Santa’s Slay (Collector’s Edition)
- Regie:
- David Steiman
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Horror
- Land:
- Kanada
1 Review(s)
30.12.2007 | 14:53Weihnachten ist unerträglich. Höhepunkt des Unerträglichen sind allerdings die diversen Weihnachtsfilme, die mal pathetisch, mal moralisierend, mal beides zugleich für die richtige Stimmung sorgen und den Aggressionspegel in ungeahnte Höhen ansteigen lassen. Umso erfreulicher ist die Aussicht auf einen kleinen, fiesen Horror-Streifen, der das Fest der Liebe nicht nur gehörig durch den Kakao zieht, sondern buchstäblich in seine Einzelteile zerlegt. Oh, welch Wohltat für jeden notorischen Weihnachtshasser ist es, wenn irgendeine Schnösel-Tussi während der Bescherung abgefackelt und deren Macker mit einer Truthahnkeule durchbohrt wird. Eine Katharsis im wahrsten Sinne des Wortes.
Für diese Grausamkeiten zeichnet sich in ”Santa’s Slay” der Weihnachtsmann (Bill Goldberg) höchstpersönlich verantwortlich. Grund dafür ist eine abgelaufene Wette. Vor langer Zeit trug es sich nämlich zu, dass der Weihnachtsmann ein Curling-Spiel gegen einen Engel verlor und seitdem – und ganz gegen seine Natur – die Menschen mit Geschenken und Frohsinn beglückte. Da aber der uneheliche Sohn Satans vielmehr zu Mord und Totschlag neigt, macht er von seiner wieder gewonnenen Freiheit sogleich Gebrauch und versetzt das kleine Nest Hell in Angst und Schrecken.
Zur Wehr setzen sich die beiden Teenager Nicolas (Douglas Smith) und Mary (Emilie de Ravin), nachdem sie erkannt haben, welch blutrünstiges Monster tatsächlich hinter der Wuschelbart-Fassade steckt. Unterstützt werden sie von Nicolas’ Großvater. Dieser ist passionierter Erfinder und bastelt aus unterschiedlichen Weihnachtsutensilien wirkungsvolle und todbringende Schusswaffen. Es kommt zum entscheidenden Showdown zwischen den Protagonisten, der nicht nur den Sieg für eine der beiden Parteien bedeuten, sondern auch die eine oder andere Überraschung bereithalten wird.
Was sich vielversprechend anhört und sogar beginnt, endet bedauerlicherweise als mittlere cineastische Katastrophe. Die Witze sind so flach, dass man nicht mal in bierseliger Atmosphäre über sie schmunzeln kann; das Setting ist so lieblos, dass es nicht mal mehr als Trash taugt. Auch die schauspielerische Leistung lässt erwartungsgemäß zu wünschen übrig. Das ist traurig. Trauriger ist allerdings, dass keiner der Darsteller nur einen Hauch Spaß an der Arbeit zu haben scheint. Regisseur David Steiman schreitet mit seltsamer Sicherheit von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, ist sich für keinen dummen Einfall, für keinen abgeschmackten Kalauer zu schade. Hier wurde definitiv Potential verschenkt.
Bild (1,78:1) und Ton (Deutsch DTS und DD 5.1 / Englisch DD 5.1) können durchaus überzeugen. Anders hingegen die Sonderausstattung. Dafür, dass es sich um die Collector’s Edition handelt, fällt das Angebot an Zusatzmaterialien ziemlich dürftig aus. Außer dem üblichen Kram (Trailer, Interviews, Making-Of, Audiokommentar etc.) in üblicher Länge und Ausführlichkeit gibt es keine allzu interessanten Einblicke. Dies erweckt freilich den Eindruck, als wolle jemand das lukrative Weihnachtsgeschäft einfach mal – hohoho – eine Runde ausschlachten.
- Redakteur:
- Marco Pütz