Muay Thai Chaiya
- Regie:
- Kongkiat Khomsiri
- Jahr:
- 2007
- Genre:
- Action
- Land:
- Thailand
1 Review(s)
24.03.2010 | 21:50Nachdem das Martial-Arts Genre für Dekaden vor allem vom chinesischen Kung-Fu geprägt war, es später selbstredend auch Einflüsse anderer asiatischer, sowie westlicher Kampfsportarten übernommen hat, heißt der neueste Trend seit geraumer Zeit Muay Thai. Populär wurde der thailändische Nationalsport vor allem durch den Export Schlager „Ong Bak“ (2003), der nicht nur das Thaiboxen außerhalb der Landesgrenzen berühmt machte, sondern Thailand auch als durchaus ernst zunehmenden Konkurrenten für das chinesische und japanische Martial-Arts Kino etablierte. Regisseur Kongkiat Khomsiri („Art of the Devil 2“) unterstreicht diese Behauptung mit „Muay Thai Chaiya“ stellenweise sehr eindrucksvoll, knabbert andererseits aber an dem Versuch nicht nur perfekt durchchoreographierte Kampfszenen auf Zelluloid zu bannen, sondern auch eine ernst zu nehmende Geschichte um den titelgebenden Sport zu zimmern.
Seit ihrem frühesten Kindesalter trainieren die drei Freunde Piak, Pao und Samor am örtlichen Strand das Muay Thai Chaiya, eine Kombination aus Boxen und klassischen Martial Arts, wie dem Kung-Fu, mit dem Ziel, später einmal an landesweiten Wettkämpfen teilnehmen zu können und dem armen Leben auf dem Land zu entfliehen. Tatsächlich zieht es die Drei einige Jahre später ins schillernde Bangkok, doch die Wege der einstigen Freunde entzweien sich schnell. Während es Piak nicht gelingt sein Talent in seriösen Kämpfen auszunutzen und er stattdessen mit Samor als Schläger für die örtliche Unterwelt arbeitet, steigt Pao schnell zum gefeierten Star der thailändischen Kampfsportszene auf. Als sie sich Jahre später durch einen Zufall wiedertreffen, ist die Freude zunächst groß. Dies ändert sich, als Piak und Samor von ihren Bossen den Auftrag erhalten, Pao zu töten, da dieser sich nicht auf eine Manipulation der Kämpfe einlassen will...
„Muay Thai Chaiya“ will mehr als nur ein oberflächlicher Martial-Arts Film sein, der in erster Linie durch seine jederzeit sitzenden, und in diesem Falle, äußerst rabiaten und blutigen Kampfszenen auffällt. Größtenteils bleibt es aber nur beim gut gemeinten Versuch, denn auch wenn die grobe Handlung, die so ziemlich jedes Klischee des asiatischen Kinos bereit hält und auch in die Tat umsetzt, nicht wirklich schlecht ist und durchaus konsequent erzählt wird, übertreibt es Regisseur Kongkiat Khomsiri teilweise zu stark mit der, gefühlt alle fünf Minuten einsetzenden, Dramaturgie. Egal ob er seine Charaktere einen Herzschmerz-Abschied unter Kirschblütenbäumen aussetzt, die ländliche Umgebung Thailands wie ein naiv-fröhlich wirkendes Werbevideo für Touristen in Szene setzt oder mit Motiven wie Ehre und Rache um sich schlägt, als gäbe es keinen Sonnenuntergang: alles wirkt schlichtweg eine Spur zu viel des guten, sowie eine Nummer zu groß für den Regisseur.
Langweilig, trotz keines wirklich vorhandenen Spannungsbogens, ist das ganze glücklicherweise aber nicht. Denn vor allem die offensichtliche Stärke, die Kämpfe, schaffen es mühelos jeden Genrefan in ihren Bann zu ziehen, überraschen dabei nicht selten mit ihrer rohen Härte, die nicht zuletzt in dem furiosen Finale regelrecht zelebriert wird. Böse klingende Knochenbrüche, schwingende Katana-Schwerter und ein paar leichte Splattereinlagen inklusive. Freunde gepflegter Martial-Arts Unterhaltung dürften also zufrieden gestellt werden.
Ganz klar also, das die Darsteller vor allem gut in Form sein müssen. Und so fallen die meisten auch mehr durch ihr Talent im Ring auf, als durch schauspielerische Stärken. Eine kleine Ausnahme bildet lediglich Akara Amarttayakul („My Talking Dic“), welcher als Piak, einer Figur zwischen puren Selbstzerstörungstrieb und resignierter Einsicht, durchaus seine Szenen hat, die ihn den Stempel Schauspieler verpassen.
Original Filmtitel:
Chaiya (2007)
Länge des Filmes:
Ca. 112 Minuten
Darsteller:
Akara Amarttayakul...Piak
Sonthaya Chitmanee ...Sa-maw
Don Ferguson...Diamond Sullivan
Saengthong Gate-Uthong...Whan
Prawit Kittichantheera...Kraengseuk
Phreeta Kongpetch...Sriprai
David La Haye...Carlos
...
Regisseur:
Kongkiat Khomsiri
FSK:
18 - Keine Jugendfreigabe
Fazit
Genrefans machen mit einem Griff zu „Muay Thai Chaiya“ nicht allzu viel falsch, verpassen aber auch nicht wirklich etwas. Abgesehen von den erstklassig inszenierten Kämpfen, einer gut gemeinten Geschichten und ein paar humoristischen Einlagen, hinterlässt der Film keine allzu große Wirkung, sodass es bei einem mal ansehen für die meisten wohl getan ist.
5/10
- Redakteur:
- Adrian Trachte