschaftler die Idee, dass die Zeit kein physikalisches, sondern ein psychologisches Problem sein könnte und folglich eine "Zeitreise" ganz anders als bisher angenommen zu bewerkstelligen sei.
Er lässt die Zielzeit - das New York des Jahres 1882 - quasi in seinem Institut wiedererstehen, indem er sie wie ein Filmset aufbaut und völlig von der Außenwelt abschirmt (das ist entscheidend!). Fehlt noch der Hauptdarsteller. Er soll herausfinden, welche Hintergründe es damals für den Selbstmord eines bestimmten Mannes gegeben hat. Der Kandidat Si Morley lebt sich im Set in seine Zielzeit ein. Er erhält speziell angerichtete Speisen, wird mit allem von damals (Mode, Medien usw.) vertraut gemacht; Historiker überwachen, dass keine Anachronismen auftauchen, geschulte Schauspieler (!) suchen ihn auf und unterhalten sich mit ihm über die 'neuesten' Ereignisse von 1882, und auch die Morgenzeitung, die Morley erhält, ist 'echt'.
Psychologen unterstützen Morley mit hypnotischem Training, und schließlich ist es so weit: Der Kandidat glaubt wirklich, sich in der Vergangenheit zu befinden. Und er IST es auch; zuerst nur für ein paar Minuten, dann für Stunden und Tage, und er stellt fest, dass es ihm schwer fällt, sich in dieser anderen Zeit zu bewegen, die für ihn wie ein fremder Planet wirkt. Aber das legt sich, und schließlich wechselt er zwischen 19. und 20. Jahrhundert hin und her. Denn sein wahrer Auftrag, ist, wie er herausfindet, ein ganz anderer und weitaus brisanter.
"Am anderen Ufer der Zeit" wird allgemein als einer der intelligentesten und am besten geschriebenen Zeitreiseromane angesehen. Ich habe dieses Buch nur als Beispiel herangezogen, um den Mechanismus des Übergangs in eine Virtualität zu illustrieren. War Belle zu Anfang für Rebecca lediglich eine Rolle, findet schließlich eine Identifikation statt. Wir können nur vermuten, wo sich Rebeccas Körper zu diesem Zeitpunkt befindet: höchstwahrscheinlich in der Psychiatrie.
~ Was will uns der Regisseur damit sagen? ~
Dass alle Schauspieler potenzielle Irre sind, besonders dann, wenn sie Method-Actors sind? (Diese Behauptung ließe sich gut belegen, aber auch widerlegen, siehe Dustin Hoffman.) Dass Realitätsverlust ein Berufsrisiko ist, gegen das ein Darsteller sich nicht versichern kann, selbst wenn er oder sie das wollte? Dass Lee Strasberg ein armer Irrer war, der gar nicht weiß, was er unter unschuldigen Möchtegernschauspielern alles angerichtet hat?
Nun, jeder Zuschauer der DVD kann sich seinen eigenen Reim darauf machen. Dass das künstlerische Experiment einen gewissen Reiz hat, kann man ihm - dem Film, dem Regisseur und dem Experiment - wenigstens nicht absprechen. Roy war mit dem Streifen "AKA" (= "Also known as") beim Sundance Film Festival aufgetreten. Vielleicht meinte er, mit "Method" angesichts zweier bekannter Stars (Hurley, Sisto) kommerziell erfolgreich sein zu können, aber seine künstlerischen Wurzeln nicht verleugnen zu müssen. Nice try, Roy!
Die DVD
Sound und Bild fand ich okay, und die Bildeinstellungen aus den "Western"-Szenen haben durchaus ihren Reiz. Natürlich darf man so etwas wie die rumänische Prärie nicht erwarten. Dafür wissen die Kostüme und Inneneinrichtungen zu überzeugen. Welch einen Kontrast bilden hierzu die Aufnahmen von der "Realität"! Ziemlich nichts sagende Hotelzimmer, selbst wenn es sich um ein Fünf-Sterne-Hotel (Marriott-Klasse) zu handeln scheint. Wahrscheinlich hat die kurze Schlussszene mit "Mrs. Buchanan" mehr gekostet als das gesamte Pseudo-Doku-Handkameragefuchtel zusammen.
Wer sich nicht von Liz Hurleys mehr als aufdringlich präsentiertem Dekolleté ablenken lässt (was sicher fast übermännliche Kräfte erfordert), könnte sogar etwas von ihrer Darstellungskunst mitbekommen. Die ist ganz okay, aber ganz sicher nicht umwerfend. Da ist Jeremy Sisto, der ja eigentlich eine Nebenrolle spielen sollte, ihr in jeder Hinsicht ebenbürtig. Schade, dass der Darsteller aus "Wrong Turn", "Dead and Breakfast" sowie vielen weiteren Teen- und Twen-Filmen bei uns nicht bekannter ist. Der Mann kann mit einem Mundwinkel- oder Augenzucken mehr ausdrücken als Liz Hurley mit einem Lidstrich. Und er ist noch lange nicht so teuer wie Brad Pitt oder Benjamin Bratt.
In den Interviews lassen sich die Schauspieler Hurley und Sisto über den Dreh und die tollen Kollegen sowie den Regisseur aus. Dieser hingegen lobt die Zusammenarbeit mit den Produzenten Castel Film Studios, den Drehort und den einheimischen Bühnenbildner, der die tollen (und teuren?!) Interieurs schuf. Soviel PR auf einem Haufen ist fast schon peinlich, war aber zu erwarten.
Wie der Klappentexter darauf kommt, die dreiminütige Kurzdoku "Vor Ort in Rumänien" und "Hinter den Kulissen" (6 Minuten, aber null Text) als "Making-of" anzupreisen, ist schon fast verwegen. Es sind lediglich Demos dessen, was sich mit einer Digicam heute alles aufzeichnen lässt; nämlich alles, und alles Beliebige. Oder sollte in "Hinter den Kulissen" gezeigt werden, wie sich Hurley - stellvertretend für alle Mitwirkenden - abhetzen musste, um ihre Gage einstreichen zu dürfen? Wollen's nicht hoffen, denn sonst wären nach dem Dreh alle reif für die Insel gewesen.
Unterm Strich
Ich fand diesen Thriller, der auf auf mehreren Ebenen spielt, nicht ohne Interesse - siehe oben. Ob ihn Otto Normal auch als "spannend" empfinden würde, darf man bezweifeln. Denn die eingefahrenen Sehgewohnheiten werden doch ständig unterlaufen. Die Darstellungsweise wechselt ebenso wie das Tempo und und die Optik. Nur das zentrale Liebespaar, gespielt von Hurley und Sisto, bleibt ein verbindendes Element: Romantik und Grauen gehen eine unheilige Allianz ein. Das hat schon was, aber nicht jeder mag es auch mögen wollen.
- Redakteur:
- Michael Matzer